Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. VIII. Von Misten und Graben. mahl so viel auff seinen hohen Berg tragen/ als son-sten hundert Persohnen mit Mist zu tragen hätten/ was nun hierdurch für Mühe und Unkosten erspahrt/ hingegen grosse Nutzbarkeit beyderseits erhalten wird/ kan ihme die Vernunfft leicht die Rechnung machen. Der dritte Gebrauch und Nutzen. DAs Geträyd auff den Böden und Kästen gut das C 2
Cap. VIII. Von Miſten und Graben. mahl ſo viel auff ſeinen hohen Berg tragen/ als ſon-ſten hundert Perſohnen mit Miſt zu tragen haͤtten/ was nun hierdurch fuͤr Muͤhe und Unkoſten erſpahrt/ hingegen groſſe Nutzbarkeit beyderſeits erhalten wird/ kan ihme die Vernunfft leicht die Rechnung machen. Der dritte Gebrauch und Nutzen. DAs Getraͤyd auff den Boͤden und Kaͤſten gut das C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0051" n="35"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. VIII.</hi><hi rendition="#b">Von Miſten und Graben.</hi></fw><lb/> mahl ſo viel auff ſeinen hohen Berg tragen/ als ſon-<lb/> ſten hundert Perſohnen mit Miſt zu tragen haͤtten/<lb/> was nun hierdurch fuͤr Muͤhe und Unkoſten erſpahrt/<lb/> hingegen groſſe Nutzbarkeit beyderſeits erhalten<lb/> wird/ kan ihme die Vernunfft leicht die Rechnung<lb/> machen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr">Der dritte Gebrauch und Nutzen.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>As Getraͤyd auff den Boͤden und Kaͤſten gut<lb/> zu erhalten/ daß es nicht wuͤrmig/ oder leben-<lb/> dig wird/ iſt dieſes eine wahrhafftige <hi rendition="#aq">Experienz.</hi><lb/> Jn den Bergwercken bekommt man ein Saltz/ <hi rendition="#aq">Vi-<lb/> triol,</hi> oder ſonſt Kupffer-Waſſer genannt/ dieſes <hi rendition="#aq">Vi-<lb/> triols</hi> nimmt man 10. Pfund/ thuts in ein Ge-<lb/> ſchirr/ ſchuͤttet heiß gemein Brunnen-Waſſer dar-<lb/> uͤber/ auch ungefehr 10. Maaß/ ruͤhret es um/ biß<lb/> der <hi rendition="#aq">Vitriol</hi> zergehet/ nehmt alsdann einen Weiß-<lb/> Penſel/ wie dergleichen die Maͤurer und andere<lb/> Tuͤng-Arbeiter gebrauchen/ wann ſie die Haͤuſer<lb/> und Stuben anweiſſen/ duncket den in ſolches <hi rendition="#aq">Vi-<lb/> triol-</hi>Waſſer und uͤberfahret damit die Fruͤcht-Ka-<lb/> ſten oder Boͤden/ wann ſie noch leer ſeyn/ unten und<lb/> oben/ auch auff den Seiten allenthalben herum/ es<lb/> ſeyen gleich die Kaͤſten von Holtz/ Mauren/ Pflaſter/<lb/> oder Eſtrich/ und dieſes allenthalben uͤberfahren<lb/> muß 2. mahl geſchehen/ nachdem das erſte einen<lb/> Tag lang trucken worden. Alsdann kan man al-<lb/> lerhand Fruͤchte und ſonderlich Korn/ als welches<lb/> gern fluͤchtig wird/ an ſolchen Ort ſchuͤtten/ ſolcher<lb/> eintziger Gebrauch waͤhret bey 10. Jahr/ dann es<lb/> kan auch ſo gar kein Wurm an ſolchem Bau-Holtz<lb/> wachſen/ nagen oder das Holtz durchloͤchern/ im Fall<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35/0051]
Cap. VIII. Von Miſten und Graben.
mahl ſo viel auff ſeinen hohen Berg tragen/ als ſon-
ſten hundert Perſohnen mit Miſt zu tragen haͤtten/
was nun hierdurch fuͤr Muͤhe und Unkoſten erſpahrt/
hingegen groſſe Nutzbarkeit beyderſeits erhalten
wird/ kan ihme die Vernunfft leicht die Rechnung
machen.
Der dritte Gebrauch und Nutzen.
DAs Getraͤyd auff den Boͤden und Kaͤſten gut
zu erhalten/ daß es nicht wuͤrmig/ oder leben-
dig wird/ iſt dieſes eine wahrhafftige Experienz.
Jn den Bergwercken bekommt man ein Saltz/ Vi-
triol, oder ſonſt Kupffer-Waſſer genannt/ dieſes Vi-
triols nimmt man 10. Pfund/ thuts in ein Ge-
ſchirr/ ſchuͤttet heiß gemein Brunnen-Waſſer dar-
uͤber/ auch ungefehr 10. Maaß/ ruͤhret es um/ biß
der Vitriol zergehet/ nehmt alsdann einen Weiß-
Penſel/ wie dergleichen die Maͤurer und andere
Tuͤng-Arbeiter gebrauchen/ wann ſie die Haͤuſer
und Stuben anweiſſen/ duncket den in ſolches Vi-
triol-Waſſer und uͤberfahret damit die Fruͤcht-Ka-
ſten oder Boͤden/ wann ſie noch leer ſeyn/ unten und
oben/ auch auff den Seiten allenthalben herum/ es
ſeyen gleich die Kaͤſten von Holtz/ Mauren/ Pflaſter/
oder Eſtrich/ und dieſes allenthalben uͤberfahren
muß 2. mahl geſchehen/ nachdem das erſte einen
Tag lang trucken worden. Alsdann kan man al-
lerhand Fruͤchte und ſonderlich Korn/ als welches
gern fluͤchtig wird/ an ſolchen Ort ſchuͤtten/ ſolcher
eintziger Gebrauch waͤhret bey 10. Jahr/ dann es
kan auch ſo gar kein Wurm an ſolchem Bau-Holtz
wachſen/ nagen oder das Holtz durchloͤchern/ im Fall
das
C 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |