Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat, Und hinter sich ließ das Meer und die Stürme, Und jetzo warm und ruhig sitzt Im guten Rathskeller zu Bremen.
Wie doch die Welt so traulich und lieblich Im Römerglas sich wiederspiegelt, Und wie der wogende Mikrokosmus Sonnig hinabfließt in's durstige Herz! Alles erblick' ich im Glas, Alte und neue Völkergeschichte, Türken und Griechen, Hegel und Gans, Zitronenwälder und Wachtparaden, Berlin und Schilda und Tunis und Hamburg, Vor allem aber das Bild der Geliebten, Das Engelköpfchen auf Rheinweingoldgrund.
IX. Im Hafen.
Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat, Und hinter ſich ließ das Meer und die Stürme, Und jetzo warm und ruhig ſitzt Im guten Rathskeller zu Bremen.
Wie doch die Welt ſo traulich und lieblich Im Römerglas ſich wiederſpiegelt, Und wie der wogende Mikrokosmus Sonnig hinabfließt in's durſtige Herz! Alles erblick' ich im Glas, Alte und neue Völkergeſchichte, Türken und Griechen, Hegel und Gans, Zitronenwälder und Wachtparaden, Berlin und Schilda und Tunis und Hamburg, Vor allem aber das Bild der Geliebten, Das Engelköpfchen auf Rheinweingoldgrund.
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IX.
Im Hafen.
Glücklich der Mann, der den Hafen erreicht hat,
Und hinter ſich ließ das Meer und die Stürme,
Und jetzo warm und ruhig ſitzt
Im guten Rathskeller zu Bremen.
Wie doch die Welt ſo traulich und lieblich
Im Römerglas ſich wiederſpiegelt,
Und wie der wogende Mikrokosmus
Sonnig hinabfließt in's durſtige Herz!
Alles erblick' ich im Glas,
Alte und neue Völkergeſchichte,
Türken und Griechen, Hegel und Gans,
Zitronenwälder und Wachtparaden,
Berlin und Schilda und Tunis und Hamburg,
Vor allem aber das Bild der Geliebten,
Das Engelköpfchen auf Rheinweingoldgrund.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/375>, abgerufen am 22.02.2025.
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