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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. IV. Von der Bezäunung.
schen/ Pfersigen/ Pflaumen/ Qvetschen/ etc. Die
Apffel- und Birn-Bäume können wechselsweise ge-
setzet werden/ worbey aber in acht zu nehmen/ daß die
Apfel-Bäume gegen der warmen Luft zu stehen kom-
men sollen. Das Stein-Obst sol nicht unter das Kern-
Obst gesetzet werden/ weil dieses durch seine aufwach-
sende Höhe und vielem Schatten den andern Bäumen
verhinderlich ist/ sollen derowegen die Kirsch-Bäume
etc. hinter die Apfel- und Birn-Bäume wohl auf 40.
biß 50. Schuh weit von einander gesetzet werden. Die
Ordnung Bäume zu setzen/ giebt nicht allein dem
Baum-Garten eine Zierde/ sondern ist auch nützlich;
Man muß aber in solcher Setzung/ (geschehe gleich
in Form eines Qvadrats/ oder Vierecks/ oder in ei-
ner Runde/ Triangels/ und dergleichen/) sich alle-
zeit nach des Gartens und Platzes Gelegenheit/ vor-
nemlich aber nach der Sonnen-Lauff richten.

CAP. IV.
Von der Bezäunung.

WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/
müsset ihr euch entschliessen/ ob ihr selbigen
mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Plancke
oder grünen Hecke wollet umgeben lassen.

Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder grü-
ner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewohl
wann sie von alten Stämmen gepflantzet/ offt bald
wieder verdorret und vergehet/ deßwegen junge He-
cken vom Saamen solcher Gestalt erzogen werden:
Man gräbet im Herbst um den Garten einen Gra-
ben eines Fusses tieff und breit/ und hinter solchen

noch

Cap. IV. Von der Bezaͤunung.
ſchen/ Pferſigen/ Pflaumen/ Qvetſchen/ ꝛc. Die
Apffel- und Birn-Baͤume koͤnnen wechſelsweiſe ge-
ſetzet werden/ worbey aber in acht zu nehmen/ daß die
Apfel-Baͤume gegen der warmen Luft zu ſtehen kom-
men ſollen. Das Stein-Obſt ſol nicht unteꝛ das Kern-
Obſt geſetzet werden/ weil dieſes durch ſeine aufwach-
ſende Hoͤhe und vielem Schatten den andern Bäumẽ
verhinderlich iſt/ ſollen derowegen die Kirſch-Bäume
ꝛc. hinter die Apfel- und Birn-Bäume wohl auf 40.
biß 50. Schuh weit von einander geſetzet werdẽ. Die
Ordnung Bäume zu ſetzen/ giebt nicht allein dem
Baum-Garten eine Zierde/ ſondern iſt auch nuͤtzlich;
Man muß aber in ſolcher Setzung/ (geſchehe gleich
in Form eines Qvadrats/ oder Vierecks/ oder in ei-
ner Runde/ Triangels/ und dergleichen/) ſich alle-
zeit nach des Gartens und Platzes Gelegenheit/ vor-
nemlich aber nach der Sonnen-Lauff richten.

CAP. IV.
Von der Bezaͤunung.

WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/
muͤſſet ihr euch entſchlieſſen/ ob ihr ſelbigen
mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Plancke
oder gruͤnen Hecke wollet umgeben laſſen.

Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder gruͤ-
ner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewohl
wann ſie von alten Staͤmmen gepflantzet/ offt bald
wieder verdorret und vergehet/ deßwegen junge He-
cken vom Saamen ſolcher Geſtalt erzogen werden:
Man graͤbet im Herbſt um den Garten einen Gra-
ben eines Fuſſes tieff und breit/ und hinter ſolchen

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[8/0024] Cap. IV. Von der Bezaͤunung. ſchen/ Pferſigen/ Pflaumen/ Qvetſchen/ ꝛc. Die Apffel- und Birn-Baͤume koͤnnen wechſelsweiſe ge- ſetzet werden/ worbey aber in acht zu nehmen/ daß die Apfel-Baͤume gegen der warmen Luft zu ſtehen kom- men ſollen. Das Stein-Obſt ſol nicht unteꝛ das Kern- Obſt geſetzet werden/ weil dieſes durch ſeine aufwach- ſende Hoͤhe und vielem Schatten den andern Bäumẽ verhinderlich iſt/ ſollen derowegen die Kirſch-Bäume ꝛc. hinter die Apfel- und Birn-Bäume wohl auf 40. biß 50. Schuh weit von einander geſetzet werdẽ. Die Ordnung Bäume zu ſetzen/ giebt nicht allein dem Baum-Garten eine Zierde/ ſondern iſt auch nuͤtzlich; Man muß aber in ſolcher Setzung/ (geſchehe gleich in Form eines Qvadrats/ oder Vierecks/ oder in ei- ner Runde/ Triangels/ und dergleichen/) ſich alle- zeit nach des Gartens und Platzes Gelegenheit/ vor- nemlich aber nach der Sonnen-Lauff richten. CAP. IV. Von der Bezaͤunung. WAnn nun der Platz noch an allen Ecken offen/ muͤſſet ihr euch entſchlieſſen/ ob ihr ſelbigen mit einer nicht allzu hohen Mauer/ einer Plancke oder gruͤnen Hecke wollet umgeben laſſen. Hier zu Lande wird eine lebendige Hecke oder gruͤ- ner Hagen den andern allen vorgezogen/ wiewohl wann ſie von alten Staͤmmen gepflantzet/ offt bald wieder verdorret und vergehet/ deßwegen junge He- cken vom Saamen ſolcher Geſtalt erzogen werden: Man graͤbet im Herbſt um den Garten einen Gra- ben eines Fuſſes tieff und breit/ und hinter ſolchen noch

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/24>, abgerufen am 21.11.2024.