Der subjective Begriff hat in der Centrali- tät der objectiven Sphäre, die eine Gleichgültigkeit gegen die Bestimmtheit ist, zunächst den negativen Einheitspunkt wieder gefunden und gesetzt; in dem Chemismus aber die Objectivität der Begriffsbe- stimmungen, wodurch er erst als concreter ob- jectiver Begriff gesetzt ist. Seine Bestimmtheit oder sein einfacher Unterschied hat nunmehr an ihm selbst die Bestimmtheit der Aeusserlichkeit, und seine einfache Einheit ist dadurch die sich von sich selbst abstossende und darin sich erhaltende Einheit. Der Zweck ist daher der subjective Begriff als wesentliches Streben und Trieb sich äusserlich zu setzen. Er ist da- bey dem Uebergehen entnommen. Er ist weder eine Kraft, die sich äussert, noch eine Substanz und Ursache, die in Accidenzen und Wirkungen sich manifestirt. Die Kraft ist nur ein abstract inneres, indem sie sich nicht geäussert hat; oder sie hat erst in der Aeusserung, zu der sie sollicitirt werden muß, Daseyn; eben so die Ur- sache und die Substanz; weil sie nur in den Accidenzen und in der Wirkung Wirklichkeit haben, ist ihre Thätig- keit der Uebergang, gegen den sie sich nicht in Freyheit erhalten. Der Zweck kann wohl auch als Kraft und Ur- sache bestimmt werden, aber diese Ausdrucke erfüllen nur eine unvollkommene Seite seiner Bedeutung; wenn sie von ihm nach seiner Wahrheit ausgesprochen werden sollen, so können sie es nur auf eine Weise, welche ih- ren Begriff aufhebt; als eine Kraft, welche sich selbst zur Aeusserung sollicitirt, als eine Ursache, welche Ur-
sache
II.Abſchnitt. Objectivitaͤt.
A. Der ſubjective Zweck.
Der ſubjective Begriff hat in der Centrali- taͤt der objectiven Sphaͤre, die eine Gleichguͤltigkeit gegen die Beſtimmtheit iſt, zunaͤchſt den negativen Einheitspunkt wieder gefunden und geſetzt; in dem Chemismus aber die Objectivitaͤt der Begriffsbe- ſtimmungen, wodurch er erſt als concreter ob- jectiver Begriff geſetzt iſt. Seine Beſtimmtheit oder ſein einfacher Unterſchied hat nunmehr an ihm ſelbſt die Beſtimmtheit der Aeuſſerlichkeit, und ſeine einfache Einheit iſt dadurch die ſich von ſich ſelbſt abſtoſſende und darin ſich erhaltende Einheit. Der Zweck iſt daher der ſubjective Begriff als weſentliches Streben und Trieb ſich aͤuſſerlich zu ſetzen. Er iſt da- bey dem Uebergehen entnommen. Er iſt weder eine Kraft, die ſich aͤuſſert, noch eine Subſtanz und Urſache, die in Accidenzen und Wirkungen ſich manifeſtirt. Die Kraft iſt nur ein abſtract inneres, indem ſie ſich nicht geaͤuſſert hat; oder ſie hat erſt in der Aeuſſerung, zu der ſie ſollicitirt werden muß, Daſeyn; eben ſo die Ur- ſache und die Subſtanz; weil ſie nur in den Accidenzen und in der Wirkung Wirklichkeit haben, iſt ihre Thaͤtig- keit der Uebergang, gegen den ſie ſich nicht in Freyheit erhalten. Der Zweck kann wohl auch als Kraft und Ur- ſache beſtimmt werden, aber dieſe Ausdrucke erfuͤllen nur eine unvollkommene Seite ſeiner Bedeutung; wenn ſie von ihm nach ſeiner Wahrheit ausgeſprochen werden ſollen, ſo koͤnnen ſie es nur auf eine Weiſe, welche ih- ren Begriff aufhebt; als eine Kraft, welche ſich ſelbſt zur Aeuſſerung ſollicitirt, als eine Urſache, welche Ur-
ſache
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II. Abſchnitt. Objectivitaͤt.
A.
Der ſubjective Zweck.
Der ſubjective Begriff hat in der Centrali-
taͤt der objectiven Sphaͤre, die eine Gleichguͤltigkeit
gegen die Beſtimmtheit iſt, zunaͤchſt den negativen
Einheitspunkt wieder gefunden und geſetzt; in dem
Chemismus aber die Objectivitaͤt der Begriffsbe-
ſtimmungen, wodurch er erſt als concreter ob-
jectiver Begriff geſetzt iſt. Seine Beſtimmtheit
oder ſein einfacher Unterſchied hat nunmehr an ihm
ſelbſt die Beſtimmtheit der Aeuſſerlichkeit,
und ſeine einfache Einheit iſt dadurch die ſich von ſich
ſelbſt abſtoſſende und darin ſich erhaltende Einheit. Der
Zweck iſt daher der ſubjective Begriff als weſentliches
Streben und Trieb ſich aͤuſſerlich zu ſetzen. Er iſt da-
bey dem Uebergehen entnommen. Er iſt weder eine
Kraft, die ſich aͤuſſert, noch eine Subſtanz und Urſache,
die in Accidenzen und Wirkungen ſich manifeſtirt. Die
Kraft iſt nur ein abſtract inneres, indem ſie ſich nicht
geaͤuſſert hat; oder ſie hat erſt in der Aeuſſerung, zu
der ſie ſollicitirt werden muß, Daſeyn; eben ſo die Ur-
ſache und die Subſtanz; weil ſie nur in den Accidenzen
und in der Wirkung Wirklichkeit haben, iſt ihre Thaͤtig-
keit der Uebergang, gegen den ſie ſich nicht in Freyheit
erhalten. Der Zweck kann wohl auch als Kraft und Ur-
ſache beſtimmt werden, aber dieſe Ausdrucke erfuͤllen
nur eine unvollkommene Seite ſeiner Bedeutung; wenn
ſie von ihm nach ſeiner Wahrheit ausgeſprochen werden
ſollen, ſo koͤnnen ſie es nur auf eine Weiſe, welche ih-
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zur Aeuſſerung ſollicitirt, als eine Urſache, welche Ur-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 2. Nürnberg, 1816, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik02_1816/264>, abgerufen am 21.11.2024.
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