[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.II. Kaum haben sie noch Mondenscheine Vor ihrem Gas und Kerzenlicht, Die Thränen selbst sind falsche Steine Und lohnen ihre Fassung nicht. Gemalt sind ihre schönsten Rosen
Und kaum die Dornen ächt daran -- So stürmen sie, die Ruhelosen, Auf ihrer ausgetretnen Bahn. II. Kaum haben ſie noch Mondenſcheine Vor ihrem Gas und Kerzenlicht, Die Thränen ſelbſt ſind falſche Steine Und lohnen ihre Faſſung nicht. Gemalt ſind ihre ſchönſten Roſen
Und kaum die Dornen ächt daran — So ſtürmen ſie, die Ruheloſen, Auf ihrer ausgetretnen Bahn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0026" n="[16]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Kaum haben ſie <choice><sic>uoch</sic><corr>noch</corr></choice> Mondenſcheine</l><lb/> <l>Vor ihrem Gas und Kerzenlicht,</l><lb/> <l>Die Thränen ſelbſt ſind falſche Steine</l><lb/> <l>Und lohnen ihre Faſſung nicht.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Gemalt ſind ihre ſchönſten Roſen</l><lb/> <l>Und kaum die Dornen ächt daran —</l><lb/> <l>So ſtürmen ſie, die Ruheloſen,</l><lb/> <l>Auf ihrer ausgetretnen Bahn.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[16]/0026]
II.
Kaum haben ſie noch Mondenſcheine
Vor ihrem Gas und Kerzenlicht,
Die Thränen ſelbſt ſind falſche Steine
Und lohnen ihre Faſſung nicht.
Gemalt ſind ihre ſchönſten Roſen
Und kaum die Dornen ächt daran —
So ſtürmen ſie, die Ruheloſen,
Auf ihrer ausgetretnen Bahn.
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