So als ihr Moment ist sie erst die Identität als solche als Bestimmung der einfachen Gleichheit mit sich selbst, gegen den absoluten Unterschied.
Anmerkung 2.
Ich werde in dieser Anmerkung die Identität als den Satz der Identität näher betrachten, der als das erste Denkgesetz aufgeführt zu werden pflegt.
Dieser Satz in seinem positiven Ausdrucke A = A, ist zunächst nichts weiter, als der Ausdruck der leeren Tavtologie. Es ist daher richtig bemerkt worden, daß dieses Denkgesetz ohne Inhalt sey und nicht wei- ter führe. So ist die leere Identität, an welcher dieje- nigen festhangen bleiben, welche sie als solche für etwas Wahres nehmen und immer vorzubringen pflegen, die Identität sey nicht die Verschiedenheit, sondern die Iden- tität und die Verschiedenheit seyen verschieden. Sie se- hen nicht, daß sie schon hierin selbst sagen, daß die Identität ein Verschiedenes ist; denn sie sagen, die Identität sey verschieden von der Verschie- denheit; indem diß zugleich als die Natur der Identität zugegeben werden muß, so liegt darin, daß die Identi- tät nicht äusserlich, sondern an ihr selbst, in ihrer Na- tur diß sey, verschieden zu seyn. -- Ferner aber indem sie an dieser unbewegten Identität festhalten, welche ih- ren Gegensatz an der Verschiedenheit hat, so sehen sie nicht, daß sie hiemit dieselbe zu einer einseitigen Be- stimmtheit machen, die als solche keine Wahrheit hat. Es wird zugegeben, daß der Satz der Identität nur eine einseitige Bestimmtheit ausdrücke, daß er nur die formelle eine abstracte, unvollständige Wahrheit enthalte. -- In diesem richtigen Urtheil liegt aber unmittelbar, daß die Wahrheit nur in
der
Das Weſen.
So als ihr Moment iſt ſie erſt die Identitaͤt als ſolche als Beſtimmung der einfachen Gleichheit mit ſich ſelbſt, gegen den abſoluten Unterſchied.
Anmerkung 2.
Ich werde in dieſer Anmerkung die Identitaͤt als den Satz der Identitaͤt naͤher betrachten, der als das erſte Denkgeſetz aufgefuͤhrt zu werden pflegt.
Dieſer Satz in ſeinem poſitiven Ausdrucke A = A, iſt zunaͤchſt nichts weiter, als der Ausdruck der leeren Tavtologie. Es iſt daher richtig bemerkt worden, daß dieſes Denkgeſetz ohne Inhalt ſey und nicht wei- ter fuͤhre. So iſt die leere Identitaͤt, an welcher dieje- nigen feſthangen bleiben, welche ſie als ſolche fuͤr etwas Wahres nehmen und immer vorzubringen pflegen, die Identitaͤt ſey nicht die Verſchiedenheit, ſondern die Iden- titaͤt und die Verſchiedenheit ſeyen verſchieden. Sie ſe- hen nicht, daß ſie ſchon hierin ſelbſt ſagen, daß die Identitaͤt ein Verſchiedenes iſt; denn ſie ſagen, die Identitaͤt ſey verſchieden von der Verſchie- denheit; indem diß zugleich als die Natur der Identitaͤt zugegeben werden muß, ſo liegt darin, daß die Identi- taͤt nicht aͤuſſerlich, ſondern an ihr ſelbſt, in ihrer Na- tur diß ſey, verſchieden zu ſeyn. — Ferner aber indem ſie an dieſer unbewegten Identitaͤt feſthalten, welche ih- ren Gegenſatz an der Verſchiedenheit hat, ſo ſehen ſie nicht, daß ſie hiemit dieſelbe zu einer einſeitigen Be- ſtimmtheit machen, die als ſolche keine Wahrheit hat. Es wird zugegeben, daß der Satz der Identitaͤt nur eine einſeitige Beſtimmtheit ausdruͤcke, daß er nur die formelle eine abſtracte, unvollſtaͤndige Wahrheit enthalte. — In dieſem richtigen Urtheil liegt aber unmittelbar, daß die Wahrheit nur in
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Das Weſen.
So als ihr Moment iſt ſie erſt die Identitaͤt als ſolche
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ſelbſt, gegen den abſoluten Unterſchied.
Anmerkung 2.
Ich werde in dieſer Anmerkung die Identitaͤt als
den Satz der Identitaͤt naͤher betrachten, der als
das erſte Denkgeſetz aufgefuͤhrt zu werden pflegt.
Dieſer Satz in ſeinem poſitiven Ausdrucke A = A,
iſt zunaͤchſt nichts weiter, als der Ausdruck der leeren
Tavtologie. Es iſt daher richtig bemerkt worden,
daß dieſes Denkgeſetz ohne Inhalt ſey und nicht wei-
ter fuͤhre. So iſt die leere Identitaͤt, an welcher dieje-
nigen feſthangen bleiben, welche ſie als ſolche fuͤr etwas
Wahres nehmen und immer vorzubringen pflegen, die
Identitaͤt ſey nicht die Verſchiedenheit, ſondern die Iden-
titaͤt und die Verſchiedenheit ſeyen verſchieden. Sie ſe-
hen nicht, daß ſie ſchon hierin ſelbſt ſagen, daß die
Identitaͤt ein Verſchiedenes iſt; denn ſie ſagen,
die Identitaͤt ſey verſchieden von der Verſchie-
denheit; indem diß zugleich als die Natur der Identitaͤt
zugegeben werden muß, ſo liegt darin, daß die Identi-
taͤt nicht aͤuſſerlich, ſondern an ihr ſelbſt, in ihrer Na-
tur diß ſey, verſchieden zu ſeyn. — Ferner aber indem
ſie an dieſer unbewegten Identitaͤt feſthalten, welche ih-
ren Gegenſatz an der Verſchiedenheit hat, ſo ſehen ſie
nicht, daß ſie hiemit dieſelbe zu einer einſeitigen Be-
ſtimmtheit machen, die als ſolche keine Wahrheit hat.
Es wird zugegeben, daß der Satz der Identitaͤt nur
eine einſeitige Beſtimmtheit ausdruͤcke, daß er nur
die formelle eine abſtracte, unvollſtaͤndige
Wahrheit enthalte. — In dieſem richtigen Urtheil
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,2. Nürnberg, 1813, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0102_1813/49>, abgerufen am 23.02.2025.
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