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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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LXXVIII.
Selten habt Ihr mich verstanden,
Selten auch verstand ich Euch,
Nur wenn wir im Koth uns fanden
So verstanden wir uns gleich.

LXXIX.
Doch die Kastraten klagten
Als ich meine Stimm' erhob;
Sie klagten und sie sagten:
Ich sänge viel zu grob.
Und lieblich erhoben sie alle
Die kleinen Stimmelein,
Die Trillerchen, wie Kristalle,
Sie klangen so fein und rein.
Sie sangen von Liebessehnen,
Von Lieb' und Liebeserguß;
Die Damen schwammen in Thränen,
Bei solchem Kunstgenuß.

LXXVIII.
Selten habt Ihr mich verſtanden,
Selten auch verſtand ich Euch,
Nur wenn wir im Koth uns fanden
So verſtanden wir uns gleich.

LXXIX.
Doch die Kaſtraten klagten
Als ich meine Stimm' erhob;
Sie klagten und ſie ſagten:
Ich ſänge viel zu grob.
Und lieblich erhoben ſie alle
Die kleinen Stimmelein,
Die Trillerchen, wie Kriſtalle,
Sie klangen ſo fein und rein.
Sie ſangen von Liebesſehnen,
Von Lieb' und Liebeserguß;
Die Damen ſchwammen in Thränen,
Bei ſolchem Kunſtgenuß.

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[250/0258] LXXVIII. Selten habt Ihr mich verſtanden, Selten auch verſtand ich Euch, Nur wenn wir im Koth uns fanden So verſtanden wir uns gleich. LXXIX. Doch die Kaſtraten klagten Als ich meine Stimm' erhob; Sie klagten und ſie ſagten: Ich ſänge viel zu grob. Und lieblich erhoben ſie alle Die kleinen Stimmelein, Die Trillerchen, wie Kriſtalle, Sie klangen ſo fein und rein. Sie ſangen von Liebesſehnen, Von Lieb' und Liebeserguß; Die Damen ſchwammen in Thränen, Bei ſolchem Kunſtgenuß.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/258>, abgerufen am 21.11.2024.