Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
X.
Wellington.

Der Mann hat das Unglück überall Glück zu
haben, wo die größten Männer der Welt Unglück
hatten, und das empört uns und macht ihn ver¬
haßt. Wir sehen in ihm nur den Sieg der Dumm¬
heit über das Genie -- Arthur Wellington trium¬
phirt, wo Napoleon Bonaparte untergeht! Nie
ward ein Mann ironischer von Fortuna begünstigt,
und es ist als ob sie seine öde Winzigkeit zur
Schau geben wollte, indem sie ihn auf das Schild
des Sieges emporhebt. Fortuna ist ein Weib,

X.
Wellington.

Der Mann hat das Ungluͤck uͤberall Gluͤck zu
haben, wo die groͤßten Maͤnner der Welt Ungluͤck
hatten, und das empoͤrt uns und macht ihn ver¬
haßt. Wir ſehen in ihm nur den Sieg der Dumm¬
heit uͤber das Genie — Arthur Wellington trium¬
phirt, wo Napoleon Bonaparte untergeht! Nie
ward ein Mann ironiſcher von Fortuna beguͤnſtigt,
und es iſt als ob ſie ſeine oͤde Winzigkeit zur
Schau geben wollte, indem ſie ihn auf das Schild
des Sieges emporhebt. Fortuna iſt ein Weib,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0300" n="[286]"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#aq">X</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Wellington.</hi><lb/></head>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p>Der Mann hat das Unglu&#x0364;ck u&#x0364;berall Glu&#x0364;ck zu<lb/>
haben, wo die gro&#x0364;ßten Ma&#x0364;nner der Welt Unglu&#x0364;ck<lb/>
hatten, und das empo&#x0364;rt uns und macht ihn ver¬<lb/>
haßt. Wir &#x017F;ehen in ihm nur den Sieg der Dumm¬<lb/>
heit u&#x0364;ber das Genie &#x2014; Arthur Wellington trium¬<lb/>
phirt, wo Napoleon Bonaparte untergeht! Nie<lb/>
ward ein Mann ironi&#x017F;cher von Fortuna begu&#x0364;n&#x017F;tigt,<lb/>
und es i&#x017F;t als ob &#x017F;ie &#x017F;eine o&#x0364;de Winzigkeit zur<lb/>
Schau geben wollte, indem &#x017F;ie ihn auf das Schild<lb/>
des Sieges emporhebt. Fortuna i&#x017F;t ein Weib,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[286]/0300] X. Wellington. Der Mann hat das Ungluͤck uͤberall Gluͤck zu haben, wo die groͤßten Maͤnner der Welt Ungluͤck hatten, und das empoͤrt uns und macht ihn ver¬ haßt. Wir ſehen in ihm nur den Sieg der Dumm¬ heit uͤber das Genie — Arthur Wellington trium¬ phirt, wo Napoleon Bonaparte untergeht! Nie ward ein Mann ironiſcher von Fortuna beguͤnſtigt, und es iſt als ob ſie ſeine oͤde Winzigkeit zur Schau geben wollte, indem ſie ihn auf das Schild des Sieges emporhebt. Fortuna iſt ein Weib,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/300
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. [286]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/300>, abgerufen am 21.11.2024.