Die blauen Veilchen der Aeugelein, Die rothen Rosen der Wängelein, Die weißen Lilien der Händchen klein, Die blühen und blühen noch immerfort, Und nur das Herzchen ist verdorrt.
XXXI.
Die Welt ist so schön und der Himmel so blau, Und die Lüfte die wehen so lind und so lau, Und die Blumen winken auf blühender Au', Und funkeln und glitzern im Morgenthau, Und die Menschen jubeln, wohin ich schau', -- Und doch möcht' ich im Grabe liegen, Und mich an ein todtes Liebchen schmiegen.
XXX.
Die blauen Veilchen der Aeugelein, Die rothen Roſen der Wängelein, Die weißen Lilien der Händchen klein, Die blühen und blühen noch immerfort, Und nur das Herzchen iſt verdorrt.
XXXI.
Die Welt iſt ſo ſchön und der Himmel ſo blau, Und die Lüfte die wehen ſo lind und ſo lau, Und die Blumen winken auf blühender Au', Und funkeln und glitzern im Morgenthau, Und die Menſchen jubeln, wohin ich ſchau', — Und doch möcht' ich im Grabe liegen, Und mich an ein todtes Liebchen ſchmiegen.
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XXX.
Die blauen Veilchen der Aeugelein,
Die rothen Roſen der Wängelein,
Die weißen Lilien der Händchen klein,
Die blühen und blühen noch immerfort,
Und nur das Herzchen iſt verdorrt.
XXXI.
Die Welt iſt ſo ſchön und der Himmel ſo blau,
Und die Lüfte die wehen ſo lind und ſo lau,
Und die Blumen winken auf blühender Au',
Und funkeln und glitzern im Morgenthau,
Und die Menſchen jubeln, wohin ich ſchau', —
Und doch möcht' ich im Grabe liegen,
Und mich an ein todtes Liebchen ſchmiegen.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/143>, abgerufen am 22.02.2025.
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