Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
XII. Capitel.
Das XII. Capitel.
Von Artzney-Mitteln vor die Ge-
brechen der Därme.
Vor Bauch-Wehe und Colick.

ZUförderst muß ein solcher Patient mit Rha-
barber/ Senes-Blättern oder Jalappen pur-
gir
et werden/ oder lasset folgendes Träncklein
dazu verfertigen: Nehmet Senes-Blätter/ Baum-
Farn-Wurtzel (Polypodium sive Engelsüß) jedes
ein Loth/ Camillen-Blumen 1. pugillum (oder so
viel als man zwischen 3. Fingern fassen oder halten
kan)/ Aniß- oder Fenchel-Saamen ein halb loth/
Corinthen zwey loth/ kochet dieses in einem Ort Was-
ser biß zur Halbscheid/ und versüsset es ein wenig mit
Zucker/ darnach gebrauchet folgendes: Nehmet
Camillen-Blumen eine halbe Hand voll/ Pomme-
rantzen-Schaalen ein halb loth/ kochet dieses in Wein
und Wasser zu einem Hälbchen Feuchtigkeit/ drücket
es durch/ thut dazu ein loth Zucker/ 6. Tropffen Aniß-
Oel/ und gebet es auf einmahl ein zu trincken.

Oder:

Nehmet eine Messerspitze voll Lichtschnuppen/ o-
der Rhus ein/ item ein frisch Ey in Brandtewein.

Ein anders.

Nehmet Camillen-Blumen eine Hand voll/ Fen-
chel-Saamen ein loth/ kochet diß in Wasser zu einem
Ort/ nachdem es durch ein Tuch getrücket thut dazu
Syrup von Cichorien-Safft anderthalb loth/ A-

niß/
C 4
XII. Capitel.
Das XII. Capitel.
Von Artzney-Mitteln vor die Ge-
brechen der Daͤrme.
Vor Bauch-Wehe und Colick.

ZUfoͤrderſt muß ein ſolcher Patient mit Rha-
barber/ Senes-Blaͤttern oder Jalappen pur-
gir
et werden/ oder laſſet folgendes Traͤncklein
dazu verfertigen: Nehmet Senes-Blaͤtter/ Baum-
Farn-Wurtzel (Polypodium ſive Engelſuͤß) jedes
ein Loth/ Camillen-Blumen 1. pugillum (oder ſo
viel als man zwiſchen 3. Fingern faſſen oder halten
kan)/ Aniß- oder Fenchel-Saamen ein halb loth/
Corinthen zwey loth/ kochet dieſes in einem Ort Waſ-
ſer biß zur Halbſcheid/ und verſuͤſſet es ein wenig mit
Zucker/ darnach gebrauchet folgendes: Nehmet
Camillen-Blumen eine halbe Hand voll/ Pomme-
rantzen-Schaalen ein halb loth/ kochet dieſes in Wein
und Waſſer zu einem Haͤlbchen Feuchtigkeit/ druͤcket
es durch/ thut dazu ein loth Zucker/ 6. Tropffen Aniß-
Oel/ und gebet es auf einmahl ein zu trincken.

Oder:

Nehmet eine Meſſerſpitze voll Lichtſchnuppen/ o-
der Rhus ein/ item ein friſch Ey in Brandtewein.

Ein anders.

Nehmet Camillen-Blumen eine Hand voll/ Fen-
chel-Saamen ein loth/ kochet diß in Waſſer zu einem
Ort/ nachdem es durch ein Tuch getruͤcket thut dazu
Syrup von Cichorien-Safft anderthalb loth/ A-

