Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Caput XII.

Im nächtlichen Walde humpelt dahin
Die Chaise. Da kracht es plötzlich --
Ein Rad ging los. Wir halten still.
Das ist nicht sehr ergötzlich.
Der Postillon steigt ab und eilt
In's Dorf, und ich verweile
Um Mitternacht allein im Wald.
Ringsum ertönt ein Geheule.
Das sind die Wölfe, die heulen so wild,
Mit ausgehungerten Stimmen.
Wie Lichter in der Dunkelheit
Die feurigen Augen glimmen.
Caput XII.

Im nächtlichen Walde humpelt dahin
Die Chaiſe. Da kracht es plötzlich —
Ein Rad ging los. Wir halten ſtill.
Das iſt nicht ſehr ergötzlich.
Der Poſtillon ſteigt ab und eilt
In's Dorf, und ich verweile
Um Mitternacht allein im Wald.
Ringsum ertönt ein Geheule.
Das ſind die Wölfe, die heulen ſo wild,
Mit ausgehungerten Stimmen.
Wie Lichter in der Dunkelheit
Die feurigen Augen glimmen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0077" n="57"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b #g">Caput</hi> <hi rendition="#aq #b">XII.</hi><lb/>
          </head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Im nächtlichen Walde humpelt dahin</l><lb/>
              <l>Die Chai&#x017F;e. Da kracht es plötzlich &#x2014;</l><lb/>
              <l>Ein Rad ging los. Wir halten &#x017F;till.</l><lb/>
              <l>Das i&#x017F;t nicht &#x017F;ehr ergötzlich.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Der Po&#x017F;tillon &#x017F;teigt ab und eilt</l><lb/>
              <l>In's Dorf, und ich verweile</l><lb/>
              <l>Um Mitternacht allein im Wald.</l><lb/>
              <l>Ringsum ertönt ein Geheule.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Das &#x017F;ind die Wölfe, die heulen &#x017F;o wild,</l><lb/>
              <l>Mit ausgehungerten Stimmen.</l><lb/>
              <l>Wie Lichter in der Dunkelheit</l><lb/>
              <l>Die feurigen Augen glimmen.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0077] Caput XII. Im nächtlichen Walde humpelt dahin Die Chaiſe. Da kracht es plötzlich — Ein Rad ging los. Wir halten ſtill. Das iſt nicht ſehr ergötzlich. Der Poſtillon ſteigt ab und eilt In's Dorf, und ich verweile Um Mitternacht allein im Wald. Ringsum ertönt ein Geheule. Das ſind die Wölfe, die heulen ſo wild, Mit ausgehungerten Stimmen. Wie Lichter in der Dunkelheit Die feurigen Augen glimmen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der für das DTA zugrunde gelegten Ausgabe aus… [mehr]

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/77
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/77>, abgerufen am 18.12.2024.