Drittens kehrt es aus dem Bestimmen in sich zu- rück, wirft diese Vorläufigkeit des Eintheilens weg, und stellt sich zu der Unbestimmtheit und Unmittelbarkeit her, in der es der Anfang seyn kann.
Nach der ersten Bestimmung theilt das Seyn sich gegen das Wesen ab, wie bereits angegeben worden.
Nach der zweyten Eintheilung ist es die Sphäre, innerhalb welcher die Bestimmungen und die ganze Bewegung der Reflexion fällt. Das Seyn wird sich darin in den drey Bestimmungen setzen
1) als Bestimmtheit, als solche; Qualität;
2) als aufgehobene Bestimmtheit; Größe, Quantität;
3) als qualitativ bestimmte Quantität; Maaß.
Diese Eintheilung ist hier, wie in der Einleitung von diesen Eintheilungen überhaupt erinnert worden, eine vorläufige Anführung; ihre Bestimmungen haben erst aus der Bewegung des Seyns selbst zu entstehen, und sich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung derselben von der gewöhnlichen Aufführung der Katego- rien, -- nemlich Quantität, Qualität, Relation und Modalität, ist übrigens hier nichts zu erinnern, da die ganze Ausführung das überhaupt von der gewöhnlichen
Ord-
Das Seyn.
Allgemeine Eintheilung des Seyns.
Das Seyn iſt zuerſt gegen anderes beſtimmt;
Zweytens iſt es innerhalb ſeiner ſelbſt beſtimmt;
Drittens kehrt es aus dem Beſtimmen in ſich zu- ruͤck, wirft dieſe Vorlaͤufigkeit des Eintheilens weg, und ſtellt ſich zu der Unbeſtimmtheit und Unmittelbarkeit her, in der es der Anfang ſeyn kann.
Nach der erſten Beſtimmung theilt das Seyn ſich gegen das Weſen ab, wie bereits angegeben worden.
Nach der zweyten Eintheilung iſt es die Sphaͤre, innerhalb welcher die Beſtimmungen und die ganze Bewegung der Reflexion faͤllt. Das Seyn wird ſich darin in den drey Beſtimmungen ſetzen
1) als Beſtimmtheit, als ſolche; Qualitaͤt;
2) als aufgehobene Beſtimmtheit; Groͤße, Quantitaͤt;
3) als qualitativ beſtimmte Quantitaͤt; Maaß.
Dieſe Eintheilung iſt hier, wie in der Einleitung von dieſen Eintheilungen uͤberhaupt erinnert worden, eine vorlaͤufige Anfuͤhrung; ihre Beſtimmungen haben erſt aus der Bewegung des Seyns ſelbſt zu entſtehen, und ſich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung derſelben von der gewoͤhnlichen Auffuͤhrung der Katego- rien, — nemlich Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation und Modalitaͤt, iſt uͤbrigens hier nichts zu erinnern, da die ganze Ausfuͤhrung das uͤberhaupt von der gewoͤhnlichen
Ord-
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[19/0067]
Das Seyn.
Allgemeine
Eintheilung des Seyns.
Das Seyn iſt zuerſt gegen anderes beſtimmt;
Zweytens iſt es innerhalb ſeiner ſelbſt beſtimmt;
Drittens kehrt es aus dem Beſtimmen in ſich zu-
ruͤck, wirft dieſe Vorlaͤufigkeit des Eintheilens weg, und
ſtellt ſich zu der Unbeſtimmtheit und Unmittelbarkeit her,
in der es der Anfang ſeyn kann.
Nach der erſten Beſtimmung theilt das Seyn ſich
gegen das Weſen ab, wie bereits angegeben worden.
Nach der zweyten Eintheilung iſt es die
Sphaͤre, innerhalb welcher die Beſtimmungen und die
ganze Bewegung der Reflexion faͤllt. Das Seyn wird
ſich darin in den drey Beſtimmungen ſetzen
1) als Beſtimmtheit, als ſolche; Qualitaͤt;
2) als aufgehobene Beſtimmtheit; Groͤße,
Quantitaͤt;
3) als qualitativ beſtimmte Quantitaͤt;
Maaß.
Dieſe Eintheilung iſt hier, wie in der Einleitung
von dieſen Eintheilungen uͤberhaupt erinnert worden,
eine vorlaͤufige Anfuͤhrung; ihre Beſtimmungen haben
erſt aus der Bewegung des Seyns ſelbſt zu entſtehen,
und ſich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung
derſelben von der gewoͤhnlichen Auffuͤhrung der Katego-
rien, — nemlich Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation und
Modalitaͤt, iſt uͤbrigens hier nichts zu erinnern, da die
ganze Ausfuͤhrung das uͤberhaupt von der gewoͤhnlichen
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/67>, abgerufen am 22.02.2025.
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