[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Der Bettler. En alte Ma, en arme Ma, er sprichtich um e Wohlthat a! e Stückli Brod ab euem Tisch, wenns eue guete Willen isch! He io, dur Gotts Wille! In Sturm und Wetter arm und blos gibore bini uf der Stroß, und uf der Stroß in Sturm und Wind erzogen, arm, e Bettelchind. Druf woni chräftig worde bi, und d' Eltere sin gstorbe gsi, se hani denkt: Saldate-Tod isch besser, weder Bettelbrod. J ha in schwarzer Wetternacht vor Laudons Zelt und Fahne gwacht i bi bym Paschal Paoli in Corsika Draguner gsi, Der Bettler. En alte Ma, en arme Ma, er ſprichtich um e Wohlthat a! e Stuͤckli Brod ab euem Tiſch, wenns eue guete Willen iſch! He io, dur Gotts Wille! In Sturm und Wetter arm und blos gibore bini uf der Stroß, und uf der Stroß in Sturm und Wind erzogen, arm, e Bettelchind. Druf woni chraͤftig worde bi, und d’ Eltere ſin gſtorbe gſi, ſe hani denkt: Saldate-Tod iſch beſſer, weder Bettelbrod. J ha in ſchwarzer Wetternacht vor Laudons Zelt und Fahne gwacht i bi bym Paſchal Paoli in Corſika Draguner gſi, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0171" n="149"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Bettler</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">E</hi>n alte Ma, en arme Ma,</l><lb/> <l>er ſprichtich um e Wohlthat a!</l><lb/> <l>e Stuͤckli Brod ab euem Tiſch,</l><lb/> <l>wenns eue guete Willen iſch!</l><lb/> <l>He io, dur Gotts Wille!</l><lb/> <l>In Sturm und Wetter arm und blos</l><lb/> <l>gibore bini uf der Stroß,</l><lb/> <l>und uf der Stroß in Sturm und Wind</l><lb/> <l>erzogen, arm, e Bettelchind.</l><lb/> <l>Druf woni chraͤftig worde bi,</l><lb/> <l>und d’ Eltere ſin gſtorbe gſi,</l><lb/> <l>ſe hani denkt: Saldate-Tod</l><lb/> <l>iſch beſſer, weder Bettelbrod.</l><lb/> <l>J ha in ſchwarzer Wetternacht</l><lb/> <l>vor Laudons Zelt und Fahne gwacht</l><lb/> <l>i bi bym Paſchal Paoli</l><lb/> <l>in Corſika Draguner gſi,</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0171]
Der Bettler.
En alte Ma, en arme Ma,
er ſprichtich um e Wohlthat a!
e Stuͤckli Brod ab euem Tiſch,
wenns eue guete Willen iſch!
He io, dur Gotts Wille!
In Sturm und Wetter arm und blos
gibore bini uf der Stroß,
und uf der Stroß in Sturm und Wind
erzogen, arm, e Bettelchind.
Druf woni chraͤftig worde bi,
und d’ Eltere ſin gſtorbe gſi,
ſe hani denkt: Saldate-Tod
iſch beſſer, weder Bettelbrod.
J ha in ſchwarzer Wetternacht
vor Laudons Zelt und Fahne gwacht
i bi bym Paſchal Paoli
in Corſika Draguner gſi,
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