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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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JANUARIUS.
7. Hasel-Nüsse/ Corylus & Avellana.

Können zwar auch durch die Kerne fortgebracht
werden/ gehet aber langsam her/ deßwegen man sich
der jungen Wurtzel Schößling füglicher bedienen kan/
sie stehen gern im Schatten/ nemlich im Januario.
Die Spanischen Hasel-Nüsse sind kurtz und rund/
noch sind zwo lange Arten/ deren eine inwendig um
den Kern eine rothe/ die andere aber weisse Hülsen
hat/ jene nennet man Lombardsche oder Lamberd-
sche Nüsse.

Man muß den Haselstauden fleißig ihre Wasser-
schüsse und junge Brut oder Räuber benehmen/
sonsten tragen sie nicht. Auch wenn man gute und
viel Früchte davon haben will/ muß man die alten
Stämme/ so sie 10. oder 20. Jahr gestanden/ ab-
hauen und die junge nachwachsen lassen.

8. Castanien-Baum

Wird durch Castanien/ welche man in die Erde
steckt/ auf gebracht; Es giebt einen zierlichen Baum/
der gern in hohen sandigen Oertern wächset: Man
besetzt mit ihnen die Wege/ oder pflantzt sie zu Bü-
schen/ und wann sie sechs Jahr alt worden/ werden
sie im Februario 24. Fuß von einander versetzt:
Die Früchte aber/ die hie zu Lande wachsen/ sind so
gut nicht als die aus Spanien und Franckreich
kommen. Dieser Baum bedarff keiner Düngung/
dann seine Blätter für sich selbst gnugsam düngen.
Sonst ist noch eine Sorte, die wird aus Jndien oder
Capo de bona Sperance gebracht/ die tragen Früch-
te wie Schaffs-Nieren gestalt/ sind aber her gar rar
und selten zu haben/ weil sie nicht wohl auf kommen/

wenn
JANUARIUS.
7. Haſel-Nuͤſſe/ Corylus & Avellana.

Koͤnnen zwar auch durch die Kerne fortgebracht
werden/ gehet aber langſam her/ deßwegen man ſich
der jungen Wurtzel Schoͤßling fuͤglicher bedienen kan/
ſie ſtehen gern im Schatten/ nemlich im Januario.
Die Spaniſchen Haſel-Nuͤſſe ſind kurtz und rund/
noch ſind zwo lange Arten/ deren eine inwendig um
den Kern eine rothe/ die andere aber weiſſe Huͤlſen
hat/ jene nennet man Lombardſche oder Lamberd-
ſche Nuͤſſe.

Man muß den Haſelſtauden fleißig ihre Waſſer-
ſchuͤſſe und junge Brut oder Raͤuber benehmen/
ſonſten tragen ſie nicht. Auch wenn man gute und
viel Fruͤchte davon haben will/ muß man die alten
Stämme/ ſo ſie 10. oder 20. Jahr geſtanden/ ab-
hauen und die junge nachwachſen laſſen.

8. Caſtanien-Baum

Wird durch Caſtanien/ welche man in die Erde
ſteckt/ auf gebracht; Es giebt einen zierlichen Baum/
der gern in hohen ſandigen Oertern wächſet: Man
beſetzt mit ihnen die Wege/ oder pflantzt ſie zu Buͤ-
ſchen/ und wann ſie ſechs Jahr alt worden/ werden
ſie im Februario 24. Fuß von einander verſetzt:
Die Fruͤchte aber/ die hie zu Lande wachſen/ ſind ſo
gut nicht als die aus Spanien und Franckreich
kommen. Dieſer Baum bedarff keiner Duͤngung/
dann ſeine Blätter fuͤr ſich ſelbſt gnugſam duͤngen.
Sonſt iſt noch eine Sorte, die wird aus Jndien oder
Capo de bona Sperance gebracht/ die tragen Fruͤch-
te wie Schaffs-Nieren geſtalt/ ſind aber her gar rar
und ſelten zu haben/ weil ſie nicht wohl auf kommen/

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[106/0122] JANUARIUS. 7. Haſel-Nuͤſſe/ Corylus & Avellana. Koͤnnen zwar auch durch die Kerne fortgebracht werden/ gehet aber langſam her/ deßwegen man ſich der jungen Wurtzel Schoͤßling fuͤglicher bedienen kan/ ſie ſtehen gern im Schatten/ nemlich im Januario. Die Spaniſchen Haſel-Nuͤſſe ſind kurtz und rund/ noch ſind zwo lange Arten/ deren eine inwendig um den Kern eine rothe/ die andere aber weiſſe Huͤlſen hat/ jene nennet man Lombardſche oder Lamberd- ſche Nuͤſſe. Man muß den Haſelſtauden fleißig ihre Waſſer- ſchuͤſſe und junge Brut oder Raͤuber benehmen/ ſonſten tragen ſie nicht. Auch wenn man gute und viel Fruͤchte davon haben will/ muß man die alten Stämme/ ſo ſie 10. oder 20. Jahr geſtanden/ ab- hauen und die junge nachwachſen laſſen. 8. Caſtanien-Baum Wird durch Caſtanien/ welche man in die Erde ſteckt/ auf gebracht; Es giebt einen zierlichen Baum/ der gern in hohen ſandigen Oertern wächſet: Man beſetzt mit ihnen die Wege/ oder pflantzt ſie zu Buͤ- ſchen/ und wann ſie ſechs Jahr alt worden/ werden ſie im Februario 24. Fuß von einander verſetzt: Die Fruͤchte aber/ die hie zu Lande wachſen/ ſind ſo gut nicht als die aus Spanien und Franckreich kommen. Dieſer Baum bedarff keiner Duͤngung/ dann ſeine Blätter fuͤr ſich ſelbſt gnugſam duͤngen. Sonſt iſt noch eine Sorte, die wird aus Jndien oder Capo de bona Sperance gebracht/ die tragen Fruͤch- te wie Schaffs-Nieren geſtalt/ ſind aber her gar rar und ſelten zu haben/ weil ſie nicht wohl auf kommen/ wenn

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/122>, abgerufen am 21.11.2024.