B. Freyheit des Selbstbewusstseyns; Stoicismus, Skepticismus, und das unglückliche Bewusstseyn.
Dem selbstständigen Selbstbewusstseyn ist einestheils nur die reine Abstraction des Ich sein Wesen, und anderntheils, indem sie sich ausbildet und sich Un- terschiede gibt, wird diss Unterscheiden ihm nicht zum gegenständlichen ansichseyenden Wesen; diss Selbstbewusstseyn wird also nicht ein in seiner Ein- fachheit sich wahrhafft unterscheidendes, oder in die- ser absoluten Unterscheidung sich gleichbleibendes Ich. Das in sich zurückgedrängte Bewusstseyn hin- gegen wird sich im Formiren als Form der gebilde- ten Dinge zum Gegenstande, und an dem Herrn schaut es das Fürsichseyn zugleich als Bewusstseyn an. Aber dem dienenden Bewusstseyn als solchem fallen diese beyden Momente, -- seiner selbst als selbst- ständigen Gegenstandes, und dieses Gegenstandes als eines Bewusstseyns, und hiemit seines eigenen We- sens auseinander. Indem aber für uns oder an sich die Form und das Fürsichseyn dasselbe ist, und im
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B. Freyheit des Selbstbewuſstseyns; Stoicismus, Skepticismus, und das unglückliche Bewuſstseyn.
Dem selbstständigen Selbstbewuſstseyn ist einestheils nur die reine Abstraction des Ich sein Wesen, und anderntheils, indem sie sich ausbildet und sich Un- terschiede gibt, wird diſs Unterscheiden ihm nicht zum gegenständlichen ansichseyenden Wesen; diſs Selbstbewuſstseyn wird also nicht ein in seiner Ein- fachheit sich wahrhafft unterscheidendes, oder in die- ser absoluten Unterscheidung sich gleichbleibendes Ich. Das in sich zurückgedrängte Bewuſstseyn hin- gegen wird sich im Formiren als Form der gebilde- ten Dinge zum Gegenstande, und an dem Herrn schaut es das Fürsichseyn zugleich als Bewuſstseyn an. Aber dem dienenden Bewuſstseyn als solchem fallen diese beyden Momente, — seiner selbst als selbst- ständigen Gegenstandes, und dieses Gegenstandes als eines Bewuſstseyns, und hiemit seines eigenen We- sens auseinander. Indem aber für uns oder an sich die Form und das Fürsichseyn dasselbe ist, und im
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B.
Freyheit des Selbstbewuſstseyns;
Stoicismus, Skepticismus,
und das unglückliche Bewuſstseyn.
Dem selbstständigen Selbstbewuſstseyn ist einestheils
nur die reine Abstraction des Ich sein Wesen, und
anderntheils, indem sie sich ausbildet und sich Un-
terschiede gibt, wird diſs Unterscheiden ihm nicht
zum gegenständlichen ansichseyenden Wesen; diſs
Selbstbewuſstseyn wird also nicht ein in seiner Ein-
fachheit sich wahrhafft unterscheidendes, oder in die-
ser absoluten Unterscheidung sich gleichbleibendes
Ich. Das in sich zurückgedrängte Bewuſstseyn hin-
gegen wird sich im Formiren als Form der gebilde-
ten Dinge zum Gegenstande, und an dem Herrn
schaut es das Fürsichseyn zugleich als Bewuſstseyn
an. Aber dem dienenden Bewuſstseyn als solchem
fallen diese beyden Momente, — seiner selbst als selbst-
ständigen Gegenstandes, und dieses Gegenstandes als
eines Bewuſstseyns, und hiemit seines eigenen We-
sens auseinander. Indem aber für uns oder an sich
die Form und das Fürsichseyn dasselbe ist, und im
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/238>, abgerufen am 19.11.2024.
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