Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.Bergidylle. I. Auf dem Berge steht die Hütte, Wo der alte Bergmann wohnt; Dorten rauscht die grüne Tanne, Und erglänzt der gold'ne Mond. In der Hütte steht ein Lehnstuhl, Reich geschnitzt und wunderlich, Der darauf sitzt, der ist glücklich, Und der Glückliche bin Ich! Auf dem Schemel sitzt die Kleine, Stützt den Arm auf meinen Schooß; Aeuglein wie zwei blaue Sterne, Mündlein wie die Purpurros'. Und die lieben, blauen Sterne
Schau'n mich an so himmelgroß, Und sie legt den Lilienfinger Schalkhaft auf die Purpurros'. 19
Bergidylle. I. Auf dem Berge ſteht die Hütte, Wo der alte Bergmann wohnt; Dorten rauſcht die grüne Tanne, Und erglänzt der gold'ne Mond. In der Hütte ſteht ein Lehnſtuhl, Reich geſchnitzt und wunderlich, Der darauf ſitzt, der iſt glücklich, Und der Glückliche bin Ich! Auf dem Schemel ſitzt die Kleine, Stützt den Arm auf meinen Schooß; Aeuglein wie zwei blaue Sterne, Mündlein wie die Purpurroſ'. Und die lieben, blauen Sterne
Schau'n mich an ſo himmelgroß, Und ſie legt den Lilienfinger Schalkhaft auf die Purpurroſ'. 19
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Bergidylle.
I.
Auf dem Berge ſteht die Hütte,
Wo der alte Bergmann wohnt;
Dorten rauſcht die grüne Tanne,
Und erglänzt der gold'ne Mond.
In der Hütte ſteht ein Lehnſtuhl,
Reich geſchnitzt und wunderlich,
Der darauf ſitzt, der iſt glücklich,
Und der Glückliche bin Ich!
Auf dem Schemel ſitzt die Kleine,
Stützt den Arm auf meinen Schooß;
Aeuglein wie zwei blaue Sterne,
Mündlein wie die Purpurroſ'.
Und die lieben, blauen Sterne
Schau'n mich an ſo himmelgroß,
Und ſie legt den Lilienfinger
Schalkhaft auf die Purpurroſ'.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/297>, abgerufen am 22.02.2025. |