Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

[Spaltenumbruch] Abkommen getroffen; so haben Allerhöchstdieselben
mit Genehmigung der Markgräflich-Schwedtschen
hohen Allodial-Erben, Königl. Hoheiten, die Herrschaft
Schwedt heute in wirklichen Besitz nehmen zu lassen
geruhet. Es trafen zu dem Ende Se. Excellenz, der
wirkliche geheime Staats-Minister, Herr von Wöllner,
bereits gestern hier ein, und in Gegenwart gedachter
Sr. Excellenz ist heute die Uebergabe an den dazu
allerhöchst deputirten geheimen Finanzrath, Herrn
Schütz, feyerlich vollzogen. Sie geschah von dem Hof-
und Kammer-Gerichts Director, Herrn Kircheisen,
und dem Hof- und Kammer Gerichtsrath, Herrn
Mayer, als Commissarien in der Markgräflich-Schwedt-
schen Erbschafts-Sache, und zwar in einer großen Ver-
sammlung, welche aus der Geistlichkeit, den Mark-
gräflichen Kammer und Justiz-Bedienten, dem hiesi-
gen Magistrat und den Stadt-Verordneten bestand.
Se. Excellenz, der Herr Staats-Minister von Wöllner,
machten zugleich insbesondere Namens Sr. Majestät,
des Königs, bekannt, daß Höchstgedachte Se. Königl.
Majestät die Administration der Herrschaft Schwedt,
unter Allerhöchstderoselben unmittelbaren Befehlen, dem
gedachten Ober-Finanzrath Schütz, aus besonderm Ver-
trauen aufzutragen geruhet haben, und letzterer leistete
hierauf in seiner neuen Qualität den Eid in die Hände
Sr. Excellenz. Hierauf erfolgte die feyerliche Huldi-
gung des Magistrats und der Bürgerschaft, welche sich
mit einem wiederholten: "Es lebe der König!" be-
schloß. Auch ist der ganze übrige Tag mit allen den
Kennzeichen der Fre[u]de gefeyert worden, welche sich
von den Unterthanen eines so allgemein geliebten Kö-
nigs erwarten läßt, und die von Sr. Majestät, dem
Könige, geschehene Annahme der Markgräflichen
Kammer- und Justiz-Bedienten in den Königlichen
Dienst, hat die allgemeine Zufriedenheit noch mehr
erhöhet.


Den 14ten dieses Monats starb allhier der Hofrath,
ehemaliger Kammercomponist, Johann Wilhelm Her-
tel,
an einem Schlagflusse im 63sten Jahre seines Alters.
Er war ein vortrefflicher Componist, der sich nach C.
P. E. Bach, Haße und Graun gebildet hatte, und ein
braver Clavier- und Violinspieler. Einige seiner Werke
find gedruckt, die mehrsten aber nur im Manuscript
bekannt. Diese letzten Jahre seines Lebens beschäfftigte
er sich mit der Blumistik, und ist auch von dieser
Seite seinen Herren Mit-Collegen rühmlichst bekannt.


Vorgestern gieng der Rußisch Kayserl. Courier, Cor-
[r]onosky, von Copenhagen kommend, durch diese Stadt
nach Petersburg, und gestern gieng der Preußische
Feldjäger, Günther, als Courier, von Berlin kom-
mend, hier durch nach Copenhagen.




Von gelehrten Sachen.
Epigrammenlese oder Sammlung von Sinnge-
dichten aus den vorzüglichsten ältern und neuern
Epigrammatisten der Deutschen, nebst einem Anhang
über das Epigramm,
herausgegeben von R. H. Jördens.


Unter allen den verschiedenen Dichtungsarten ist
wohl keine, die ein so allgemeines Jnteresse für jeder-
[Spaltenumbruch] mann haben könnte, als die des Sinngedichts. Die
Kürze desselben, verbunden mit Anmuth, Feinheit,
Witz und Scharfsinn, macht, daß es bey jedem Leser
Eingang findet, und daß sowohl der Geschäfftsmann,
der zu Lesung längerer Gedichte keine Muße übrig be-
hält, sich an diesen kleinen Naivitäten gleichsam zur
Erholung ergötzt, als auch selbst die Dame an der Toi-
lette gern einige Augenblicke denselben schenkt. Der
Herr Herausgeber hat sich also durch eine gut gerathene
Auswahl aus den vorzüglichsten Deutschen Epigramma-
tisten, die er periodenweise geordnet hat, kein geringes
Verdienst erworben, und sein Werkchen auch für Ge-
lehrte dadurch brauchbar gemacht, daß er in einem
kurzen Anhange über das Epigramm zu gleicher Zeit
Nachrichten von den in dieser Sammlung vorkommen-
den Dichtern gegeben hat. (Kostet in der Bohnschen
Buchhandlung 2 Mk.)

