Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.VII. Hüt' dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen, Doch schlimmer sind die sanften Engelsfrätzchen. Ein solches bot mir einst ein süßes Schmätzchen, Doch wie ich kam, da fühlt' ich scharfe Tatzen. Hüt' dich, mein Freund, vor schwarzen, alten Katzen, Doch schlimmer sind die weißen, jungen Kätzchen. Ein solches macht' ich einst zu meinem Schätzchen, Doch thät mein Schätzchen mir das Herz zerkratzen. O süßes Frätzchen, wundersüßes Mädchen! Wie konnte mich dein klares Aeuglein täuschen? Wie konnt' dein Pfötchen mir das Herz zerfleischen? O meines Kätzchens wunderzartes Pfötchen! Könnt' ich dich an die glüh'nden Lippen pressen, Und könnt' mein Herz verbluten unterdessen! VII. Hüt' dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen, Doch ſchlimmer ſind die ſanften Engelsfrätzchen. Ein ſolches bot mir einſt ein ſüßes Schmätzchen, Doch wie ich kam, da fühlt' ich ſcharfe Tatzen. Hüt' dich, mein Freund, vor ſchwarzen, alten Katzen, Doch ſchlimmer ſind die weißen, jungen Kätzchen. Ein ſolches macht' ich einſt zu meinem Schätzchen, Doch thät mein Schätzchen mir das Herz zerkratzen. O ſüßes Frätzchen, wunderſüßes Mädchen! Wie konnte mich dein klares Aeuglein täuſchen? Wie konnt' dein Pfötchen mir das Herz zerfleiſchen? O meines Kätzchens wunderzartes Pfötchen! Könnt' ich dich an die glüh'nden Lippen preſſen, Und könnt' mein Herz verbluten unterdeſſen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0109" n="101"/> </div> <div n="4"> <head> <hi rendition="#aq">VII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l>Hüt' dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen,</l><lb/> <l>Doch ſchlimmer ſind die ſanften Engelsfrätzchen.</l><lb/> <l>Ein ſolches bot mir einſt ein ſüßes Schmätzchen,</l><lb/> <l>Doch wie ich kam, da fühlt' ich ſcharfe Tatzen.</l><lb/> <l>Hüt' dich, mein Freund, vor ſchwarzen, alten Katzen,</l><lb/> <l>Doch ſchlimmer ſind die weißen, jungen Kätzchen.</l><lb/> <l>Ein ſolches macht' ich einſt zu meinem Schätzchen,</l><lb/> <l>Doch thät mein Schätzchen mir das Herz zerkratzen.</l><lb/> <l>O ſüßes Frätzchen, wunderſüßes Mädchen!</l><lb/> <l>Wie konnte mich dein klares Aeuglein täuſchen?</l><lb/> <l>Wie konnt' dein Pfötchen mir das Herz zerfleiſchen?</l><lb/> <l>O meines Kätzchens wunderzartes Pfötchen!</l><lb/> <l>Könnt' ich dich an die glüh'nden Lippen preſſen,</l><lb/> <l>Und könnt' mein Herz verbluten unterdeſſen!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0109]
VII.
Hüt' dich, mein Freund, vor grimmen Teufelsfratzen,
Doch ſchlimmer ſind die ſanften Engelsfrätzchen.
Ein ſolches bot mir einſt ein ſüßes Schmätzchen,
Doch wie ich kam, da fühlt' ich ſcharfe Tatzen.
Hüt' dich, mein Freund, vor ſchwarzen, alten Katzen,
Doch ſchlimmer ſind die weißen, jungen Kätzchen.
Ein ſolches macht' ich einſt zu meinem Schätzchen,
Doch thät mein Schätzchen mir das Herz zerkratzen.
O ſüßes Frätzchen, wunderſüßes Mädchen!
Wie konnte mich dein klares Aeuglein täuſchen?
Wie konnt' dein Pfötchen mir das Herz zerfleiſchen?
O meines Kätzchens wunderzartes Pfötchen!
Könnt' ich dich an die glüh'nden Lippen preſſen,
Und könnt' mein Herz verbluten unterdeſſen!
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