niß/
C 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <pb facs="#f0547" n="39"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">XII.</hi> <hi rendition="#b">Capitel.</hi> </fw><lb/>
              <div n="2">
                <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XII.</hi> Capitel.<lb/>
Von Artzney-Mitteln vor die Ge-<lb/>
brechen der Da&#x0364;rme.</hi> </head><lb/>
                <div n="3">
                  <head> <hi rendition="#fr">Vor Bauch-Wehe und Colick.</hi> </head><lb/>
                  <p><hi rendition="#in">Z</hi>Ufo&#x0364;rder&#x017F;t muß ein &#x017F;olcher Patient mit Rha-<lb/>
barber/ Senes-Bla&#x0364;ttern oder Jalappen <hi rendition="#aq">pur-<lb/>
gir</hi>et werden/ oder la&#x017F;&#x017F;et folgendes Tra&#x0364;ncklein<lb/>
dazu verfertigen: Nehmet Senes-Bla&#x0364;tter/ Baum-<lb/>
Farn-Wurtzel (<hi rendition="#aq">Polypodium &#x017F;ive</hi> Engel&#x017F;u&#x0364;ß) jedes<lb/>
ein Loth/ Camillen-B<hi rendition="#fr">lumen</hi> 1. <hi rendition="#aq">pugillum</hi> (oder &#x017F;o<lb/>
viel als man zwi&#x017F;chen 3. Fingern fa&#x017F;&#x017F;en oder halten<lb/>
kan)/ Aniß- oder Fenchel-Saamen ein halb loth/<lb/>
Corinthen zwey loth/ kochet die&#x017F;es in einem Ort Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er biß zur Halb&#x017F;cheid/ und ver&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;et es ein wenig mit<lb/>
Zucker/ darnach gebrauchet folgendes: Nehmet<lb/>
Camillen-Blumen eine halbe Hand voll/ Pomme-<lb/>
rantzen-Schaalen ein halb loth/ kochet die&#x017F;es in Wein<lb/>
und Wa&#x017F;&#x017F;er zu einem Ha&#x0364;lbchen Feuchtigkeit/ dru&#x0364;cket<lb/>
es durch/ thut dazu ein loth Zucker/ 6. Tropffen Aniß-<lb/>
Oel/ und gebet es auf einmahl ein zu trincken.</p><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Oder:</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmet eine Me&#x017F;&#x017F;er&#x017F;pitze voll Licht&#x017F;chnuppen/ o-<lb/>
der Rhus ein/ <hi rendition="#aq">item</hi> ein fri&#x017F;ch Ey in Brandtewein.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Ein anders.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmet Camillen-Blumen eine Hand voll/ Fen-<lb/>
chel-Saamen ein loth/ kochet diß in Wa&#x017F;&#x017F;er zu einem<lb/>
Ort/ nachdem es durch ein Tuch getru&#x0364;cket thut dazu<lb/>
Syrup von Cichorien-Safft anderthalb loth/ A-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">C</hi> 4</fw><fw place="bottom" type="catch">niß/</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0547] XII. Capitel. Das XII. Capitel. Von Artzney-Mitteln vor die Ge- brechen der Daͤrme. Vor Bauch-Wehe und Colick. ZUfoͤrderſt muß ein ſolcher Patient mit Rha- barber/ Senes-Blaͤttern oder Jalappen pur- giret werden/ oder laſſet folgendes Traͤncklein dazu verfertigen: Nehmet Senes-Blaͤtter/ Baum- Farn-Wurtzel (Polypodium ſive Engelſuͤß) jedes ein Loth/ Camillen-Blumen 1. pugillum (oder ſo viel als man zwiſchen 3. Fingern faſſen oder halten kan)/ Aniß- oder Fenchel-Saamen ein halb loth/ Corinthen zwey loth/ kochet dieſes in einem Ort Waſ- ſer biß zur Halbſcheid/ und verſuͤſſet es ein wenig mit Zucker/ darnach gebrauchet folgendes: Nehmet Camillen-Blumen eine halbe Hand voll/ Pomme- rantzen-Schaalen ein halb loth/ kochet dieſes in Wein und Waſſer zu einem Haͤlbchen Feuchtigkeit/ druͤcket es durch/ thut dazu ein loth Zucker/ 6. Tropffen Aniß- Oel/ und gebet es auf einmahl ein zu trincken. Oder: Nehmet eine Meſſerſpitze voll Lichtſchnuppen/ o- der Rhus ein/ item ein friſch Ey in Brandtewein. Ein anders. Nehmet Camillen-Blumen eine Hand voll/ Fen- chel-Saamen ein loth/ kochet diß in Waſſer zu einem Ort/ nachdem es durch ein Tuch getruͤcket thut dazu Syrup von Cichorien-Safft anderthalb loth/ A- niß/ C 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/547
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/547>, abgerufen am 21.11.2024.