Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.JANUARIUS. Bäume/ wird aber einig und alleine von den Bey-schößlein aufgebracht/ und also bringt es seines glei- chen Früchte/ die Beyschößlein müssen nicht zu di- cke stehen bleiben/ sonsten verderben die Alten. Was der Apffel-Baum und andere nachfolgen- 2. Birn-Baum Erfordert für andern eine fleißige Wartung/ mit da
JANUARIUS. Bäume/ wird aber einig und alleine von den Bey-ſchoͤßlein aufgebracht/ und alſo bringt es ſeines glei- chen Fruͤchte/ die Beyſchoͤßlein muͤſſen nicht zu di- cke ſtehen bleiben/ ſonſten verderben die Alten. Was der Apffel-Baum und andere nachfolgen- 2. Birn-Baum Erfordert fuͤr andern eine fleißige Wartung/ mit da
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0116" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">JANUARIUS.</hi></fw><lb/> Bäume/ wird aber einig und alleine von den Bey-<lb/> ſchoͤßlein aufgebracht/ und alſo bringt es ſeines glei-<lb/> chen Fruͤchte/ die Beyſchoͤßlein muͤſſen nicht zu di-<lb/> cke ſtehen bleiben/ ſonſten verderben die Alten.</p><lb/> <p>Was der Apffel-Baum und andere nachfolgen-<lb/> de Baͤume fuͤr einen Grund und Erdreich erfordern/<lb/> iſt ſchon in vorhergehenden <hi rendition="#aq">VII.</hi> Cap. erwehnet/ da-<lb/> hero unnoͤthig ſolches bey jeden zu wiederhohlen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>2. <hi rendition="#fr">Birn-Baum</hi></head><lb/> <p>Erfordert fuͤr andern eine fleißige Wartung/ mit<lb/> Beſchneiden/ und Saͤuberung von duͤrren Holtz/<lb/> und Waſſerſchoͤßlingen. Die Frucht davon waͤch-<lb/> ſet in der Ebene viel groͤſſer als auff den Bergen/<lb/> und im Graſe. Es werden die Birn-Baͤume glei-<lb/> cher Geſtallt als die Aepffel aus Kernen geſaͤet und<lb/> gepfropffet; Jn Franckreich pfropfft man die Som-<lb/> mer-Birn auff Qvitten/ und die Winter-Birn auf<lb/> die niedrigen Dorn-Stämme/ die Fruͤchte dauren<lb/> viel laͤnger als andere/ ſind auch viel haͤrter und dich-<lb/> ter: Hier zu Lande werden die Birn (auſſer die Zu-<lb/> cker-Birn/ ſo bey ihrer erſten Pfropffung bleiben)<lb/> zweymahl gepfropfft/ es ſeyn entweder Pergamot-<lb/> ten oder Herbſt-Zucker-Birn/ und zum zweyten<lb/> mahl pfropfft man darauff <hi rendition="#aq">de bon Creſtiens,</hi> Taf-<lb/> fel-Birn/ Mußcus-Birn/ oder andere Sommer-<lb/> und Winter-Birn. Wollet ihr aber auff einen<lb/> Stamm unterſchiedliche Arten pfꝛopffen/ ſo iſt gleich-<lb/> wohl beſſer/ daß ihr Sommer auff Sommer- und<lb/> Winter-auff Winter-Birn pfropffet/ ſo gerathen ſie<lb/> beſſer und kommen viel eher zur Vollkommenheit/<lb/> ihr koͤnnet ſie auch auff junge oder alte Staͤmme/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0116]
JANUARIUS.
Bäume/ wird aber einig und alleine von den Bey-
ſchoͤßlein aufgebracht/ und alſo bringt es ſeines glei-
chen Fruͤchte/ die Beyſchoͤßlein muͤſſen nicht zu di-
cke ſtehen bleiben/ ſonſten verderben die Alten.
Was der Apffel-Baum und andere nachfolgen-
de Baͤume fuͤr einen Grund und Erdreich erfordern/
iſt ſchon in vorhergehenden VII. Cap. erwehnet/ da-
hero unnoͤthig ſolches bey jeden zu wiederhohlen.
2. Birn-Baum
Erfordert fuͤr andern eine fleißige Wartung/ mit
Beſchneiden/ und Saͤuberung von duͤrren Holtz/
und Waſſerſchoͤßlingen. Die Frucht davon waͤch-
ſet in der Ebene viel groͤſſer als auff den Bergen/
und im Graſe. Es werden die Birn-Baͤume glei-
cher Geſtallt als die Aepffel aus Kernen geſaͤet und
gepfropffet; Jn Franckreich pfropfft man die Som-
mer-Birn auff Qvitten/ und die Winter-Birn auf
die niedrigen Dorn-Stämme/ die Fruͤchte dauren
viel laͤnger als andere/ ſind auch viel haͤrter und dich-
ter: Hier zu Lande werden die Birn (auſſer die Zu-
cker-Birn/ ſo bey ihrer erſten Pfropffung bleiben)
zweymahl gepfropfft/ es ſeyn entweder Pergamot-
ten oder Herbſt-Zucker-Birn/ und zum zweyten
mahl pfropfft man darauff de bon Creſtiens, Taf-
fel-Birn/ Mußcus-Birn/ oder andere Sommer-
und Winter-Birn. Wollet ihr aber auff einen
Stamm unterſchiedliche Arten pfꝛopffen/ ſo iſt gleich-
wohl beſſer/ daß ihr Sommer auff Sommer- und
Winter-auff Winter-Birn pfropffet/ ſo gerathen ſie
beſſer und kommen viel eher zur Vollkommenheit/
ihr koͤnnet ſie auch auff junge oder alte Staͤmme/
da
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |