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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.

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XIV.
Das Meer erglänzte weit hinaus,
Im letzten Abendscheine;
Wir saßen am einsamen Fischerhaus,
Wir saßen stumm und alleine.
Der Nebel stieg, das Wasser schwoll,
Die Möve flog hin und wieder;
Aus deinen Augen, liebevoll,
Fielen die Thränen nieder.
Ich sah sie fallen auf deine Hand,
Und bin auf's Knie gesunken;
Ich hab' von deiner weißen Hand
Die Thränen fortgetrunken.
Seit jener Stunde verzehrt sich mein Leib,
Die Seele stirbt vor Sehnen; --
Mich hat das unglückseel'ge Weib
Vergiftet mit ihren Thränen.

XIV.
Das Meer erglaͤnzte weit hinaus,
Im letzten Abendſcheine;
Wir ſaßen am einſamen Fiſcherhaus,
Wir ſaßen ſtumm und alleine.
Der Nebel ſtieg, das Waſſer ſchwoll,
Die Moͤve flog hin und wieder;
Aus deinen Augen, liebevoll,
Fielen die Thraͤnen nieder.
Ich ſah ſie fallen auf deine Hand,
Und bin auf's Knie geſunken;
Ich hab' von deiner weißen Hand
Die Thraͤnen fortgetrunken.
Seit jener Stunde verzehrt ſich mein Leib,
Die Seele ſtirbt vor Sehnen; —
Mich hat das ungluͤckſeel'ge Weib
Vergiftet mit ihren Thraͤnen.

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[19/0031] XIV. Das Meer erglaͤnzte weit hinaus, Im letzten Abendſcheine; Wir ſaßen am einſamen Fiſcherhaus, Wir ſaßen ſtumm und alleine. Der Nebel ſtieg, das Waſſer ſchwoll, Die Moͤve flog hin und wieder; Aus deinen Augen, liebevoll, Fielen die Thraͤnen nieder. Ich ſah ſie fallen auf deine Hand, Und bin auf's Knie geſunken; Ich hab' von deiner weißen Hand Die Thraͤnen fortgetrunken. Seit jener Stunde verzehrt ſich mein Leib, Die Seele ſtirbt vor Sehnen; — Mich hat das ungluͤckſeel'ge Weib Vergiftet mit ihren Thraͤnen.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/31>, abgerufen am 03.12.2024.