Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Küchen-Garten.
schaden könne/ so schlaget die Erde mit Schauffeln
nach geschehenem Säen nieder.

Wann es das Weter zugeben will/ so verpflantzt
im wachsenden Licht Salbey Jsop/ Timian/ Laven-
del/ Nagel-Kraut und dergleichen/ welches besser im
April oder Majo geschehen kan.

Jm abnehmenden Licht verpflantzet eure abge-
schnittene/ und im Keller verwahrte Zucker-Wur-
tzel im Garten einen Schuh weit von einander/ denn
solche zeitig verpflantzte gar schöne Wurtzeln brin-
gen. Verflantzet auch Saturey und den

Knoblauch/ Porrum capitatum, Allium.

Wird durch abgerissene Wurtzeln/ weil es mit
den Saamen langsam fortgehet/ am besten zu wege
gebracht/ und in ein trucken Erdreich zween Finger
tieff und drey oder vier weit von ein ander/ bey ab-
gehenden/ etliche aber wollen vor dem vollem Licht/
um diese Zeit verpflantzet und in truckener Zeit mit
Begiessen gewartet/ massen er durchs Begiessen den
starcken Geruch mercklich verlieret.

Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel
geknüpffet/ damit sie nicht höher schiessen/ sondern
die Wurtzeln besser in die Erde wachsen können/ im
Anfang Augusti wird er ausgezogen und an die
Sonne gelegt/ damit er wohl austruckne/ und nach-
gehends weniger faulen möge/ und zu ferner Ver-
wahrung in die Höhe an die Balcken gehenget. Knob-
lauch hey den Rosen-Stauden gepflantzet/ verur-
sacht selbigen einen starcken Geruch und glücklichern
Wachsthum.

Ob

Kuͤchen-Garten.
ſchaden koͤnne/ ſo ſchlaget die Erde mit Schauffeln
nach geſchehenem Saͤen nieder.

Wann es das Weter zugeben will/ ſo verpflantzt
im wachſenden Licht Salbey Jſop/ Timian/ Laven-
del/ Nagel-Kraut und dergleichen/ welches beſſer im
April oder Majo geſchehen kan.

Jm abnehmenden Licht verpflantzet eure abge-
ſchnittene/ und im Keller verwahrte Zucker-Wur-
tzel im Garten einen Schuh weit von einander/ deñ
ſolche zeitig verpflantzte gar ſchoͤne Wurtzeln brin-
gen. Verflantzet auch Saturey und den

Knoblauch/ Porrum capitatum, Allium.

Wird durch abgeriſſene Wurtzeln/ weil es mit
den Saamen langſam fortgehet/ am beſten zu wege
gebracht/ und in ein trucken Erdreich zween Finger
tieff und drey oder vier weit von ein ander/ bey ab-
gehenden/ etliche aber wollen vor dem vollem Licht/
um dieſe Zeit verpflantzet und in truckener Zeit mit
Begieſſen gewartet/ maſſen er durchs Begieſſen den
ſtarcken Geruch mercklich verlieret.

Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel
geknuͤpffet/ damit ſie nicht hoͤher ſchieſſen/ ſondern
die Wurtzeln beſſer in die Erde wachſen koͤnnen/ im
Anfang Auguſti wird er ausgezogen und an die
Sonne gelegt/ damit er wohl austruckne/ und nach-
gehends weniger faulen moͤge/ und zu ferner Ver-
wahrung in die Hoͤhe an die Balcken gehenget. Knob-
lauch hey den Roſen-Stauden gepflantzet/ verur-
ſacht ſelbigen einen ſtarcken Geruch und gluͤcklichern
Wachsthum.

