sich, wie als des discreten, des sich äusserlichen ist, so ist ihr Gesetztseyn in einem derselben, eben so sehr ihr Gesetztseyn in dem Andern; oder ihr Daseyn ist dieses gedoppelte Daseyn, das aber in Rücksicht auf die Be- stimmtheit des Quantums selbst gleichgültig ist.
Anmerkung.
In der gewöhnlichen Vorstellung pflegen extensi- ves und intensives Quantum so als Arten von Größen unterschieden zu werden, als ob es Ge- genstände gäbe, die nur intensive, andere, die nur ex- tensive Größe hätten. Ferner ist die Vorstellung einer philosophischen Naturwissenschaft hinzugekommen, welche das Mehrere, das Extensive, z. B. in der Grundbe- stimmung der Materie, einen Raum zu erfüllen, so wie in andern Begriffen, in ein Intensives verwan- delte, in dem Sinne, daß das Intensive, als das Dy- namische die wahrhafte Bestimmung sey, und z. B. die Dichtigkeit oder specifische Raumerfüllung wesentlich nicht als eine gewisse Menge und Anzahl materiel- ler Theile in einem Quantum Raum, sondern als ein gewisser Grad der raumerfüllenden Kraft der Ma- terie gesaßt werden müsse.
Es sind hiebey zweyerley Bestimmungen zu unter- scheiden; es kommt der Begriff von aussereinander bestehenden selbstständigen Theilen, die nur äusserlich in ein Ganzes verbunden sind, und der davon verschiedene Begriff von Kraft vor. Was in der Raumerfüllung einerseits nur als eine Menge einander äusserlichen Atome angesehen wird, wird andererseits als die Aeusserung einer zu Grunde liegenden einfachen Kraft betrachtet. -- Diese Verhältnisse von Ganzem und Theilen, der Kraft und ihrer Aeusserung gehören aber
nicht
Erſtes Buch. II.Abſchnitt.
ſich, wie als des diſcreten, des ſich aͤuſſerlichen iſt, ſo iſt ihr Geſetztſeyn in einem derſelben, eben ſo ſehr ihr Geſetztſeyn in dem Andern; oder ihr Daſeyn iſt dieſes gedoppelte Daſeyn, das aber in Ruͤckſicht auf die Be- ſtimmtheit des Quantums ſelbſt gleichguͤltig iſt.
Anmerkung.
In der gewoͤhnlichen Vorſtellung pflegen extenſi- ves und intenſives Quantum ſo als Arten von Groͤßen unterſchieden zu werden, als ob es Ge- genſtaͤnde gaͤbe, die nur intenſive, andere, die nur ex- tenſive Groͤße haͤtten. Ferner iſt die Vorſtellung einer philoſophiſchen Naturwiſſenſchaft hinzugekommen, welche das Mehrere, das Extenſive, z. B. in der Grundbe- ſtimmung der Materie, einen Raum zu erfuͤllen, ſo wie in andern Begriffen, in ein Intenſives verwan- delte, in dem Sinne, daß das Intenſive, als das Dy- namiſche die wahrhafte Beſtimmung ſey, und z. B. die Dichtigkeit oder ſpecifiſche Raumerfuͤllung weſentlich nicht als eine gewiſſe Menge und Anzahl materiel- ler Theile in einem Quantum Raum, ſondern als ein gewiſſer Grad der raumerfuͤllenden Kraft der Ma- terie geſaßt werden muͤſſe.
Es ſind hiebey zweyerley Beſtimmungen zu unter- ſcheiden; es kommt der Begriff von auſſereinander beſtehenden ſelbſtſtaͤndigen Theilen, die nur aͤuſſerlich in ein Ganzes verbunden ſind, und der davon verſchiedene Begriff von Kraft vor. Was in der Raumerfuͤllung einerſeits nur als eine Menge einander aͤuſſerlichen Atome angeſehen wird, wird andererſeits als die Aeuſſerung einer zu Grunde liegenden einfachen Kraft betrachtet. — Dieſe Verhaͤltniſſe von Ganzem und Theilen, der Kraft und ihrer Aeuſſerung gehoͤren aber
nicht
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Erſtes Buch. II. Abſchnitt.
ſich, wie als des diſcreten, des ſich aͤuſſerlichen iſt, ſo
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Geſetztſeyn in dem Andern; oder ihr Daſeyn iſt dieſes
gedoppelte Daſeyn, das aber in Ruͤckſicht auf die Be-
ſtimmtheit des Quantums ſelbſt gleichguͤltig iſt.
Anmerkung.
In der gewoͤhnlichen Vorſtellung pflegen extenſi-
ves und intenſives Quantum ſo als Arten
von Groͤßen unterſchieden zu werden, als ob es Ge-
genſtaͤnde gaͤbe, die nur intenſive, andere, die nur ex-
tenſive Groͤße haͤtten. Ferner iſt die Vorſtellung einer
philoſophiſchen Naturwiſſenſchaft hinzugekommen, welche
das Mehrere, das Extenſive, z. B. in der Grundbe-
ſtimmung der Materie, einen Raum zu erfuͤllen, ſo wie
in andern Begriffen, in ein Intenſives verwan-
delte, in dem Sinne, daß das Intenſive, als das Dy-
namiſche die wahrhafte Beſtimmung ſey, und z. B.
die Dichtigkeit oder ſpecifiſche Raumerfuͤllung weſentlich
nicht als eine gewiſſe Menge und Anzahl materiel-
ler Theile in einem Quantum Raum, ſondern als ein
gewiſſer Grad der raumerfuͤllenden Kraft der Ma-
terie geſaßt werden muͤſſe.
Es ſind hiebey zweyerley Beſtimmungen zu unter-
ſcheiden; es kommt der Begriff von auſſereinander
beſtehenden ſelbſtſtaͤndigen Theilen, die nur
aͤuſſerlich in ein Ganzes verbunden ſind, und der davon
verſchiedene Begriff von Kraft vor. Was in der
Raumerfuͤllung einerſeits nur als eine Menge einander
aͤuſſerlichen Atome angeſehen wird, wird andererſeits
als die Aeuſſerung einer zu Grunde liegenden einfachen
Kraft betrachtet. — Dieſe Verhaͤltniſſe von Ganzem und
Theilen, der Kraft und ihrer Aeuſſerung gehoͤren aber
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/224>, abgerufen am 22.02.2025.
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