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Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Zwei junge Deutsche wurden durch Familienverhältnisse genöthigt, sich in London, ungeachtet der eben damals durch Napoleon abgebrochenen Beziehungen des Continentes zu England, aufzuhalten. Ihre feine Bildung, ihr Stand, ihre Mittel verschafften ihnen den Eintritt in die vornehmsten und elegantesten Cirkel während des Winters, denn damals war die heutige Sitte noch nicht durchgedrungen, in welcher die große Welt in England den Sommer zum Winter, wie den Tag zur Nacht macht. Der Frühling kam indeß heran, und ihre vornehmen Bekanntschaften bezogen ihre Landsitze, so daß die beiden Fremden sich beinahe plötzlich in der lärmvollen Hauptstadt einsam, verlassen und anhaltlos fanden. Da sie noch nicht nach Deutschland zurückkehren konnten, so würden sie gern ebenfalls einen einsamen Aufenthalt auf dem Lande für sich gesucht haben, wären sie nicht durch ihre Geschäfte an London gefesselt worden. Ihre süßesten Erholungen waren weite Spaziergänge ins Freie, und da die Umgebungen von London sich bekanntlich durch

Zwei junge Deutsche wurden durch Familienverhältnisse genöthigt, sich in London, ungeachtet der eben damals durch Napoleon abgebrochenen Beziehungen des Continentes zu England, aufzuhalten. Ihre feine Bildung, ihr Stand, ihre Mittel verschafften ihnen den Eintritt in die vornehmsten und elegantesten Cirkel während des Winters, denn damals war die heutige Sitte noch nicht durchgedrungen, in welcher die große Welt in England den Sommer zum Winter, wie den Tag zur Nacht macht. Der Frühling kam indeß heran, und ihre vornehmen Bekanntschaften bezogen ihre Landsitze, so daß die beiden Fremden sich beinahe plötzlich in der lärmvollen Hauptstadt einsam, verlassen und anhaltlos fanden. Da sie noch nicht nach Deutschland zurückkehren konnten, so würden sie gern ebenfalls einen einsamen Aufenthalt auf dem Lande für sich gesucht haben, wären sie nicht durch ihre Geschäfte an London gefesselt worden. Ihre süßesten Erholungen waren weite Spaziergänge ins Freie, und da die Umgebungen von London sich bekanntlich durch

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[0007] Zwei junge Deutsche wurden durch Familienverhältnisse genöthigt, sich in London, ungeachtet der eben damals durch Napoleon abgebrochenen Beziehungen des Continentes zu England, aufzuhalten. Ihre feine Bildung, ihr Stand, ihre Mittel verschafften ihnen den Eintritt in die vornehmsten und elegantesten Cirkel während des Winters, denn damals war die heutige Sitte noch nicht durchgedrungen, in welcher die große Welt in England den Sommer zum Winter, wie den Tag zur Nacht macht. Der Frühling kam indeß heran, und ihre vornehmen Bekanntschaften bezogen ihre Landsitze, so daß die beiden Fremden sich beinahe plötzlich in der lärmvollen Hauptstadt einsam, verlassen und anhaltlos fanden. Da sie noch nicht nach Deutschland zurückkehren konnten, so würden sie gern ebenfalls einen einsamen Aufenthalt auf dem Lande für sich gesucht haben, wären sie nicht durch ihre Geschäfte an London gefesselt worden. Ihre süßesten Erholungen waren weite Spaziergänge ins Freie, und da die Umgebungen von London sich bekanntlich durch

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:12:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T11:12:58Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Heyden, Friedrich von: Der graue John. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–231. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heyden_john_1910/7>, abgerufen am 21.11.2024.