Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

MARTIUS.

9. Brasilischer Pfeffer.

Gehört aufs Mist-Bett/ und sind unterschiedli-
cher Sorten von Früchten/ als lange/ gantz schmale/
runde wie Birnen/ haben alle zusammen rothe Rin-
den. Es ist auch eine Art die gelbe Früchte trägt/
so bald sie etwas erstärckt/ werden sie in Töpffe gesetzt.

10. Merveille de Perou, Mirabilis Peruviana.

Sind mancherley Farben/ lichtbraune/ gelbbun-
te/ rothbunte und gantz weisse: Den Saamen steckt
man aufs Mist-Bette/ damit sie selbigen Jahrs tra-
gen und wieder reiffen Saamen bringen mögen:
Aber die Wurtzeln nimmt man im Herbst aus der Er-
den und verwahret sie im Hechsel oder weissen Sand/
wann sie nachgehends im Lentzen wieder gepflantzt
werden/ geben sie grössere Pflantzen als die ersten
vom Saamen/ sind auch also besser zur Saat-Zucht.
Blühen im Augusto/ September und October.

11. Momordica, Balsam-Aepffel.

Jst eine Pflantze die den kleinen Klettenblättern
gleichet/ trägt ein weisses Blümlein/ und wächst wie
ein Ey mit schwartzen Tüpflein/ zu teutsch Balsam-
Aepffel genant/ gehöret aufs Mistbett; der Saa-
me kommet aus Virginien/ und muß etliche Tage/
ehe man selben säet/ im Wasser eingeweicht werden.

Jst ein Wund-Kraut/ stillet Schmertzen/
insonderheit der Gülden-Adern/ auswen-
dig hat es seinen Nutzen in verletzten Sehn-
Adern/ im Bruch und im Brande.

12. Violetten oder Nägelein/ (Chario-
phyllus Hortensis.)

Dieser schönen Blumen gibt es vielerhand Sor-

ten

MARTIUS.

9. Braſiliſcher Pfeffer.

Gehoͤrt aufs Miſt-Bett/ und ſind unterſchiedli-
cher Sorten von Fruͤchten/ als lange/ gantz ſchmale/
runde wie Birnen/ haben alle zuſammen rothe Rin-
den. Es iſt auch eine Art die gelbe Fruͤchte traͤgt/
ſo bald ſie etwas erſtaͤrckt/ werden ſie in Toͤpffe geſetzt.

10. Merveille de Perou, Mirabilis Peruviana.

Sind mancherley Farben/ lichtbraune/ gelbbun-
te/ rothbunte und gantz weiſſe: Den Saamen ſteckt
man aufs Miſt-Bette/ damit ſie ſelbigen Jahrs tra-
gen und wieder reiffen Saamen bringen moͤgen:
Aber die Wurtzeln nimmt man im Herbſt aus der Er-
den und verwahret ſie im Hechſel oder weiſſen Sand/
wann ſie nachgehends im Lentzen wieder gepflantzt
werden/ geben ſie groͤſſere Pflantzen als die erſten
vom Saamen/ ſind auch alſo beſſer zur Saat-Zucht.
Bluͤhen im Auguſto/ September und October.

11. Momordica, Balſam-Aepffel.

Jſt eine Pflantze die den kleinen Klettenblaͤttern
gleichet/ traͤgt ein weiſſes Bluͤmlein/ und waͤchſt wie
ein Ey mit ſchwartzen Tuͤpflein/ zu teutſch Balſam-
Aepffel genant/ gehoͤret aufs Miſtbett; der Saa-
me kommet aus Virginien/ und muß etliche Tage/
ehe man ſelben ſaͤet/ im Waſſer eingeweicht werden.

Jſt ein Wund-Kraut/ ſtillet Schmertzen/
inſonderheit der Guͤlden-Adern/ auswen-
dig hat es ſeinen Nutzen in verletzten Sehn-
Adern/ im Bruch und im Brande.

