Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Caput VII. Ich ging nach Haus und schlief als ob Die Engel gewiegt mich hätten. Man ruht in deutschen Betten so weich, Denn das sind Federbetten. Wie sehnt' ich mich oft nach der Süßigkeit Des vaterländischen Pfühles, Wenn ich auf harten Matratzen lag, In der schlaflosen Nacht des Exiles! Man schläft sehr gut und träumt auch gut
In unseren Federbetten. Hier fühlt die deutsche Seele sich frey Von allen Erdenketten. Heine's Deutschland 3
Caput VII. Ich ging nach Haus und ſchlief als ob Die Engel gewiegt mich hätten. Man ruht in deutſchen Betten ſo weich, Denn das ſind Federbetten. Wie ſehnt’ ich mich oft nach der Süßigkeit Des vaterländiſchen Pfühles, Wenn ich auf harten Matratzen lag, In der ſchlafloſen Nacht des Exiles! Man ſchläft ſehr gut und träumt auch gut
In unſeren Federbetten. Hier fühlt die deutſche Seele ſich frey Von allen Erdenketten. Heine's Deutſchland 3
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Caput VII.
Ich ging nach Haus und ſchlief als ob
Die Engel gewiegt mich hätten.
Man ruht in deutſchen Betten ſo weich,
Denn das ſind Federbetten.
Wie ſehnt’ ich mich oft nach der Süßigkeit
Des vaterländiſchen Pfühles,
Wenn ich auf harten Matratzen lag,
In der ſchlafloſen Nacht des Exiles!
Man ſchläft ſehr gut und träumt auch gut
In unſeren Federbetten.
Hier fühlt die deutſche Seele ſich frey
Von allen Erdenketten.
Heine's Deutſchland 3
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/53>, abgerufen am 22.02.2025. |