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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.

Dieses Kraut in Wasser und Wein gesotten/ giff-
tige Wunden und Schäden damit gereinigt/ steuret
allem Gifft/ ja es dienet wider Pestilentz und allen
Gifft bey Menschen und Vieh.

11. Filipendula, Saxifraga, Steinbrech.

Hat Laub wie Schaaf-Garbe/ und trägt im Ju-
nio weißlichte Blumen/ unten an der Wurtzel ist es
gantz knöpficht/ wie die Aphodillen; wächset gern in
steinigtem dürrem Grunde/ muß Anfangs wohl be-
gossen werden/ und wird nachgehends zum Salat
gebraucht/ bringt Lust zum Essen.

Dieser Wurtzel ein Qvintleins schwer ge-
nommen/ zertheilet den Schleim so sich in
der Lunge/ Nieren und Blasen wie auch in
den äusserlichen Gliedern versammlet hat.

12. Viola Matronalis, Weisse Winter-Violen.
(Nacht-Vögel.)

Sind den blange Muskiens gleich/ werden jetzo
durch Zerreissen der Stöcke vermehrt/ erfordern eine
gute luckere Erde/ bringen doppelt und einfache Blu-
men/ da an einen Stengel aufwarts nach ein ander
schöne weisse braun-gefüllte Rößleins hangen/ hat
ein grobes Kraut/ so mit der Blumen nicht wohl
überein stimmet. Die einfachen kommen aus der
Saat/ und haben fast so guten Geruch als die doppel-
ten: die doppelten können in starcken Wintern nicht
wohl über stehen/ sondern wollen zu mehrer Versi-
cherung mit andern zarten Gewächsen in Gemächern
verwahrt seyn.

13. Peonien oder Gicht-Wurtzel/ Paeonia.

Deren hat man unterschiedliche/ als Männlein

Peoni-
R 3
Blumen-Garten.

Dieſes Kraut in Waſſer und Wein geſotten/ giff-
tige Wunden und Schaͤden damit gereinigt/ ſteuret
allem Gifft/ ja es dienet wider Peſtilentz und allen
Gifft bey Menſchen und Vieh.

11. Filipendula, Saxifraga, Steinbrech.

Hat Laub wie Schaaf-Garbe/ und trägt im Ju-
nio weißlichte Blumen/ unten an der Wurtzel iſt es
gantz knoͤpficht/ wie die Aphodillen; waͤchſet gern in
ſteinigtem duͤrrem Grunde/ muß Anfangs wohl be-
goſſen werden/ und wird nachgehends zum Salat
gebraucht/ bringt Luſt zum Eſſen.

Dieſer Wurtzel ein Qvintleins ſchwer ge-
nommen/ zertheilet den Schleim ſo ſich in
der Lunge/ Nieren und Blaſen wie auch in
den aͤuſſerlichen Gliedern verſam̃let hat.

12. Viola Matronalis, Weiſſe Winter-Violen.
(Nacht-Voͤgel.)

Sind den blange Muskiens gleich/ werden jetzo
durch Zerreiſſen der Stoͤcke vermehrt/ erfordern eine
gute luckere Erde/ bringen doppelt und einfache Blu-
men/ da an einen Stengel aufwarts nach ein ander
ſchoͤne weiſſe braun-gefuͤllte Roͤßleins hangen/ hat
ein grobes Kraut/ ſo mit der Blumen nicht wohl
uͤberein ſtimmet. Die einfachen kommen aus der
Saat/ und haben faſt ſo guten Geruch als die doppel-
ten: die doppelten koͤnnen in ſtarcken Wintern nicht
wohl uͤber ſtehen/ ſondern wollen zu mehrer Verſi-
cherung mit andern zarten Gewaͤchſen in Gemaͤchern
verwahrt ſeyn.

13. Peonien oder Gicht-Wurtzel/ Pæonia.

Deren hat man unterſchiedliche/ als Maͤnnlein

Peoni-
R 3
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[261/0277] Blumen-Garten. Dieſes Kraut in Waſſer und Wein geſotten/ giff- tige Wunden und Schaͤden damit gereinigt/ ſteuret allem Gifft/ ja es dienet wider Peſtilentz und allen Gifft bey Menſchen und Vieh. 11. Filipendula, Saxifraga, Steinbrech. Hat Laub wie Schaaf-Garbe/ und trägt im Ju- nio weißlichte Blumen/ unten an der Wurtzel iſt es gantz knoͤpficht/ wie die Aphodillen; waͤchſet gern in ſteinigtem duͤrrem Grunde/ muß Anfangs wohl be- goſſen werden/ und wird nachgehends zum Salat gebraucht/ bringt Luſt zum Eſſen. Dieſer Wurtzel ein Qvintleins ſchwer ge- nommen/ zertheilet den Schleim ſo ſich in der Lunge/ Nieren und Blaſen wie auch in den aͤuſſerlichen Gliedern verſam̃let hat. 12. Viola Matronalis, Weiſſe Winter-Violen. (Nacht-Voͤgel.) Sind den blange Muskiens gleich/ werden jetzo durch Zerreiſſen der Stoͤcke vermehrt/ erfordern eine gute luckere Erde/ bringen doppelt und einfache Blu- men/ da an einen Stengel aufwarts nach ein ander ſchoͤne weiſſe braun-gefuͤllte Roͤßleins hangen/ hat ein grobes Kraut/ ſo mit der Blumen nicht wohl uͤberein ſtimmet. Die einfachen kommen aus der Saat/ und haben faſt ſo guten Geruch als die doppel- ten: die doppelten koͤnnen in ſtarcken Wintern nicht wohl uͤber ſtehen/ ſondern wollen zu mehrer Verſi- cherung mit andern zarten Gewaͤchſen in Gemaͤchern verwahrt ſeyn. 13. Peonien oder Gicht-Wurtzel/ Pæonia. Deren hat man unterſchiedliche/ als Maͤnnlein Peoni- R 3

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/277>, abgerufen am 21.11.2024.