Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.LXVIII. Das weiß Gott, wo sich die tolle Dirne einquartieret hat; Fluchend, in dem Regenwetter, Lauf' ich durch die ganze Stadt. Bin ich doch von einem Gasthof Nach dem andern hingerannt, Und an jeden groben Kellner Hab' ich mich umsonst gewandt. Da erblick' ich sie am Fenster, Und sie winkt und kichert hell. Konnt' ich wissen, du bewohntest, Mädchen, solches Pracht-Hotel! LXVIII. Das weiß Gott, wo ſich die tolle Dirne einquartieret hat; Fluchend, in dem Regenwetter, Lauf' ich durch die ganze Stadt. Bin ich doch von einem Gaſthof Nach dem andern hingerannt, Und an jeden groben Kellner Hab' ich mich umſonſt gewandt. Da erblick' ich ſie am Fenſter, Und ſie winkt und kichert hell. Konnt' ich wiſſen, du bewohnteſt, Maͤdchen, ſolches Pracht-Hotel! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0078" n="66"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">LXVIII</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Das weiß Gott, wo ſich die tolle</l><lb/> <l>Dirne einquartieret hat;</l><lb/> <l>Fluchend, in dem Regenwetter,</l><lb/> <l>Lauf' ich durch die ganze Stadt.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Bin ich doch von einem Gaſthof</l><lb/> <l>Nach dem andern hingerannt,</l><lb/> <l>Und an jeden groben Kellner</l><lb/> <l>Hab' ich mich umſonſt gewandt.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Da erblick' ich ſie am Fenſter,</l><lb/> <l>Und ſie winkt und kichert hell.</l><lb/> <l>Konnt' ich wiſſen, du bewohnteſt,</l><lb/> <l>Maͤdchen, ſolches Pracht-Hotel!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0078]
LXVIII.
Das weiß Gott, wo ſich die tolle
Dirne einquartieret hat;
Fluchend, in dem Regenwetter,
Lauf' ich durch die ganze Stadt.
Bin ich doch von einem Gaſthof
Nach dem andern hingerannt,
Und an jeden groben Kellner
Hab' ich mich umſonſt gewandt.
Da erblick' ich ſie am Fenſter,
Und ſie winkt und kichert hell.
Konnt' ich wiſſen, du bewohnteſt,
Maͤdchen, ſolches Pracht-Hotel!
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