[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.II. Seht ihr den Geist der Freiheit schreiten Auf Blumensohlen durch das Land? Zum stillen Segen liebend breiten Die schwertgewohnte Götterhand? Auf hohem Berg, im tiefsten Thale, So freudig rauscht's, so wundersam; Die Freiheit weint zum vierten Male, Zum vierten Male nicht aus Gram. Denn Völker knieen am Altare,
Den ihrem Sohn man auferbaut, Das Opfer sind vierhundert Jahre, Die Ewigkeit ist seine Braut. II. Seht ihr den Geiſt der Freiheit ſchreiten Auf Blumenſohlen durch das Land? Zum ſtillen Segen liebend breiten Die ſchwertgewohnte Götterhand? Auf hohem Berg, im tiefſten Thale, So freudig rauſcht's, ſo wunderſam; Die Freiheit weint zum vierten Male, Zum vierten Male nicht aus Gram. Denn Völker knieen am Altare,
Den ihrem Sohn man auferbaut, Das Opfer ſind vierhundert Jahre, Die Ewigkeit iſt ſeine Braut. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0051" n="[45]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Seht ihr den Geiſt der Freiheit ſchreiten</l><lb/> <l>Auf Blumenſohlen durch das Land?</l><lb/> <l>Zum ſtillen Segen liebend breiten</l><lb/> <l>Die ſchwertgewohnte Götterhand?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Auf hohem Berg, im tiefſten Thale,</l><lb/> <l>So freudig rauſcht's, ſo wunderſam;</l><lb/> <l>Die Freiheit weint zum vierten Male,</l><lb/> <l>Zum vierten Male nicht aus Gram.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Denn Völker knieen am Altare,</l><lb/> <l>Den ihrem Sohn man auferbaut,</l><lb/> <l>Das Opfer ſind vierhundert Jahre,</l><lb/> <l>Die Ewigkeit iſt ſeine Braut.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[45]/0051]
II.
Seht ihr den Geiſt der Freiheit ſchreiten
Auf Blumenſohlen durch das Land?
Zum ſtillen Segen liebend breiten
Die ſchwertgewohnte Götterhand?
Auf hohem Berg, im tiefſten Thale,
So freudig rauſcht's, ſo wunderſam;
Die Freiheit weint zum vierten Male,
Zum vierten Male nicht aus Gram.
Denn Völker knieen am Altare,
Den ihrem Sohn man auferbaut,
Das Opfer ſind vierhundert Jahre,
Die Ewigkeit iſt ſeine Braut.
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/51>, abgerufen am 22.07.2024. |