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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
gende Weise erzeugen: Thut durch den Knollen einen
Creutz-Schnitt/ last zwey oder drey Tage liegen/ daß
es etwas welck werde/ steckt alsdenn zwischen den
Schnitt einen kleinen Stein und steckt es zusammen
in trucken Erdreich/ so wird der Schnitt durchfaulen-
und bekombt man also etliche junge. Das Frauen/
zimmer aber soll sich deren gantz enthalten.

Darnach ist noch eine Art/ so von Aleppo kommt/
mit runden Blättern; diese alle blühen im Septem-
ber.
Noch sind andere Arten die im Sommer und
Winter blühen.

2. Dipeadi, Hyacinthen/ Bastart.

Von denen werden die gelben für die besten gehal-
ten/ ihrer sind 2. Sorten, die eine so gelblich her für
kommet/ und die andere/ so im stehen gelb wird; sie
geben einen sehr treflichen Geruch von sich/ gleich wie
Muscus.

Noch ist eine Sorte mit grünen Blümlein/ die ist
so seltsam nicht/ nachdeme sie im vorigen Monat ge-
blühet/ werden sie nun im Ausgang dieses Monats
wiederum ausgenommen und letzt im September
wieder eingelegt/ sie wollen in guter Erde stehen/ und
können die Kälte ziemlich vertragen.

Von diesen finden sich auch Neben-Sorten, als weis-
se und blaue Träublein. Jst ein übel Zeug in den
Gärten/ weiln ihre Bollen übermäßig wuchern.

3. Iris gloriosa, florentina.

Wird nun durchs Zerreissen vermehret.

4. Auricula ursi, Bähren-Oehrlein.

Deren gibts wohl dreyßig Farben. Es sind auch
doppelte/ aber gar rar. Noch ist eine Art die Laub

wie
S 4

Blumen-Garten.
gende Weiſe erzeugen: Thut durch den Knollen einen
Creutz-Schnitt/ laſt zwey oder drey Tage liegen/ daß
es etwas welck werde/ ſteckt alsdenn zwiſchen den
Schnitt einen kleinen Stein und ſteckt es zuſammen
in trucken Erdreich/ ſo wird der Schnitt durchfaulen-
und bekombt man alſo etliche junge. Das Frauen/
zimmer aber ſoll ſich deren gantz enthalten.

Darnach iſt noch eine Art/ ſo von Aleppo kom̃t/
mit runden Blaͤttern; dieſe alle bluͤhen im Septem-
ber.
Noch ſind andere Arten die im Sommer und
Winter bluͤhen.

2. Dipeadi, Hyacinthen/ Baſtart.

Von denen werden die gelben fuͤr die beſten gehal-
ten/ ihrer ſind 2. Sorten, die eine ſo gelblich her fuͤr
kommet/ und die andere/ ſo im ſtehen gelb wird; ſie
geben einen ſehr treflichen Geruch von ſich/ gleich wie
Muſcus.

Noch iſt eine Sorte mit gruͤnen Bluͤmlein/ die iſt
ſo ſeltſam nicht/ nachdeme ſie im vorigen Monat ge-
bluͤhet/ werden ſie nun im Ausgang dieſes Monats
wiederum ausgenommen und letzt im September
wieder eingelegt/ ſie wollen in guter Erde ſtehen/ und
koͤnnen die Kaͤlte ziemlich vertragen.

Von dieſen finden ſich auch Neben-Sorten, als weiſ-
ſe und blaue Traͤublein. Jſt ein uͤbel Zeug in den
Gaͤrten/ weiln ihre Bollen uͤbermaͤßig wuchern.

3. Iris glorioſa, florentina.

Wird nun durchs Zerreiſſen vermehret.

4. Auricula urſi, Baͤhren-Oehrlein.

Deren gibts wohl dreyßig Farben. Es ſind auch
doppelte/ aber gar rar. Noch iſt eine Art die Laub

wie
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[279/0295] Blumen-Garten. gende Weiſe erzeugen: Thut durch den Knollen einen Creutz-Schnitt/ laſt zwey oder drey Tage liegen/ daß es etwas welck werde/ ſteckt alsdenn zwiſchen den Schnitt einen kleinen Stein und ſteckt es zuſammen in trucken Erdreich/ ſo wird der Schnitt durchfaulen- und bekombt man alſo etliche junge. Das Frauen/ zimmer aber ſoll ſich deren gantz enthalten. Darnach iſt noch eine Art/ ſo von Aleppo kom̃t/ mit runden Blaͤttern; dieſe alle bluͤhen im Septem- ber. Noch ſind andere Arten die im Sommer und Winter bluͤhen. 2. Dipeadi, Hyacinthen/ Baſtart. Von denen werden die gelben fuͤr die beſten gehal- ten/ ihrer ſind 2. Sorten, die eine ſo gelblich her fuͤr kommet/ und die andere/ ſo im ſtehen gelb wird; ſie geben einen ſehr treflichen Geruch von ſich/ gleich wie Muſcus. Noch iſt eine Sorte mit gruͤnen Bluͤmlein/ die iſt ſo ſeltſam nicht/ nachdeme ſie im vorigen Monat ge- bluͤhet/ werden ſie nun im Ausgang dieſes Monats wiederum ausgenommen und letzt im September wieder eingelegt/ ſie wollen in guter Erde ſtehen/ und koͤnnen die Kaͤlte ziemlich vertragen. Von dieſen finden ſich auch Neben-Sorten, als weiſ- ſe und blaue Traͤublein. Jſt ein uͤbel Zeug in den Gaͤrten/ weiln ihre Bollen uͤbermaͤßig wuchern. 3. Iris glorioſa, florentina. Wird nun durchs Zerreiſſen vermehret. 4. Auricula urſi, Baͤhren-Oehrlein. Deren gibts wohl dreyßig Farben. Es ſind auch doppelte/ aber gar rar. Noch iſt eine Art die Laub wie S 4

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/295>, abgerufen am 21.11.2024.