12. Violetten oder Naͤgelein/ (Chario-
phyllus Hortenſis.)

Dieſer ſchoͤnen Blumen gibt es vielerhand Sor-

ten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0222" n="206"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">MARTIUS.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>9. B<hi rendition="#fr">ra&#x017F;ili&#x017F;cher Pfeffer.</hi></head><lb/>
              <p>Geho&#x0364;rt aufs Mi&#x017F;t-Bett/ und &#x017F;ind unter&#x017F;chiedli-<lb/>
cher Sorten von Fru&#x0364;chten/ als lange/ gantz &#x017F;chmale/<lb/>
runde wie Birnen/ haben alle zu&#x017F;ammen rothe Rin-<lb/>
den. Es i&#x017F;t auch eine Art die gelbe Fru&#x0364;chte tra&#x0364;gt/<lb/>
&#x017F;o bald &#x017F;ie etwas er&#x017F;ta&#x0364;rckt/ werden &#x017F;ie in To&#x0364;pffe ge&#x017F;etzt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>10. <hi rendition="#aq">Merveille de Perou, Mirabilis Peruviana.</hi></head><lb/>
              <p>Sind mancherley Farben/ lichtbraune/ gelbbun-<lb/>
te/ rothbunte und gantz wei&#x017F;&#x017F;e: Den Saamen &#x017F;teckt<lb/>
man aufs Mi&#x017F;t-Bette/ damit &#x017F;ie &#x017F;elbigen Jahrs tra-<lb/>
gen und wieder reiffen Saamen bringen mo&#x0364;gen:<lb/>
Aber die Wurtzeln nimmt man im Herb&#x017F;t aus der Er-<lb/>
den und verwahret &#x017F;ie im Hech&#x017F;el oder wei&#x017F;&#x017F;en Sand/<lb/>
wann &#x017F;ie nachgehends im Lentzen wieder gepflantzt<lb/>
werden/ geben &#x017F;ie gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Pflantzen als die er&#x017F;ten<lb/>
vom Saamen/ &#x017F;ind auch al&#x017F;o be&#x017F;&#x017F;er zur Saat-Zucht.<lb/>
Blu&#x0364;hen im Augu&#x017F;to/ September und October.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>11. <hi rendition="#aq">Momordica,</hi> B<hi rendition="#fr">al&#x017F;am-Aepffel.</hi></head><lb/>
              <p>J&#x017F;t eine Pflantze die den kleinen Klettenbla&#x0364;ttern<lb/>
gleichet/ tra&#x0364;gt ein wei&#x017F;&#x017F;es Blu&#x0364;mlein/ und wa&#x0364;ch&#x017F;t wie<lb/>
ein Ey mit &#x017F;chwartzen Tu&#x0364;pflein/ zu teut&#x017F;ch <hi rendition="#fr">B</hi>al&#x017F;am-<lb/>
Aepffel genant/ geho&#x0364;ret aufs Mi&#x017F;tbett; der Saa-<lb/>
me kommet aus Virginien/ und muß etliche Tage/<lb/>
ehe man &#x017F;elben &#x017F;a&#x0364;et/ im Wa&#x017F;&#x017F;er eingeweicht werden.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">J&#x017F;t ein Wund-Kraut/ &#x017F;tillet Schmertzen/<lb/>
in&#x017F;onderheit der Gu&#x0364;lden-Adern/ auswen-<lb/>
dig hat es &#x017F;einen Nutzen in verletzten Sehn-<lb/>
Adern/ im</hi> B<hi rendition="#fr">ruch und im Brande.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#fr">12. Violetten oder Na&#x0364;gelein/</hi> (<hi rendition="#aq">Chario-<lb/>
phyllus Horten&#x017F;is.</hi>)</head><lb/>
              <p>Die&#x017F;er &#x017F;cho&#x0364;nen Blumen gibt es vielerhand Sor-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[206/0222] MARTIUS. 9. Braſiliſcher Pfeffer. Gehoͤrt aufs Miſt-Bett/ und ſind unterſchiedli- cher Sorten von Fruͤchten/ als lange/ gantz ſchmale/ runde wie Birnen/ haben alle zuſammen rothe Rin- den. Es iſt auch eine Art die gelbe Fruͤchte traͤgt/ ſo bald ſie etwas erſtaͤrckt/ werden ſie in Toͤpffe geſetzt. 10. Merveille de Perou, Mirabilis Peruviana. Sind mancherley Farben/ lichtbraune/ gelbbun- te/ rothbunte und gantz weiſſe: Den Saamen ſteckt man aufs Miſt-Bette/ damit ſie ſelbigen Jahrs tra- gen und wieder reiffen Saamen bringen moͤgen: Aber die Wurtzeln nimmt man im Herbſt aus der Er- den und verwahret ſie im Hechſel oder weiſſen Sand/ wann ſie nachgehends im Lentzen wieder gepflantzt werden/ geben ſie groͤſſere Pflantzen als die erſten vom Saamen/ ſind auch alſo beſſer zur Saat-Zucht. Bluͤhen im Auguſto/ September und October. 11. Momordica, Balſam-Aepffel. Jſt eine Pflantze die den kleinen Klettenblaͤttern gleichet/ traͤgt ein weiſſes Bluͤmlein/ und waͤchſt wie ein Ey mit ſchwartzen Tuͤpflein/ zu teutſch Balſam- Aepffel genant/ gehoͤret aufs Miſtbett; der Saa- me kommet aus Virginien/ und muß etliche Tage/ ehe man ſelben ſaͤet/ im Waſſer eingeweicht werden. Jſt ein Wund-Kraut/ ſtillet Schmertzen/ inſonderheit der Guͤlden-Adern/ auswen- dig hat es ſeinen Nutzen in verletzten Sehn- Adern/ im Bruch und im Brande. 12. Violetten oder Naͤgelein/ (Chario- phyllus Hortenſis.) Dieſer ſchoͤnen Blumen gibt es vielerhand Sor- ten

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/222
Zitationshilfe:	Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/222>, abgerufen am 21.12.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.