Außer den Abschnitten in den allgemeinen Geschichten von Hume und Rapin, noch besonders:
Camdeni Annales rerum Anglicarum et Hibernica- num regnante Elisabetha; Lond. 1675.
de Keralio Histoire d' Elisabeth reine d'Angleterre. Paris 1786. T. V.
4. Deutschland.
16. Der gegenwärtige Zeitraum ist zwar in Deutschland wenig fruchtbar an einzelnen Begeben- heiten, die das übrige Europa sehr interessirt hätten; allein seitdem die Religion einmal die große Trieb- feder der Politik geworden war, konnte auch das Land, das ihre Wiege war, seine politische Wich- tigkeit nicht verlieren. Während sich beyde Par- theyen auch nach dem Frieden hier mißtrauisch be- obachteten, und kleine Vorfälle dieß Mißtrauen vermehrten, empfand man es im Auslande, daß ein hier ausbrechender Krieg fast nothwendig ein allgemeiner Krieg werden mußte. Der persönliche + 1564 + 1576Charakter der Kayser, sowohl Ferdinand'sI., als seines milden Sohns MaximilianII. trug viel dazu bey, den Frieden zu erhalten; auch Ru- + 1612dolphII. ließ gern die Welt in Ruhe, wenn sie ihn nur in Ruhe ließ.
17. Aber doch war es der Zeitraum, wo der große Sturm sich vorbereitete. Wenn bey den
bestän-
I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
Außer den Abſchnitten in den allgemeinen Geſchichten von Hume und Rapin, noch beſonders:
Camdeni Annales rerum Anglicarum et Hibernica- num regnante Eliſabetha; Lond. 1675.
de Keralio Hiſtoire d' Eliſabeth reine d'Angleterre. Paris 1786. T. V.
4. Deutſchland.
16. Der gegenwaͤrtige Zeitraum iſt zwar in Deutſchland wenig fruchtbar an einzelnen Begeben- heiten, die das uͤbrige Europa ſehr intereſſirt haͤtten; allein ſeitdem die Religion einmal die große Trieb- feder der Politik geworden war, konnte auch das Land, das ihre Wiege war, ſeine politiſche Wich- tigkeit nicht verlieren. Waͤhrend ſich beyde Par- theyen auch nach dem Frieden hier mißtrauiſch be- obachteten, und kleine Vorfaͤlle dieß Mißtrauen vermehrten, empfand man es im Auslande, daß ein hier ausbrechender Krieg faſt nothwendig ein allgemeiner Krieg werden mußte. Der perſoͤnliche † 1564 † 1576Charakter der Kayſer, ſowohl Ferdinand'sI., als ſeines milden Sohns MaximilianII. trug viel dazu bey, den Frieden zu erhalten; auch Ru- † 1612dolphII. ließ gern die Welt in Ruhe, wenn ſie ihn nur in Ruhe ließ.
17. Aber doch war es der Zeitraum, wo der große Sturm ſich vorbereitete. Wenn bey den
beſtaͤn-
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I. Per. I. Th. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
Außer den Abſchnitten in den allgemeinen Geſchichten
von Hume und Rapin, noch beſonders:
Camdeni Annales rerum Anglicarum et Hibernica-
num regnante Eliſabetha; Lond. 1675.
de Keralio Hiſtoire d' Eliſabeth reine d'Angleterre.
Paris 1786. T. V.
4. Deutſchland.
16. Der gegenwaͤrtige Zeitraum iſt zwar in
Deutſchland wenig fruchtbar an einzelnen Begeben-
heiten, die das uͤbrige Europa ſehr intereſſirt haͤtten;
allein ſeitdem die Religion einmal die große Trieb-
feder der Politik geworden war, konnte auch das
Land, das ihre Wiege war, ſeine politiſche Wich-
tigkeit nicht verlieren. Waͤhrend ſich beyde Par-
theyen auch nach dem Frieden hier mißtrauiſch be-
obachteten, und kleine Vorfaͤlle dieß Mißtrauen
vermehrten, empfand man es im Auslande, daß
ein hier ausbrechender Krieg faſt nothwendig ein
allgemeiner Krieg werden mußte. Der perſoͤnliche
Charakter der Kayſer, ſowohl Ferdinand's I.,
als ſeines milden Sohns Maximilian II. trug
viel dazu bey, den Frieden zu erhalten; auch Ru-
dolph II. ließ gern die Welt in Ruhe, wenn ſie
ihn nur in Ruhe ließ.
†
1564
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1612
17. Aber doch war es der Zeitraum, wo der
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/162>, abgerufen am 21.11.2024.
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