Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
MARTIUS.

Gedachte Blümlein/ ehe dieselbe sich auf-
thun/ werden sie abgebrochen/ mit Saltz
und Eßig eingemacht/ und aus der Fremb-
de zu uns gebracht; Man hält dafür/ daß
sie den schwachen Magen kein gutes/ dar-
gegen der Leber und Miltz viel gutes thun/
massen sie derer Verstopffung/ entweder
für sich oder zu einer Suppe bereitet und
genossen/ gewaltig heben.

10. Aphodillen/ asphodelus, hastula regia.

Derer finden sich dreyerley Sorten/ zwey die
weißlicht und an den Ränden etwas bund sind/ ha-
ben viereckicht Laub und gantz knöblichte Wurtzeln;
Und eine Sorte die gelbicht ist/ die eine Wurtzel
als Hanen-Fuß hat/ wollen gute feuchte Erde zum
Wachsthum haben/ und werden in diesem Monat
durchs Abreissen gesetzt/ müssen drey Finger tieff
und einer Spannen weit von einander gesetzt wer-
den; Man nimmt sie alle Jahr aus/ damit man
die jungen davon bekommen möge; blühen im Majo.

11. Beeren-Klauen/ Acanthus Vulgaris seu
Germanica, item branca ursina.

Werden aus den Wurtzeln vermehret/ und an ei-
nen solchen Ort/ da sie die Sonne wohl haben kön-
nen/ gesetzt/ man pflantzt sie in Töpffe/ daß sie desto
besser blühen/ geben lange zierliche Blumen/ und
sehr artig gestalte dunckel-grüne zerkerbte Blätter/
werden jetzo verpflantzt/ steiget mehr denn einer El-
len hoch und eines Fingers dick/ von unten biß oben
mit länglichten Blättern/ nach Ordnung besetzt/
aus welchen eine weisse Blume im Majo sich her-

vor
MARTIUS.

Gedachte Bluͤmlein/ ehe dieſelbe ſich auf-
thun/ werden ſie abgebrochen/ mit Saltz
und Eßig eingemacht/ und aus der Fremb-
de zu uns gebracht; Man haͤlt dafuͤr/ daß
ſie den ſchwachen Magen kein gutes/ dar-
gegen der Leber und Miltz viel gutes thun/
maſſen ſie derer Verſtopffung/ entweder
fuͤr ſich oder zu einer Suppe bereitet und
genoſſen/ gewaltig heben.

10. Aphodillen/ aſphodelus, haſtula regia.

Derer finden ſich dreyerley Sorten/ zwey die
weißlicht und an den Raͤnden etwas bund ſind/ ha-
ben viereckicht Laub und gantz knoͤblichte Wurtzeln;
Und eine Sorte die gelbicht iſt/ die eine Wurtzel
als Hanen-Fuß hat/ wollen gute feuchte Erde zum
Wachsthum haben/ und werden in dieſem Monat
durchs Abreiſſen geſetzt/ muͤſſen drey Finger tieff
und einer Spannen weit von einander geſetzt wer-
den; Man nimmt ſie alle Jahr aus/ damit man
die jungen davon bekommen moͤge; bluͤhen im Majo.

11. Beeren-Klauen/ Acanthus Vulgaris ſeu
Germanica, item branca urſina.

Werden aus den Wurtzeln vermehret/ und an ei-
nen ſolchen Ort/ da ſie die Sonne wohl haben koͤn-
nen/ geſetzt/ man pflantzt ſie in Toͤpffe/ daß ſie deſto
beſſer bluͤhen/ geben lange zierliche Blumen/ und
ſehr artig geſtalte dunckel-gruͤne zerkerbte Blaͤtter/
werden jetzo verpflantzt/ ſteiget mehr denn einer El-
len hoch und eines Fingers dick/ von unten biß oben
mit laͤnglichten Blaͤttern/ nach Ordnung beſetzt/
aus welchen eine weiſſe Blume im Majo ſich her-

