Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.IV. Wenn ich in deine Augen seh', So schwindet all mein Leid und Weh; Doch wenn ich küsse deinen Mund, So werd' ich ganz und gar gesund. Wenn ich mich lehn' an deine Brust, Kommt's über mich wie Himmelslust; Doch wenn du sprichst: ich liebe dich! So muß ich weinen bitterlich. V. Dein Angesicht so lieb und schön, Das hab' ich jüngst im Traum gesehn; Es ist so mild und engelgleich, Und doch so bleich, so schmerzenbleich. Und nur die Lippen, die sind roth; Bald aber küßt sie bleich der Tod. Erlöschen wird das Himmelslicht, Das aus den frommen Augen bricht. IV. Wenn ich in deine Augen ſeh', So ſchwindet all mein Leid und Weh; Doch wenn ich küſſe deinen Mund, So werd' ich ganz und gar geſund. Wenn ich mich lehn' an deine Bruſt, Kommt's über mich wie Himmelsluſt; Doch wenn du ſprichſt: ich liebe dich! So muß ich weinen bitterlich. V. Dein Angeſicht ſo lieb und ſchön, Das hab' ich jüngſt im Traum geſehn; Es iſt ſo mild und engelgleich, Und doch ſo bleich, ſo ſchmerzenbleich. Und nur die Lippen, die ſind roth; Bald aber küßt ſie bleich der Tod. Erlöſchen wird das Himmelslicht, Das aus den frommen Augen bricht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0122" n="114"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wenn ich in deine Augen ſeh',</l><lb/> <l>So ſchwindet all mein Leid und Weh;</l><lb/> <l>Doch wenn ich küſſe deinen Mund,</l><lb/> <l>So werd' ich ganz und gar geſund.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wenn ich mich lehn' an deine Bruſt,</l><lb/> <l>Kommt's über mich wie Himmelsluſt;</l><lb/> <l>Doch wenn du ſprichſt: ich liebe dich!</l><lb/> <l>So muß ich weinen bitterlich.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">V.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Dein Angeſicht ſo lieb und ſchön,</l><lb/> <l>Das hab' ich jüngſt im Traum geſehn;</l><lb/> <l>Es iſt ſo mild und engelgleich,</l><lb/> <l>Und doch ſo bleich, ſo ſchmerzenbleich.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Und nur die Lippen, die ſind roth;</l><lb/> <l>Bald aber küßt ſie bleich der Tod.</l><lb/> <l>Erlöſchen wird das Himmelslicht,</l><lb/> <l>Das aus den frommen Augen bricht.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0122]
IV.
Wenn ich in deine Augen ſeh',
So ſchwindet all mein Leid und Weh;
Doch wenn ich küſſe deinen Mund,
So werd' ich ganz und gar geſund.
Wenn ich mich lehn' an deine Bruſt,
Kommt's über mich wie Himmelsluſt;
Doch wenn du ſprichſt: ich liebe dich!
So muß ich weinen bitterlich.
V.
Dein Angeſicht ſo lieb und ſchön,
Das hab' ich jüngſt im Traum geſehn;
Es iſt ſo mild und engelgleich,
Und doch ſo bleich, ſo ſchmerzenbleich.
Und nur die Lippen, die ſind roth;
Bald aber küßt ſie bleich der Tod.
Erlöſchen wird das Himmelslicht,
Das aus den frommen Augen bricht.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/122>, abgerufen am 22.02.2025. |