Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.Und frug: ob wir uns früher nicht Schon einmal gesehn bey'm span'schen Gesandten? Und als ich recht besah sein Gesicht, Fand ich in ihm einen alten Bekannten. XXXVI. Mensch, verspotte nicht den Teufel, Kurz ist ja die Lebensbahn, Und die ewige Verdammniß Ist kein bloßer Pöbelwahn. Mensch, bezahle deine Schulden, Lang ist ja die Lebensbahn, Und du mußt noch manchmal borgen, Wie du es so oft gethan. Und frug: ob wir uns fruͤher nicht Schon einmal geſehn bey'm ſpan'ſchen Geſandten? Und als ich recht beſah ſein Geſicht, Fand ich in ihm einen alten Bekannten. XXXVI. Menſch, verſpotte nicht den Teufel, Kurz iſt ja die Lebensbahn, Und die ewige Verdammniß Iſt kein bloßer Poͤbelwahn. Menſch, bezahle deine Schulden, Lang iſt ja die Lebensbahn, Und du mußt noch manchmal borgen, Wie du es ſo oft gethan. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb n="38" facs="#f0050"/> <l>Und frug: ob wir uns fruͤher nicht</l><lb/> <l>Schon einmal geſehn bey'm ſpan'ſchen Geſandten?</l><lb/> <l>Und als ich recht beſah ſein Geſicht,</l><lb/> <l>Fand ich in ihm einen alten Bekannten.</l><lb/> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">XXXVI</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Menſch, verſpotte nicht den Teufel,</l><lb/> <l>Kurz iſt ja die Lebensbahn,</l><lb/> <l>Und die ewige Verdammniß</l><lb/> <l>Iſt kein bloßer Poͤbelwahn.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Menſch, bezahle deine Schulden,</l><lb/> <l>Lang iſt ja die Lebensbahn,</l><lb/> <l>Und du mußt noch manchmal borgen,</l><lb/> <l>Wie du es ſo oft gethan.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0050]
Und frug: ob wir uns fruͤher nicht
Schon einmal geſehn bey'm ſpan'ſchen Geſandten?
Und als ich recht beſah ſein Geſicht,
Fand ich in ihm einen alten Bekannten.
XXXVI.
Menſch, verſpotte nicht den Teufel,
Kurz iſt ja die Lebensbahn,
Und die ewige Verdammniß
Iſt kein bloßer Poͤbelwahn.
Menſch, bezahle deine Schulden,
Lang iſt ja die Lebensbahn,
Und du mußt noch manchmal borgen,
Wie du es ſo oft gethan.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/50>, abgerufen am 03.03.2025. |