Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Caput IV. Zu Cöllen kam ich spät Abends an, Da hörte ich rauschen den Rheinfluß, Da fächelte mich schon deutsche Luft, Da fühlt' ich ihren Einfluß -- Auf meinen Appetit. Ich aß Dort Eierkuchen mit Schinken, Und da er sehr gesalzen war Mußt ich auch Rheinwein trinken. Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold
Im grünen Römerglase, Und trinkst du etwelche Schoppen zu viel, So steigt er dir in die Nase. Caput IV. Zu Cöllen kam ich ſpät Abends an, Da hörte ich rauſchen den Rheinfluß, Da fächelte mich ſchon deutſche Luft, Da fühlt' ich ihren Einfluß — Auf meinen Appetit. Ich aß Dort Eierkuchen mit Schinken, Und da er ſehr geſalzen war Mußt ich auch Rheinwein trinken. Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold
Im grünen Römerglaſe, Und trinkſt du etwelche Schoppen zu viel, So ſteigt er dir in die Naſe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0035" n="15"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Caput</hi> <hi rendition="#aq #b">IV.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Zu Cöllen kam ich ſpät Abends an,</l><lb/> <l>Da hörte ich rauſchen den Rheinfluß,</l><lb/> <l>Da fächelte mich ſchon deutſche Luft,</l><lb/> <l>Da fühlt' ich ihren Einfluß —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Auf meinen Appetit. Ich aß</l><lb/> <l>Dort Eierkuchen mit Schinken,</l><lb/> <l>Und da er ſehr geſalzen war</l><lb/> <l>Mußt ich auch Rheinwein trinken.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold</l><lb/> <l>Im grünen Römerglaſe,</l><lb/> <l>Und trinkſt du etwelche Schoppen zu viel,</l><lb/> <l>So ſteigt er dir in die Naſe.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0035]
Caput IV.
Zu Cöllen kam ich ſpät Abends an,
Da hörte ich rauſchen den Rheinfluß,
Da fächelte mich ſchon deutſche Luft,
Da fühlt' ich ihren Einfluß —
Auf meinen Appetit. Ich aß
Dort Eierkuchen mit Schinken,
Und da er ſehr geſalzen war
Mußt ich auch Rheinwein trinken.
Der Rheinwein glänzt noch immer wie Gold
Im grünen Römerglaſe,
Und trinkſt du etwelche Schoppen zu viel,
So ſteigt er dir in die Naſe.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/35>, abgerufen am 22.02.2025. |