Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Seyn.
Allgemeine
Eintheilung des Seyns
.

Das Seyn ist zuerst gegen anderes bestimmt;

Zweytens ist es innerhalb seiner selbst bestimmt;

Drittens kehrt es aus dem Bestimmen in sich zu-
rück, wirft diese Vorläufigkeit des Eintheilens weg, und
stellt sich zu der Unbestimmtheit und Unmittelbarkeit her,
in der es der Anfang seyn kann.

Nach der ersten Bestimmung theilt das Seyn sich
gegen das Wesen ab, wie bereits angegeben worden.

Nach der zweyten Eintheilung ist es die
Sphäre, innerhalb welcher die Bestimmungen und die
ganze Bewegung der Reflexion fällt. Das Seyn wird
sich darin in den drey Bestimmungen setzen

1) als Bestimmtheit, als solche; Qualität;
2) als aufgehobene Bestimmtheit; Größe,
Quantität
;
3) als qualitativ bestimmte Quantität;
Maaß
.

Diese Eintheilung ist hier, wie in der Einleitung
von diesen Eintheilungen überhaupt erinnert worden,
eine vorläufige Anführung; ihre Bestimmungen haben
erst aus der Bewegung des Seyns selbst zu entstehen,
und sich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung
derselben von der gewöhnlichen Aufführung der Katego-
rien, -- nemlich Quantität, Qualität, Relation und
Modalität, ist übrigens hier nichts zu erinnern, da die
ganze Ausführung das überhaupt von der gewöhnlichen

Ord-
Das Seyn.
Allgemeine
Eintheilung des Seyns
.

Das Seyn iſt zuerſt gegen anderes beſtimmt;

Zweytens iſt es innerhalb ſeiner ſelbſt beſtimmt;

Drittens kehrt es aus dem Beſtimmen in ſich zu-
ruͤck, wirft dieſe Vorlaͤufigkeit des Eintheilens weg, und
ſtellt ſich zu der Unbeſtimmtheit und Unmittelbarkeit her,
in der es der Anfang ſeyn kann.

Nach der erſten Beſtimmung theilt das Seyn ſich
gegen das Weſen ab, wie bereits angegeben worden.

Nach der zweyten Eintheilung iſt es die
Sphaͤre, innerhalb welcher die Beſtimmungen und die
ganze Bewegung der Reflexion faͤllt. Das Seyn wird
ſich darin in den drey Beſtimmungen ſetzen

1) als Beſtimmtheit, als ſolche; Qualitaͤt;
2) als aufgehobene Beſtimmtheit; Groͤße,
Quantitaͤt
;
3) als qualitativ beſtimmte Quantitaͤt;
Maaß
.

Dieſe Eintheilung iſt hier, wie in der Einleitung
von dieſen Eintheilungen uͤberhaupt erinnert worden,
eine vorlaͤufige Anfuͤhrung; ihre Beſtimmungen haben
erſt aus der Bewegung des Seyns ſelbſt zu entſtehen,
und ſich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung
derſelben von der gewoͤhnlichen Auffuͤhrung der Katego-
rien, — nemlich Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation und
Modalitaͤt, iſt uͤbrigens hier nichts zu erinnern, da die
ganze Ausfuͤhrung das uͤberhaupt von der gewoͤhnlichen

