sogar für die Orte, wo er trinkt. Das Bier ist an besagtem Orte wirklich sehr gut, selbst im Prytaneum, vulgo Bockkeller, ist es nicht besser, es schmeckt ganz vortrefflich, besonders auf jener Treppenterrasse, wo man die Tyroler Alpen vor Augen hat. Ich saß dort oft vorigen Winter und betrachtete die schneebedeckten Berge, die, glänzend in der Sonnenbeleuchtung, aus eitel Silber gegossen zu seyn schienen.
Es war damals auch Winter in meiner Seele, Gedanken und Gefühle waren wie eingeschneit, es war mir so verdorrt und todt zu Muthe, dazu kam die leidige Politik, die Trauer um ein liebes gestorbenes Kind, und ein alter Nachärger und der Schnupfen. Außerdem trank ich viel Bier, weil man mich versicherte, das gäbe leichtes Blut. Doch der beste attische Breihahn wollte nicht fruchten bei mir, der ich mich in England schon an Porter gewöhnt hatte.
ſogar fuͤr die Orte, wo er trinkt. Das Bier iſt an beſagtem Orte wirklich ſehr gut, ſelbſt im Prytaneum, vulgo Bockkeller, iſt es nicht beſſer, es ſchmeckt ganz vortrefflich, beſonders auf jener Treppenterraſſe, wo man die Tyroler Alpen vor Augen hat. Ich ſaß dort oft vorigen Winter und betrachtete die ſchneebedeckten Berge, die, glaͤnzend in der Sonnenbeleuchtung, aus eitel Silber gegoſſen zu ſeyn ſchienen.
Es war damals auch Winter in meiner Seele, Gedanken und Gefuͤhle waren wie eingeſchneit, es war mir ſo verdorrt und todt zu Muthe, dazu kam die leidige Politik, die Trauer um ein liebes geſtorbenes Kind, und ein alter Nachaͤrger und der Schnupfen. Außerdem trank ich viel Bier, weil man mich verſicherte, das gaͤbe leichtes Blut. Doch der beſte attiſche Breihahn wollte nicht fruchten bei mir, der ich mich in England ſchon an Porter gewoͤhnt hatte.
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ſogar fuͤr die Orte, wo er trinkt. Das Bier
iſt an beſagtem Orte wirklich ſehr gut, ſelbſt im
Prytaneum, vulgo Bockkeller, iſt es nicht beſſer,
es ſchmeckt ganz vortrefflich, beſonders auf jener
Treppenterraſſe, wo man die Tyroler Alpen vor
Augen hat. Ich ſaß dort oft vorigen Winter
und betrachtete die ſchneebedeckten Berge, die,
glaͤnzend in der Sonnenbeleuchtung, aus eitel
Silber gegoſſen zu ſeyn ſchienen.
Es war damals auch Winter in meiner Seele,
Gedanken und Gefuͤhle waren wie eingeſchneit,
es war mir ſo verdorrt und todt zu Muthe,
dazu kam die leidige Politik, die Trauer um
ein liebes geſtorbenes Kind, und ein alter
Nachaͤrger und der Schnupfen. Außerdem trank
ich viel Bier, weil man mich verſicherte, das
gaͤbe leichtes Blut. Doch der beſte attiſche
Breihahn wollte nicht fruchten bei mir, der ich
mich in England ſchon an Porter gewoͤhnt hatte.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/42>, abgerufen am 21.12.2024.
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