vor
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0228" n="212"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">MARTIUS.</hi> </fw><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Gedachte</hi> B<hi rendition="#fr">lu&#x0364;mlein/ ehe die&#x017F;elbe &#x017F;ich auf-<lb/>
thun/ werden &#x017F;ie abgebrochen/ mit Saltz<lb/>
und Eßig eingemacht/ und aus der Fremb-<lb/>
de zu uns gebracht; Man ha&#x0364;lt dafu&#x0364;r/ daß<lb/>
&#x017F;ie den &#x017F;chwachen Magen kein gutes/ dar-<lb/>
gegen der Leber und Miltz viel gutes thun/<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie derer Ver&#x017F;topffung/ entweder<lb/>
fu&#x0364;r &#x017F;ich oder zu einer Suppe bereitet und<lb/>
geno&#x017F;&#x017F;en/ gewaltig heben.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#fr">10. Aphodillen/</hi> <hi rendition="#aq">a&#x017F;phodelus, ha&#x017F;tula regia.</hi> </head><lb/>
              <p>Derer finden &#x017F;ich dreyerley Sorten/ zwey die<lb/>
weißlicht und an den Ra&#x0364;nden etwas bund &#x017F;ind/ ha-<lb/>
ben viereckicht Laub und gantz kno&#x0364;blichte Wurtzeln;<lb/>
Und eine Sorte die gelbicht i&#x017F;t/ die eine Wurtzel<lb/>
als Hanen-Fuß hat/ wollen gute feuchte Erde zum<lb/>
Wachsthum haben/ und werden in die&#x017F;em Monat<lb/>
durchs Abrei&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;etzt/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en drey Finger tieff<lb/>
und einer Spannen weit von einander ge&#x017F;etzt wer-<lb/>
den; Man nimmt &#x017F;ie alle Jahr aus/ damit man<lb/>
die jungen davon bekommen mo&#x0364;ge; blu&#x0364;hen im Majo.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>11. B<hi rendition="#fr">eeren-Klauen/</hi> <hi rendition="#aq">Acanthus Vulgaris &#x017F;eu<lb/>
Germanica, item branca ur&#x017F;ina.</hi></head><lb/>
              <p>Werden aus den Wurtzeln vermehret/ und an ei-<lb/>
nen &#x017F;olchen Ort/ da &#x017F;ie die Sonne wohl haben ko&#x0364;n-<lb/>
nen/ ge&#x017F;etzt/ man pflantzt &#x017F;ie in To&#x0364;pffe/ daß &#x017F;ie de&#x017F;to<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er blu&#x0364;hen/ geben lange zierliche Blumen/ und<lb/>
&#x017F;ehr artig ge&#x017F;talte dunckel-gru&#x0364;ne zerkerbte Bla&#x0364;tter/<lb/>
werden jetzo verpflantzt/ &#x017F;teiget mehr denn einer El-<lb/>
len hoch und eines Fingers dick/ von unten biß oben<lb/>
mit la&#x0364;nglichten Bla&#x0364;ttern/ nach Ordnung be&#x017F;etzt/<lb/>
aus welchen eine wei&#x017F;&#x017F;e Blume im Majo &#x017F;ich her-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vor</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[212/0228] MARTIUS. Gedachte Bluͤmlein/ ehe dieſelbe ſich auf- thun/ werden ſie abgebrochen/ mit Saltz und Eßig eingemacht/ und aus der Fremb- de zu uns gebracht; Man haͤlt dafuͤr/ daß ſie den ſchwachen Magen kein gutes/ dar- gegen der Leber und Miltz viel gutes thun/ maſſen ſie derer Verſtopffung/ entweder fuͤr ſich oder zu einer Suppe bereitet und genoſſen/ gewaltig heben. 10. Aphodillen/ aſphodelus, haſtula regia. Derer finden ſich dreyerley Sorten/ zwey die weißlicht und an den Raͤnden etwas bund ſind/ ha- ben viereckicht Laub und gantz knoͤblichte Wurtzeln; Und eine Sorte die gelbicht iſt/ die eine Wurtzel als Hanen-Fuß hat/ wollen gute feuchte Erde zum Wachsthum haben/ und werden in dieſem Monat durchs Abreiſſen geſetzt/ muͤſſen drey Finger tieff und einer Spannen weit von einander geſetzt wer- den; Man nimmt ſie alle Jahr aus/ damit man die jungen davon bekommen moͤge; bluͤhen im Majo. 11. Beeren-Klauen/ Acanthus Vulgaris ſeu Germanica, item branca urſina. Werden aus den Wurtzeln vermehret/ und an ei- nen ſolchen Ort/ da ſie die Sonne wohl haben koͤn- nen/ geſetzt/ man pflantzt ſie in Toͤpffe/ daß ſie deſto beſſer bluͤhen/ geben lange zierliche Blumen/ und ſehr artig geſtalte dunckel-gruͤne zerkerbte Blaͤtter/ werden jetzo verpflantzt/ ſteiget mehr denn einer El- len hoch und eines Fingers dick/ von unten biß oben mit laͤnglichten Blaͤttern/ nach Ordnung beſetzt/ aus welchen eine weiſſe Blume im Majo ſich her- vor

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/228
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/228>, abgerufen am 03.12.2024.