Ord-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0067" n="19"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Das Seyn</hi>.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Allgemeine<lb/>
Eintheilung des Seyns</hi>.</hi> </head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p>Das Seyn i&#x017F;t <hi rendition="#g">zuer&#x017F;t</hi> gegen anderes be&#x017F;timmt;</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Zweytens</hi> i&#x017F;t es innerhalb &#x017F;einer &#x017F;elb&#x017F;t be&#x017F;timmt;</p><lb/>
            <p><hi rendition="#g">Drittens</hi> kehrt es aus dem Be&#x017F;timmen in &#x017F;ich zu-<lb/>
ru&#x0364;ck, wirft die&#x017F;e Vorla&#x0364;ufigkeit des Eintheilens weg, und<lb/>
&#x017F;tellt &#x017F;ich zu der Unbe&#x017F;timmtheit und Unmittelbarkeit her,<lb/>
in der es der Anfang &#x017F;eyn kann.</p><lb/>
            <p>Nach der <hi rendition="#g">er&#x017F;ten</hi> Be&#x017F;timmung theilt das Seyn &#x017F;ich<lb/>
gegen das <hi rendition="#g">We&#x017F;en</hi> ab, wie bereits angegeben worden.</p><lb/>
            <p>Nach der <hi rendition="#g">zweyten Eintheilung</hi> i&#x017F;t es die<lb/>
Spha&#x0364;re, innerhalb welcher die Be&#x017F;timmungen und die<lb/>
ganze Bewegung der Reflexion fa&#x0364;llt. Das Seyn wird<lb/>
&#x017F;ich darin in den drey Be&#x017F;timmungen &#x017F;etzen</p><lb/>
            <list>
              <item>1) als <hi rendition="#g">Be&#x017F;timmtheit</hi>, als &#x017F;olche; <hi rendition="#g">Qualita&#x0364;t</hi>;</item><lb/>
              <item>2) als <hi rendition="#g">aufgehobene</hi> Be&#x017F;timmtheit; <hi rendition="#g">Gro&#x0364;ße,<lb/>
Quantita&#x0364;t</hi>;</item><lb/>
              <item>3) als <hi rendition="#g">qualitativ</hi> be&#x017F;timmte <hi rendition="#g">Quantita&#x0364;t;<lb/>
Maaß</hi>.</item>
            </list><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Eintheilung i&#x017F;t hier, wie in der Einleitung<lb/>
von die&#x017F;en Eintheilungen u&#x0364;berhaupt erinnert worden,<lb/>
eine vorla&#x0364;ufige Anfu&#x0364;hrung; ihre Be&#x017F;timmungen haben<lb/>
er&#x017F;t aus der Bewegung des Seyns &#x017F;elb&#x017F;t zu ent&#x017F;tehen,<lb/>
und &#x017F;ich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung<lb/>
der&#x017F;elben von der gewo&#x0364;hnlichen Auffu&#x0364;hrung der Katego-<lb/>
rien, &#x2014; nemlich Quantita&#x0364;t, Qualita&#x0364;t, Relation und<lb/>
Modalita&#x0364;t, i&#x017F;t u&#x0364;brigens hier nichts zu erinnern, da die<lb/>
ganze Ausfu&#x0364;hrung das u&#x0364;berhaupt von der gewo&#x0364;hnlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ord-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0067] Das Seyn. Allgemeine Eintheilung des Seyns. Das Seyn iſt zuerſt gegen anderes beſtimmt; Zweytens iſt es innerhalb ſeiner ſelbſt beſtimmt; Drittens kehrt es aus dem Beſtimmen in ſich zu- ruͤck, wirft dieſe Vorlaͤufigkeit des Eintheilens weg, und ſtellt ſich zu der Unbeſtimmtheit und Unmittelbarkeit her, in der es der Anfang ſeyn kann. Nach der erſten Beſtimmung theilt das Seyn ſich gegen das Weſen ab, wie bereits angegeben worden. Nach der zweyten Eintheilung iſt es die Sphaͤre, innerhalb welcher die Beſtimmungen und die ganze Bewegung der Reflexion faͤllt. Das Seyn wird ſich darin in den drey Beſtimmungen ſetzen 1) als Beſtimmtheit, als ſolche; Qualitaͤt; 2) als aufgehobene Beſtimmtheit; Groͤße, Quantitaͤt; 3) als qualitativ beſtimmte Quantitaͤt; Maaß. Dieſe Eintheilung iſt hier, wie in der Einleitung von dieſen Eintheilungen uͤberhaupt erinnert worden, eine vorlaͤufige Anfuͤhrung; ihre Beſtimmungen haben erſt aus der Bewegung des Seyns ſelbſt zu entſtehen, und ſich darin zu rechtfertigen. Ueber die Abweichung derſelben von der gewoͤhnlichen Auffuͤhrung der Katego- rien, — nemlich Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation und Modalitaͤt, iſt uͤbrigens hier nichts zu erinnern, da die ganze Ausfuͤhrung das uͤberhaupt von der gewoͤhnlichen Ord-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/67
Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/67>, abgerufen am 21.12.2024.