Ob
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0141" n="125"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen-Garten.</hi></fw><lb/>
&#x017F;chaden ko&#x0364;nne/ &#x017F;o &#x017F;chlaget die Erde mit Schauffeln<lb/>
nach ge&#x017F;chehenem Sa&#x0364;en nieder.</p><lb/>
            <p>Wann es das Weter zugeben will/ &#x017F;o verpflantzt<lb/>
im wach&#x017F;enden Licht Salbey J&#x017F;op/ Timian/ Laven-<lb/>
del/ Nagel-Kraut und dergleichen/ welches be&#x017F;&#x017F;er im<lb/>
April oder Majo ge&#x017F;chehen kan.</p><lb/>
            <p>Jm abnehmenden Licht verpflantzet eure abge-<lb/>
&#x017F;chnittene/ und im Keller verwahrte Zucker-Wur-<lb/>
tzel im Garten einen Schuh weit von einander/ den&#x0303;<lb/>
&#x017F;olche zeitig verpflantzte gar &#x017F;cho&#x0364;ne Wurtzeln brin-<lb/>
gen. Verflantzet auch Saturey und den</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Knoblauch/</hi> <hi rendition="#aq">Porrum capitatum, Allium.</hi> </head><lb/>
            <p>Wird durch abgeri&#x017F;&#x017F;ene Wurtzeln/ weil es mit<lb/>
den Saamen lang&#x017F;am fortgehet/ am be&#x017F;ten zu wege<lb/>
gebracht/ und in ein trucken Erdreich zween Finger<lb/>
tieff und drey oder vier weit von ein ander/ bey ab-<lb/>
gehenden/ etliche aber wollen vor dem vollem Licht/<lb/>
um die&#x017F;e Zeit verpflantzet und in truckener Zeit mit<lb/>
Begie&#x017F;&#x017F;en gewartet/ ma&#x017F;&#x017F;en er durchs Begie&#x017F;&#x017F;en den<lb/>
&#x017F;tarcken Geruch mercklich verlieret.</p><lb/>
            <p>Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel<lb/>
geknu&#x0364;pffet/ damit &#x017F;ie nicht ho&#x0364;her &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern<lb/>
die Wurtzeln be&#x017F;&#x017F;er in die Erde wach&#x017F;en ko&#x0364;nnen/ im<lb/>
Anfang Augu&#x017F;ti wird er ausgezogen und an die<lb/>
Sonne gelegt/ damit er wohl austruckne/ und nach-<lb/>
gehends weniger faulen mo&#x0364;ge/ und zu ferner Ver-<lb/>
wahrung in die Ho&#x0364;he an die Balcken gehenget. Knob-<lb/>
lauch hey den Ro&#x017F;en-Stauden gepflantzet/ verur-<lb/>
&#x017F;acht &#x017F;elbigen einen &#x017F;tarcken Geruch und glu&#x0364;cklichern<lb/>
Wachsthum.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ob</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0141] Kuͤchen-Garten. ſchaden koͤnne/ ſo ſchlaget die Erde mit Schauffeln nach geſchehenem Saͤen nieder. Wann es das Weter zugeben will/ ſo verpflantzt im wachſenden Licht Salbey Jſop/ Timian/ Laven- del/ Nagel-Kraut und dergleichen/ welches beſſer im April oder Majo geſchehen kan. Jm abnehmenden Licht verpflantzet eure abge- ſchnittene/ und im Keller verwahrte Zucker-Wur- tzel im Garten einen Schuh weit von einander/ deñ ſolche zeitig verpflantzte gar ſchoͤne Wurtzeln brin- gen. Verflantzet auch Saturey und den Knoblauch/ Porrum capitatum, Allium. Wird durch abgeriſſene Wurtzeln/ weil es mit den Saamen langſam fortgehet/ am beſten zu wege gebracht/ und in ein trucken Erdreich zween Finger tieff und drey oder vier weit von ein ander/ bey ab- gehenden/ etliche aber wollen vor dem vollem Licht/ um dieſe Zeit verpflantzet und in truckener Zeit mit Begieſſen gewartet/ maſſen er durchs Begieſſen den ſtarcken Geruch mercklich verlieret. Auff Petri und Pauli Tag werden die Stengel geknuͤpffet/ damit ſie nicht hoͤher ſchieſſen/ ſondern die Wurtzeln beſſer in die Erde wachſen koͤnnen/ im Anfang Auguſti wird er ausgezogen und an die Sonne gelegt/ damit er wohl austruckne/ und nach- gehends weniger faulen moͤge/ und zu ferner Ver- wahrung in die Hoͤhe an die Balcken gehenget. Knob- lauch hey den Roſen-Stauden gepflantzet/ verur- ſacht ſelbigen einen ſtarcken Geruch und gluͤcklichern Wachsthum. Ob

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/141
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/141>, abgerufen am 21.11.2024.