Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.VIII. Du schönes Fischermädchen, Treibe den Kahn an's Land; Komm zu mir und setze dich nieder, Wir kosen Hand in Hand. Leg' an mein Herz dein Köpfchen, Und fürchte dich nicht zu sehr, Vertrau'st du dich doch sorglos Täglich dem wilden Meer. Mein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm und Ebb' und Fluth, Und manche schöne Perle In seiner Tiefe ruht. VIII. Du ſchoͤnes Fiſchermaͤdchen, Treibe den Kahn an's Land; Komm zu mir und ſetze dich nieder, Wir koſen Hand in Hand. Leg' an mein Herz dein Koͤpfchen, Und fuͤrchte dich nicht zu ſehr, Vertrau'ſt du dich doch ſorglos Taͤglich dem wilden Meer. Mein Herz gleicht ganz dem Meere, Hat Sturm und Ebb' und Fluth, Und manche ſchoͤne Perle In ſeiner Tiefe ruht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0024" n="12"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">VIII</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Du ſchoͤnes Fiſchermaͤdchen,</l><lb/> <l>Treibe den Kahn an's Land;</l><lb/> <l>Komm zu mir und ſetze dich nieder,</l><lb/> <l>Wir koſen Hand in Hand.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Leg' an mein Herz dein Koͤpfchen,</l><lb/> <l>Und fuͤrchte dich nicht zu ſehr,</l><lb/> <l>Vertrau'ſt du dich doch ſorglos</l><lb/> <l>Taͤglich dem wilden Meer.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Mein Herz gleicht ganz dem Meere,</l><lb/> <l>Hat Sturm und Ebb' und Fluth,</l><lb/> <l>Und manche ſchoͤne Perle</l><lb/> <l>In ſeiner Tiefe ruht.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0024]
VIII.
Du ſchoͤnes Fiſchermaͤdchen,
Treibe den Kahn an's Land;
Komm zu mir und ſetze dich nieder,
Wir koſen Hand in Hand.
Leg' an mein Herz dein Koͤpfchen,
Und fuͤrchte dich nicht zu ſehr,
Vertrau'ſt du dich doch ſorglos
Taͤglich dem wilden Meer.
Mein Herz gleicht ganz dem Meere,
Hat Sturm und Ebb' und Fluth,
Und manche ſchoͤne Perle
In ſeiner Tiefe ruht.
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