Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.LXXI. Und bist du erst mein eh'lich Weib, Dann bist du zu beneiden, Dann lebst du in lauter Zeitvertreib, In lauter Plaisir und Freuden. Und wenn du schiltst und wenn du tobst, Ich werd' es geduldig leiden; Doch wenn du meine Verse nicht lobst, Laß ich mich von dir scheiden. LXXII. Als Sie mich umschlang mit zärtlichem Pressen, Da ist meine Seele gen Himmel geflogen! Ich ließ sie fliegen, und hab' unterdessen Den Necktar von Ihren Lippen gesogen. LXXI. Und biſt du erſt mein eh'lich Weib, Dann biſt du zu beneiden, Dann lebſt du in lauter Zeitvertreib, In lauter Plaiſir und Freuden. Und wenn du ſchiltſt und wenn du tobſt, Ich werd' es geduldig leiden; Doch wenn du meine Verſe nicht lobſt, Laß ich mich von dir ſcheiden. LXXII. Als Sie mich umſchlang mit zaͤrtlichem Preſſen, Da iſt meine Seele gen Himmel geflogen! Ich ließ ſie fliegen, und hab' unterdeſſen Den Necktar von Ihren Lippen geſogen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="69" facs="#f0081"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">LXXI</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Und biſt du erſt mein eh'lich Weib,</l><lb/> <l>Dann biſt du zu beneiden,</l><lb/> <l>Dann lebſt du in lauter Zeitvertreib,</l><lb/> <l>In lauter Plaiſir und Freuden.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Und wenn du ſchiltſt und wenn du tobſt,</l><lb/> <l>Ich werd' es geduldig leiden;</l><lb/> <l>Doch wenn du meine Verſe nicht lobſt,</l><lb/> <l>Laß ich mich von dir ſcheiden.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">LXXII</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <l>Als Sie mich umſchlang mit zaͤrtlichem Preſſen,</l><lb/> <l>Da iſt meine Seele gen Himmel geflogen!</l><lb/> <l>Ich ließ ſie fliegen, und hab' unterdeſſen</l><lb/> <l>Den Necktar von Ihren Lippen geſogen.</l><lb/> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [69/0081]
LXXI.
Und biſt du erſt mein eh'lich Weib,
Dann biſt du zu beneiden,
Dann lebſt du in lauter Zeitvertreib,
In lauter Plaiſir und Freuden.
Und wenn du ſchiltſt und wenn du tobſt,
Ich werd' es geduldig leiden;
Doch wenn du meine Verſe nicht lobſt,
Laß ich mich von dir ſcheiden.
LXXII.
Als Sie mich umſchlang mit zaͤrtlichem Preſſen,
Da iſt meine Seele gen Himmel geflogen!
Ich ließ ſie fliegen, und hab' unterdeſſen
Den Necktar von Ihren Lippen geſogen.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/81>, abgerufen am 03.03.2025. |