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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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FRBRUARIUS.
und Holtz herkommet/ den Rebstöcken sehr ange-
nehm/ dann weil derselbige noch alle Kraft bey sich
behält/ kan er selbige den Reben desto reichlicher
mittheilen. Alle Düngung zu den Weinstöcken muß
wohl veraltet seyn; Wo der Ort feucht ist/ ist der
Pferde-Mist nicht undienlich/ an truckenen Orten
aber muß Rinder-Mist gebraucht werden; wie sol-
che auff andere Manier zu düngen/ stehet vorher im
8. Capitel.

An die alten Rebstöcke/ die sieben oder acht Jahr
gestanden/ legt man unten etwas kleines Stein-
Gemersel/ oder kleingestampffte Schiefer-Steine/
dann sie dadurch fruchtbar werden.

3. Maulbeer-Baum.

Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fort-
gesetzt/ auch im October und November von Wur-
tzel-Sprossen/ wie der Feigenbaum/ vermehret.
Kan auch auff Apffel- und Castanien-Bäume ge-
pfropffet/ auch durch Anhängung/ wie gleich bey den
Wein-Reben erwehnt/ erwuchert werden/ wird auch
aus Saamen erzogen/ stehet aber wohl zehen Jahr
ehe er Früchte bringet/ er machet eine grosse Wur-
tzel/ so doch nicht tief in die Erde wächst/ und trägt
seine schwartze Beeren in Augusto/ wiewohl er nicht
einerley Beere auf einmahl träget/ sondern reiffe und
unreiffe zu gleich/ schwartze und rothe. Er wird
deßwegen vor den klügsten Baum gehalten/ weilen
er nicht eher aussprosset als biß kein Frost mehr vor-
handen. Wann man solchen versetzen will/ muß
es im Frühling geschehen/ weil er die Kälte nicht
vertragen kan. Dem Maulbeer-Baum muß man

das

FRBRUARIUS.
und Holtz herkommet/ den Rebſtoͤcken ſehr ange-
nehm/ dann weil derſelbige noch alle Kraft bey ſich
behaͤlt/ kan er ſelbige den Reben deſto reichlicher
mittheilen. Alle Duͤngung zu den Weinſtoͤcken muß
wohl veraltet ſeyn; Wo der Ort feucht iſt/ iſt der
Pferde-Miſt nicht undienlich/ an truckenen Orten
aber muß Rinder-Miſt gebraucht werden; wie ſol-
che auff andere Manier zu duͤngen/ ſtehet vorher im
8. Capitel.

An die alten Rebſtoͤcke/ die ſieben oder acht Jahr
geſtanden/ legt man unten etwas kleines Stein-
Gemerſel/ oder kleingeſtampffte Schiefer-Steine/
dann ſie dadurch fruchtbar werden.

3. Maulbeer-Baum.

Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fort-
geſetzt/ auch im October und November von Wur-
tzel-Sproſſen/ wie der Feigenbaum/ vermehret.
Kan auch auff Apffel- und Caſtanien-Baͤume ge-
pfropffet/ auch durch Anhaͤngung/ wie gleich bey den
Wein-Reben erwehnt/ erwuchert werden/ wird auch
aus Saamen erzogen/ ſtehet aber wohl zehen Jahr
ehe er Fruͤchte bringet/ er machet eine groſſe Wur-
tzel/ ſo doch nicht tief in die Erde waͤchſt/ und trägt
ſeine ſchwartze Beeren in Auguſto/ wiewohl er nicht
einerley Beere auf einmahl traͤget/ ſondern reiffe und
unreiffe zu gleich/ ſchwartze und rothe. Er wird
deßwegen vor den kluͤgſten Baum gehalten/ weilen
er nicht eher ausſproſſet als biß kein Froſt mehr vor-
handen. Wann man ſolchen verſetzen will/ muß
es im Fruͤhling geſchehen/ weil er die Kälte nicht
vertragen kan. Dem Maulbeer-Baum muß man

das
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[118/0134] FRBRUARIUS. und Holtz herkommet/ den Rebſtoͤcken ſehr ange- nehm/ dann weil derſelbige noch alle Kraft bey ſich behaͤlt/ kan er ſelbige den Reben deſto reichlicher mittheilen. Alle Duͤngung zu den Weinſtoͤcken muß wohl veraltet ſeyn; Wo der Ort feucht iſt/ iſt der Pferde-Miſt nicht undienlich/ an truckenen Orten aber muß Rinder-Miſt gebraucht werden; wie ſol- che auff andere Manier zu duͤngen/ ſtehet vorher im 8. Capitel. An die alten Rebſtoͤcke/ die ſieben oder acht Jahr geſtanden/ legt man unten etwas kleines Stein- Gemerſel/ oder kleingeſtampffte Schiefer-Steine/ dann ſie dadurch fruchtbar werden. 3. Maulbeer-Baum. Wird nun oder im Martio durchs Einlegen fort- geſetzt/ auch im October und November von Wur- tzel-Sproſſen/ wie der Feigenbaum/ vermehret. Kan auch auff Apffel- und Caſtanien-Baͤume ge- pfropffet/ auch durch Anhaͤngung/ wie gleich bey den Wein-Reben erwehnt/ erwuchert werden/ wird auch aus Saamen erzogen/ ſtehet aber wohl zehen Jahr ehe er Fruͤchte bringet/ er machet eine groſſe Wur- tzel/ ſo doch nicht tief in die Erde waͤchſt/ und trägt ſeine ſchwartze Beeren in Auguſto/ wiewohl er nicht einerley Beere auf einmahl traͤget/ ſondern reiffe und unreiffe zu gleich/ ſchwartze und rothe. Er wird deßwegen vor den kluͤgſten Baum gehalten/ weilen er nicht eher ausſproſſet als biß kein Froſt mehr vor- handen. Wann man ſolchen verſetzen will/ muß es im Fruͤhling geſchehen/ weil er die Kälte nicht vertragen kan. Dem Maulbeer-Baum muß man das

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/134>, abgerufen am 21.11.2024.