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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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VI.
Lehn' deine Wang' an meine Wang',
Dann fließen die Thränen zusammen;
Und an mein Herz drück' fest dein Herz,
Dann schlagen zusammen die Flammen!
Und wenn in die große Flamme fließt
Der Strom von unsern Thränen,
Und wenn dich mein Arm gewaltig umschließt --
Sterb' ich vor Liebessehnen!

VIl.
Ich will meine Seele tauchen
In den Kelch der Lilie hinein;
Die Lilie soll klingend hauchen
Ein Lied von der Liebsten mein.
Das Lied soll schauern und beben,
Wie der Kuß von ihrem Mund',
Den sie mir einst gegeben
In wunderbar süßer Stund'.

*
VI.
Lehn' deine Wang' an meine Wang',
Dann fließen die Thränen zuſammen;
Und an mein Herz drück' feſt dein Herz,
Dann ſchlagen zuſammen die Flammen!
Und wenn in die große Flamme fließt
Der Strom von unſern Thränen,
Und wenn dich mein Arm gewaltig umſchließt —
Sterb' ich vor Liebesſehnen!

VIl.
Ich will meine Seele tauchen
In den Kelch der Lilie hinein;
Die Lilie ſoll klingend hauchen
Ein Lied von der Liebſten mein.
Das Lied ſoll ſchauern und beben,
Wie der Kuß von ihrem Mund',
Den ſie mir einſt gegeben
In wunderbar ſüßer Stund'.

*
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[115/0123] VI. Lehn' deine Wang' an meine Wang', Dann fließen die Thränen zuſammen; Und an mein Herz drück' feſt dein Herz, Dann ſchlagen zuſammen die Flammen! Und wenn in die große Flamme fließt Der Strom von unſern Thränen, Und wenn dich mein Arm gewaltig umſchließt — Sterb' ich vor Liebesſehnen! VIl. Ich will meine Seele tauchen In den Kelch der Lilie hinein; Die Lilie ſoll klingend hauchen Ein Lied von der Liebſten mein. Das Lied ſoll ſchauern und beben, Wie der Kuß von ihrem Mund', Den ſie mir einſt gegeben In wunderbar ſüßer Stund'. *

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/123>, abgerufen am 21.12.2024.