[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.XXVII. Die Jahrbücher der Gegenwart. Wie sie sich ärgern, die Schwaben, daß wieder das Rad der Geschichte Weiter zu gehn sich erlaubt ohne den Tübinger Stift! XXVIII. O Weimar! Immer noch trinken sie Abends den Thee, und plaudern zusammen Ueber den Strumpf, den die Hahn oder die Paalzow gestrickt: Doch, statt Spiritus, reicht man die abgeblasene Milch jetzt, Die ein Gewitter vor zehn Jahren schon sauer gemacht. XXVII. Die Jahrbücher der Gegenwart. Wie ſie ſich ärgern, die Schwaben, daß wieder das Rad der Geſchichte Weiter zu gehn ſich erlaubt ohne den Tübinger Stift! XXVIII. O Weimar! Immer noch trinken ſie Abends den Thee, und plaudern zuſammen Ueber den Strumpf, den die Hahn oder die Paalzow geſtrickt: Doch, ſtatt Spiritus, reicht man die abgeblaſene Milch jetzt, Die ein Gewitter vor zehn Jahren ſchon ſauer gemacht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="111" facs="#f0121"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq #b">XXVII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Die Jahrbücher der Gegenwart.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l>Wie ſie ſich ärgern, die Schwaben, daß wieder das</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Rad</hi> der Geſchichte</l><lb/> <l>Weiter zu gehn ſich erlaubt ohne den Tübinger</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Stift</hi>!</l><lb/> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq #b">XXVIII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">O</hi> <hi rendition="#b #g">Weimar!</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l>Immer noch trinken ſie Abends den Thee, und</l><lb/> <l>plaudern zuſammen</l><lb/> <l>Ueber den Strumpf, den die Hahn oder die</l><lb/> <l>Paalzow geſtrickt:</l><lb/> <l>Doch, ſtatt Spiritus, reicht man die abgeblaſene</l><lb/> <l>Milch jetzt,</l><lb/> <l>Die ein Gewitter vor zehn Jahren ſchon</l><lb/> <l>ſauer gemacht.</l><lb/> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0121]
XXVII.
Die Jahrbücher der Gegenwart.
Wie ſie ſich ärgern, die Schwaben, daß wieder das
Rad der Geſchichte
Weiter zu gehn ſich erlaubt ohne den Tübinger
Stift!
XXVIII.
O Weimar!
Immer noch trinken ſie Abends den Thee, und
plaudern zuſammen
Ueber den Strumpf, den die Hahn oder die
Paalzow geſtrickt:
Doch, ſtatt Spiritus, reicht man die abgeblaſene
Milch jetzt,
Die ein Gewitter vor zehn Jahren ſchon
ſauer gemacht.
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/121>, abgerufen am 01.03.2025. |