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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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Die Jungen und die Alten.

"Du bist jung, Du sollst nicht sprechen!
Du bist jung, wir sind die Alten!
Laß die Wogen erst sich brechen
Und die Gluten erst erkalten!
Du bist jung, Dein Thun ist eitel!
Du bist jung und unerfahren!
Du bist jung, kränz' Deinen Scheitel
Erst mit unsern weissen Haaren!
Lern', mein Lieber, erst entsagen,
Laß die Flammen erst verrauchen,
Laß Dich erst in Ketten schlagen,
Dann vielleicht kann man Dich brauchen!"
Die Jungen und die Alten.

„Du biſt jung, Du ſollſt nicht ſprechen!
Du biſt jung, wir ſind die Alten!
Laß die Wogen erſt ſich brechen
Und die Gluten erſt erkalten!
Du biſt jung, Dein Thun iſt eitel!
Du biſt jung und unerfahren!
Du biſt jung, kränz' Deinen Scheitel
Erſt mit unſern weiſſen Haaren!
Lern', mein Lieber, erſt entſagen,
Laß die Flammen erſt verrauchen,
Laß Dich erſt in Ketten ſchlagen,
Dann vielleicht kann man Dich brauchen!“
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[[48]/0054] Die Jungen und die Alten. „Du biſt jung, Du ſollſt nicht ſprechen! Du biſt jung, wir ſind die Alten! Laß die Wogen erſt ſich brechen Und die Gluten erſt erkalten! Du biſt jung, Dein Thun iſt eitel! Du biſt jung und unerfahren! Du biſt jung, kränz' Deinen Scheitel Erſt mit unſern weiſſen Haaren! Lern', mein Lieber, erſt entſagen, Laß die Flammen erſt verrauchen, Laß Dich erſt in Ketten ſchlagen, Dann vielleicht kann man Dich brauchen!“

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. [48]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/54>, abgerufen am 22.12.2024.