Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816.I. Kapitel. Das Leben. aber zugleich reelle Beziehung nach Aussen; dieReflexion der Besonderheit oder Irritabilität gegen ein Anderes, gegen die objective Welt. Der innerhalb des Individuum eingeschlossene Proceß des Le- bens geht in die Beziehung zur vorausgesetzten Objecti- vität als solcher dadurch über, daß das Individuum, indem es sich als subjective Totalität setzt, auch das Moment seiner Bestimmtheit als Beziehung auf die Aeusserlichkeit, zur Totalität wird. B. Der Lebens-Proceß. Daß das lebendige Individuum sich in sich selbst na- T
I. Kapitel. Das Leben. aber zugleich reelle Beziehung nach Auſſen; dieReflexion der Beſonderheit oder Irritabilitaͤt gegen ein Anderes, gegen die objective Welt. Der innerhalb des Individuum eingeſchloſſene Proceß des Le- bens geht in die Beziehung zur vorausgeſetzten Objecti- vitaͤt als ſolcher dadurch uͤber, daß das Individuum, indem es ſich als ſubjective Totalitaͤt ſetzt, auch das Moment ſeiner Beſtimmtheit als Beziehung auf die Aeuſſerlichkeit, zur Totalitaͤt wird. B. Der Lebens-Proceß. Daß das lebendige Individuum ſich in ſich ſelbſt na- T
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I. Kapitel. Das Leben.
aber zugleich reelle Beziehung nach Auſſen; die
Reflexion der Beſonderheit oder Irritabilitaͤt gegen
ein Anderes, gegen die objective Welt. Der
innerhalb des Individuum eingeſchloſſene Proceß des Le-
bens geht in die Beziehung zur vorausgeſetzten Objecti-
vitaͤt als ſolcher dadurch uͤber, daß das Individuum,
indem es ſich als ſubjective Totalitaͤt ſetzt, auch das
Moment ſeiner Beſtimmtheit als Beziehung
auf die Aeuſſerlichkeit, zur Totalitaͤt wird.
B.
Der Lebens-Proceß.
Daß das lebendige Individuum ſich in ſich ſelbſt
geſtaltet, damit ſpannt es ſich gegen ſein urſpruͤngliches
Vorausſetzen, und ſtellt ſich als an und fuͤr ſich ſeyen-
des Subject, der vorausgeſetzten objectiven Welt gegen-
uͤber. Das Subject iſt der Selbſtzweck, der Begriff,
welcher an der ihm unterworfenen Objectivitaͤt ſein Mit-
tel und ſubjective Realitaͤt hat; hiedurch iſt es als die
an und fuͤr ſich ſeyende Idee und als das weſentliche
Selbſtſtaͤndige conſtituirt, gegen welches die vorausge-
ſetzte aͤuſſerliche Welt nur den Werth eines Negativen
und Unſelbſtſtaͤndigen hat. In ſeinem Selbſtgefuͤhle
hat das Lebendige dieſe Gewißheit von der an ſich
ſeyenden Nichtigkeit des ihm gegenuͤberſtehenden
Andersſeyns. Sein Trieb iſt das Beduͤrfniß, diß
Andersſeyn aufzuheben, und ſich die Wahrheit jener Ge-
wißheit zu geben. Das Individuum iſt als Subject zu-
naͤchſt erſt der Begriff der Idee des Lebens; ſein ſub-
jectiver Proceß in ſich, in welchem es aus ſich ſelbſt
zehrt, und die unmittelbare Objectivitaͤt, welche es als
na-
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