Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.XII. Capitel. Stück zerstossen und klein zerschnitten/ thut man inein Glaß/ geust darüber eine Kanne guten Brande- wein von Weinhefen distilliret/ (in Entstehung dessen muß der gemeine auch gut seyn) machet feste zu/ nnd lässets 8. Tage stehen/ jedoch/ daß es täglich zwey mal umgerüttelt werde/ darauf wird der Brande- wein abgeseihet/ und die species durch ein Tüchlein gedrucket: Dieser abgeseihete und gedrückte Bran- dewein wird wieder in das Glaß gethan/ damit das dicke sich vom klaren absondern möge; das klare wird gemächlich abgegossen/ und in einem Glaß ver- wahrlich aufgehaben. Mit diesen Extract kan man allezeit/ wenn man will/ Wermuthwein und Wer- muthbier machen/ und sich also vor der Ruhr nicht al- leine verwahren/ sondern auch/ wenn man verspühret einen Anfall von dieser Seuche/ kan man einen Löffel voll dieses Extracts in einen Trunck Wein einnehmen/ darauf ruhen und schwitzen/ und also die Kranckheit vertreiben. Ein anders. Nehmet Alikant/ oder Wein-Tint. 4. Untzen/ die In tenesmo oder vergeblicher Zuträugung zum Stuhlgang. Nehmet Siebenbaum/ so viel genug/ kochets in Was- C 5
XII. Capitel. Stuͤck zerſtoſſen und klein zerſchnitten/ thut man inein Glaß/ geuſt daruͤber eine Kanne guten Brande- wein von Weinhefen diſtilliret/ (in Entſtehung deſſen muß der gemeine auch gut ſeyn) machet feſte zu/ nnd laͤſſets 8. Tage ſtehen/ jedoch/ daß es taͤglich zwey mal umgeruͤttelt werde/ darauf wird der Brande- wein abgeſeihet/ und die ſpecies durch ein Tuͤchlein gedrucket: Dieſer abgeſeihete und gedruͤckte Bran- dewein wird wieder in das Glaß gethan/ damit das dicke ſich vom klaren abſondern moͤge; das klare wird gemaͤchlich abgegoſſen/ und in einem Glaß ver- wahrlich aufgehaben. Mit dieſen Extract kan man allezeit/ wenn man will/ Wermuthwein und Wer- muthbier machen/ und ſich alſo vor der Ruhr nicht al- leine verwahren/ ſondern auch/ wenn man verſpuͤhret einen Anfall von dieſer Seuche/ kan man einen Loͤffel voll dieſes Extracts in einen Trunck Wein einnehmen/ darauf ruhen und ſchwitzen/ und alſo die Kranckheit vertreiben. Ein anders. Nehmet Alikant/ oder Wein-Tint. 4. Untzen/ die In teneſmo oder vergeblicher Zutraͤugung zum Stuhlgang. Nehmet Siebenbaum/ ſo viel genug/ kochets in Waſ- C 5
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XII. Capitel.
Stuͤck zerſtoſſen und klein zerſchnitten/ thut man in
ein Glaß/ geuſt daruͤber eine Kanne guten Brande-
wein von Weinhefen diſtilliret/ (in Entſtehung deſſen
muß der gemeine auch gut ſeyn) machet feſte zu/ nnd
laͤſſets 8. Tage ſtehen/ jedoch/ daß es taͤglich zwey
mal umgeruͤttelt werde/ darauf wird der Brande-
wein abgeſeihet/ und die ſpecies durch ein Tuͤchlein
gedrucket: Dieſer abgeſeihete und gedruͤckte Bran-
dewein wird wieder in das Glaß gethan/ damit das
dicke ſich vom klaren abſondern moͤge; das klare
wird gemaͤchlich abgegoſſen/ und in einem Glaß ver-
wahrlich aufgehaben. Mit dieſen Extract kan man
allezeit/ wenn man will/ Wermuthwein und Wer-
muthbier machen/ und ſich alſo vor der Ruhr nicht al-
leine verwahren/ ſondern auch/ wenn man verſpuͤhret
einen Anfall von dieſer Seuche/ kan man einen Loͤffel
voll dieſes Extracts in einen Trunck Wein einnehmen/
darauf ruhen und ſchwitzen/ und alſo die Kranckheit
vertreiben.
Ein anders.
Nehmet Alikant/ oder Wein-Tint. 4. Untzen/ die
Dotter von einem Ey/ weiß Jungfern-Wachs/ ma-
chet dieſes gleich als ein Candelchen/ und laſſet es den
Patienten auf einmahl gebrauchen. Hierzu iſt
Quittenfleiſch oder Marmelade zu gebrauchen auch
ſehr gut/ wie imgleichen rothe Roſen-Conſerv, und
Waſſer aus gruͤnen Eichblaͤttern diſtillirt/ item rothe
pulveriſirte Corallen.
In teneſmo oder vergeblicher Zutraͤugung
zum Stuhlgang.
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Waſ-
C 5
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