Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.MARTIUS. cken. NB. Mit Gewalt muß mans aber nicht aus-drücken. 33. Zwiebeln. Sind hier zu Land zweyerley/ rothe und weisse/ Zu Saat-Zwiebeln erwehlet ihr die grösten/ und So bald Frosts halber in die Erde zu kommen/ Saa-
MARTIUS. cken. NB. Mit Gewalt muß mans aber nicht aus-druͤcken. 33. Zwiebeln. Sind hier zu Land zweyerley/ rothe und weiſſe/ Zu Saat-Zwiebeln erwehlet ihr die groͤſten/ und So bald Froſts halber in die Erde zu kommen/ Saa-
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MARTIUS.
cken. NB. Mit Gewalt muß mans aber nicht aus-
druͤcken.
33. Zwiebeln.
Sind hier zu Land zweyerley/ rothe und weiſſe/
die rothen ſind lieblicher/ erfordern ein feucht und
wohl gemiſtetes von Steinen geſaͤubertes Erdreich:
Die weiſſen aber viel edler/ welche ſonſten auch
Schwindel-Zwiebeln von denen Bauers-Leuten ge-
nennet werden/ weiln ſie vor den Schwindel ſehr
dienlich ſeyn; die rothen werden allein/ die weiſſen
aber unter andere/ wie bey den Ruͤben gemeldet/ bey
ausgang des Monds geſaͤet. Sind ſie zu dick ge-
ſaͤet/ werden ſie verzogen/ und ebenmäßig im abneh-
menden Lichtverſetzet. Wann das Kraut zu groß
wird/ wird es im Julio mit Fuͤſſen getreten/ damit
die Wurtzeln deſto groͤſſer wachſen. Jm Ende des
Auguſti werden ſie auffgenommen/ entweder in der
Sonnen bey gutem Wetter/ oder in einem Gemach
abgetrocknet/ folglich in die Hoͤhe an einen trockenen
Ort auffgehengt.
Zu Saat-Zwiebeln erwehlet ihr die groͤſten/ und
verwahret ſie den Winter uͤber im Keller.
So bald Froſts halber in die Erde zu kommen/
werden ſie wieder in gutes Erdreich gepflantzet: Er-
zeigen ſich im Auffwachſen der Saamen-Stengel
aus einer Zwiebel mehr als ein Kopff/ ſo brechet die
kleinen alle weg/ und laſt den groͤſten ſtehen/ damit
der Saame deſto vollkommener werde. Wann der
Saame beginnet ſchwartz/ und der Stiel trucken zu
werden/ ſo ſchneidet ihn ab/ legt ſolchen in ein tru-
cken Gemach/ und verwahrt ihn biß zur Ausſaat.
Saa-
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