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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. XIX. Von Künst. an Bäum. u. Bl.
nach einander begiesset/ da finden sich die Maulwürf-
fe starck ein/ alsdann kan man solche mit der Spa-
de oder Gabel auch weg nehmen.

Der leichteste Weg solche heimliche Garten-Fein-
de zu vertreiben ist dieser: Nemlich nehmt Knob-
lauch und Zwiebel oder Kampffer und steckt solches
in ihre Löcher/ macht darnach die Löcher fest wieder
zu/ daß der Geruch nicht heraus kommen kan; sie
werden sich gewiß verlieren.

Oder man machet einen Büschel von grünen Hanf/
und thuts in eine Gruben 2. oder 3. Fuß tieff/ und
bedeckt sie wieder mit Erden/ und wenn er zu Staub
wird/ so macht er alldar einen Gestanck/ daß sie ster-
ben/ oder davon fliehen. Oder man muß Schwei-
nen-Mist darinnen hin und her ausbreiten.

CAP. xix. Von Künsten an Bäumen
und Blumen.

AUsser dem daß ihr die Baum-Früchte/ wann
ihr von andern schönen Früchten Zweiger dar-
auf pfropffet/ verbessern und vergrössern könnet/ wird
auch dafür gehalten: Daß wann man die Pfropff-
reiser zuvor in Hecht-Blut weiche/ so soll der Baum
rothe Früchte bringen.

Wer grosse Kirschen verlangt/ muß den Baum
offtmahls beschneiden.

Die drey raresten Farben/ so die Blumen-Liebha-
ber an den Blumen verlangen/ sind schwartz/ blau
und grün; die schwartze wird aus der schupichten
Frucht der Erden/ welche an ihrem Stamme von
sich selbst vertrucknet/ hernacher zu kleinen Mehl o-
der Pulver gerieben; Die blaue aus abgetruckne-

ten

Cap. XIX. Von Kuͤnſt. an Baͤum. u. Bl.
nach einander begieſſet/ da finden ſich die Maulwuͤrf-
fe ſtarck ein/ alsdann kan man ſolche mit der Spa-
de oder Gabel auch weg nehmen.

Der leichteſte Weg ſolche heimliche Garten-Fein-
de zu vertreiben iſt dieſer: Nemlich nehmt Knob-
lauch und Zwiebel oder Kampffer und ſteckt ſolches
in ihre Loͤcher/ macht darnach die Loͤcher feſt wieder
zu/ daß der Geruch nicht heraus kommen kan; ſie
werden ſich gewiß verlieren.

Oder man machet einen Buͤſchel von gꝛuͤnen Hanf/
und thuts in eine Gruben 2. oder 3. Fuß tieff/ und
bedeckt ſie wieder mit Erden/ und wenn er zu Staub
wird/ ſo macht er alldar einen Geſtanck/ daß ſie ſter-
ben/ oder davon fliehen. Oder man muß Schwei-
nen-Miſt darinnen hin und her ausbreiten.

CAP. xix. Von Kuͤnſten an Baͤumen
und Blumen.

AUſſer dem daß ihr die Baum-Fruͤchte/ wann
ihr von andern ſchoͤnen Fruͤchten Zweiger dar-
auf pfropffet/ verbeſſern und vergroͤſſern koͤnnet/ wird
auch dafuͤr gehalten: Daß wann man die Pfropff-
reiſer zuvor in Hecht-Blut weiche/ ſo ſoll der Baum
rothe Fruͤchte bringen.

Wer groſſe Kirſchen verlangt/ muß den Baum
offtmahls beſchneiden.

Die drey rareſten Farben/ ſo die Blumen-Liebha-
ber an den Blumen verlangen/ ſind ſchwartz/ blau
und gruͤn; die ſchwartze wird aus der ſchupichten
Frucht der Erden/ welche an ihrem Stamme von
ſich ſelbſt vertrucknet/ hernacher zu kleinen Mehl o-
der Pulver gerieben; Die blaue aus abgetruckne-

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[88/0104] Cap. XIX. Von Kuͤnſt. an Baͤum. u. Bl. nach einander begieſſet/ da finden ſich die Maulwuͤrf- fe ſtarck ein/ alsdann kan man ſolche mit der Spa- de oder Gabel auch weg nehmen. Der leichteſte Weg ſolche heimliche Garten-Fein- de zu vertreiben iſt dieſer: Nemlich nehmt Knob- lauch und Zwiebel oder Kampffer und ſteckt ſolches in ihre Loͤcher/ macht darnach die Loͤcher feſt wieder zu/ daß der Geruch nicht heraus kommen kan; ſie werden ſich gewiß verlieren. Oder man machet einen Buͤſchel von gꝛuͤnen Hanf/ und thuts in eine Gruben 2. oder 3. Fuß tieff/ und bedeckt ſie wieder mit Erden/ und wenn er zu Staub wird/ ſo macht er alldar einen Geſtanck/ daß ſie ſter- ben/ oder davon fliehen. Oder man muß Schwei- nen-Miſt darinnen hin und her ausbreiten. CAP. xix. Von Kuͤnſten an Baͤumen und Blumen. AUſſer dem daß ihr die Baum-Fruͤchte/ wann ihr von andern ſchoͤnen Fruͤchten Zweiger dar- auf pfropffet/ verbeſſern und vergroͤſſern koͤnnet/ wird auch dafuͤr gehalten: Daß wann man die Pfropff- reiſer zuvor in Hecht-Blut weiche/ ſo ſoll der Baum rothe Fruͤchte bringen. Wer groſſe Kirſchen verlangt/ muß den Baum offtmahls beſchneiden. Die drey rareſten Farben/ ſo die Blumen-Liebha- ber an den Blumen verlangen/ ſind ſchwartz/ blau und gruͤn; die ſchwartze wird aus der ſchupichten Frucht der Erden/ welche an ihrem Stamme von ſich ſelbſt vertrucknet/ hernacher zu kleinen Mehl o- der Pulver gerieben; Die blaue aus abgetruckne- ten

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/104>, abgerufen am 21.11.2024.