Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.
um zehn zu finden bist. Nachher zu Schiff! Wo die Klara bleibt! Ich bin eben so hungrig, als dur- stig! Heut ist Donnerstag, sie haben Kalbfleisch- Suppe gegessen. Wär's Winter, so hätt's Kohl ge- geben, vor Fastnacht weißen, nach Fastnacht grünen! Das steht so fest, als daß der Donnerstag wieder kehren muß, wenn der Mittwoch da gewesen ist, daß er nicht zum Freitag sagen kann: geh' Du für mich, ich habe wunde Füße! Achte Scene. Klara. (tritt ein) Karl. Endlich? Du solltest auch nur nicht so viel küs- sen! Wo sich vier rothe Lippen zusammen backen, da ist dem Teufel eine Brücke gebaut! Was hast Du da? Klara. Wo? Was? Karl. Wo? Was? In der Hand! Klara. Nichts!
um zehn zu finden biſt. Nachher zu Schiff! Wo die Klara bleibt! Ich bin eben ſo hungrig, als dur- ſtig! Heut iſt Donnerstag, ſie haben Kalbfleiſch- Suppe gegeſſen. Wär’s Winter, ſo hätt’s Kohl ge- geben, vor Faſtnacht weißen, nach Faſtnacht grünen! Das ſteht ſo feſt, als daß der Donnerstag wieder kehren muß, wenn der Mittwoch da geweſen iſt, daß er nicht zum Freitag ſagen kann: geh’ Du für mich, ich habe wunde Füße! Achte Scene. Klara. (tritt ein) Karl. Endlich? Du ſollteſt auch nur nicht ſo viel küſ- ſen! Wo ſich vier rothe Lippen zuſammen backen, da iſt dem Teufel eine Brücke gebaut! Was haſt Du da? Klara. Wo? Was? Karl. Wo? Was? In der Hand! Klara. Nichts! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#KAR"> <p><pb n="109" facs="#f0177"/> um zehn zu finden biſt. Nachher zu Schiff! Wo<lb/> die Klara bleibt! Ich bin eben ſo hungrig, als dur-<lb/> ſtig! Heut iſt Donnerstag, ſie haben Kalbfleiſch-<lb/> Suppe gegeſſen. Wär’s Winter, ſo hätt’s Kohl ge-<lb/> geben, vor Faſtnacht weißen, nach Faſtnacht grünen!<lb/> Das ſteht ſo feſt, als daß der Donnerstag wieder<lb/> kehren muß, wenn der Mittwoch da geweſen iſt, daß<lb/> er nicht zum Freitag ſagen kann: geh’ Du für mich,<lb/> ich habe wunde Füße!</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Achte Scene.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Klara</hi>. (tritt ein)</stage><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karl</hi>.</speaker><lb/> <p>Endlich? Du ſollteſt auch nur nicht ſo viel küſ-<lb/> ſen! Wo ſich vier rothe Lippen zuſammen backen,<lb/> da iſt dem Teufel eine Brücke gebaut! Was haſt<lb/> Du da?</p> </sp><lb/> <sp who="#KLARA"> <speaker><hi rendition="#g">Klara</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo? Was?</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karl</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo? Was? In der Hand!</p> </sp><lb/> <sp who="#KLARA"> <speaker><hi rendition="#g">Klara</hi>.</speaker><lb/> <p>Nichts!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0177]
um zehn zu finden biſt. Nachher zu Schiff! Wo
die Klara bleibt! Ich bin eben ſo hungrig, als dur-
ſtig! Heut iſt Donnerstag, ſie haben Kalbfleiſch-
Suppe gegeſſen. Wär’s Winter, ſo hätt’s Kohl ge-
geben, vor Faſtnacht weißen, nach Faſtnacht grünen!
Das ſteht ſo feſt, als daß der Donnerstag wieder
kehren muß, wenn der Mittwoch da geweſen iſt, daß
er nicht zum Freitag ſagen kann: geh’ Du für mich,
ich habe wunde Füße!
Achte Scene.
Klara. (tritt ein)
Karl.
Endlich? Du ſollteſt auch nur nicht ſo viel küſ-
ſen! Wo ſich vier rothe Lippen zuſammen backen,
da iſt dem Teufel eine Brücke gebaut! Was haſt
Du da?
Klara.
Wo? Was?
Karl.
Wo? Was? In der Hand!
Klara.
Nichts!
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Zitationshilfe: | Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebbel_magdalene_1844/177>, abgerufen am 03.03.2025. |