K.



Tabellarisches Verzeichniß der in der Churmark
Brandenburg einheimischen Schmetterlinge. Erstes
Heft. mit einer ausgemahlten Kupfertafel.
Berlin,
1789. Bey Wilhelm Vieweg, dem jüngern.

Es erscheint hiermit das erste Heft dieses angekün-
digten Werks, das keinesweges überflüßig ist, sondern
vielmehr allen Liebhabern der Entomologie äußerst will-
kommen seyn muß. Die Herren Verfasser verdienen
den herzlichsten Dank, daß sie es sich haben so sehr an-
gelegen seyn lassen, einem Mangel abzuhelfen, der
noch so manche Verwirrungen veranlaßte, und daß sie
dies mit vielem Glück gethan haben, davon werden
sich Kenner und Liebhaber leicht überzeugen. Die aus-
gemahlte Kupfertafel ist sehr sauber und richtig.

M.



Bey dem Herrn Commißionsrath Lastrop, in Braun-
schweig in der Heinenstraße, sind zur 35sten Braun-
schweiger Lotterie, 2te Classe, die den 20sten Julii a. c.
gezogen wird, einige Kauf-Loose zu 3 Rthlr. 4 gGr. und
Plane gratis zu bekommen.




AVERTISSEMENT.

Nachdem unter dem 5ten September vorigen Jahrs die Frau
Gertrude, Wittwe Twisck, (nicht Troisck) gebohrne Meyer, in
St. Petersburg, mit Tode abgegangen, und mich Endes[g]enann-
ten zum testamentarischen Curator erwählet und angeordnet:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlasse erwähnter
verftorbenen Twisck, gebohrne Meyer, creditorio haereditario
vel alio quocunque nomine
etwas zu fordern, oder sonst eine
rechtliche Ansprache an derselben zu haben oder formiren zu
können vermeynen, hiemittelst ersuchet, sich innerhalb 3 Mo-
naten a Dato dieses Proclamatis, entweder in Person oder
durch hinlänglich instruirte Gevollmächtigte bey Endesunter-
zeichnetem in St. Petersburg zu melden, und falls sich jemand
nicht im Laufe dieser Zeit melden würde, so wird der Nachlaß
nur unter die sich gemeldeten nach Jnhalt des Testaments ver-
theilet.


Pieter Martensz, vereidigter Mackler.



Hamburg.

Da die Ziehung der 1sten Classe der 35sten
Braunschweigschen [L]otterie den 8ten Junii bereits beendiget
ist; so kann mit Nachschlagung sämmtlicher 6000 Nummern
gedienet werden auf St. Petri-Kirchhof Norder-Seite, im
Hause Nr. 76. und können die allda in der 1sten Classe ge-
fallenen Gewinne gegen Einlieferung der Original-Loose sofort
in Empfang genommen werden. Auch sind daselbst ganze,
halbe und Viertel-Kaufloose zur 2ten Classe planmäßig, wie
auch Plane gratis zu bekommen. Die Appellirung zur 2ten
Classe muß unfehlbar vor dem 13ten Julii geschehen.

[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] Abkommen getroffen; ſo haben Allerhoͤchſtdieſelben
mit Genehmigung der Markgraͤflich-Schwedtſchen
hohen Allodial-Erben, Koͤnigl. Hoheiten, die Herrſchaft
Schwedt heute in wirklichen Beſitz nehmen zu laſſen
geruhet. Es trafen zu dem Ende Se. Excellenz, der
wirkliche geheime Staats-Miniſter, Herr von Woͤllner,
bereits geſtern hier ein, und in Gegenwart gedachter
Sr. Excellenz iſt heute die Uebergabe an den dazu
allerhoͤchſt deputirten geheimen Finanzrath, Herrn
Schuͤtz, feyerlich vollzogen. Sie geſchah von dem Hof-
und Kammer-Gerichts Director, Herrn Kircheiſen,
und dem Hof- und Kammer Gerichtsrath, Herrn
Mayer, als Commiſſarien in der Markgraͤflich-Schwedt-
ſchen Erbſchafts-Sache, und zwar in einer großen Ver-
ſammlung, welche aus der Geiſtlichkeit, den Mark-
graͤflichen Kammer und Juſtiz-Bedienten, dem hieſi-
gen Magiſtrat und den Stadt-Verordneten beſtand.
Se. Excellenz, der Herr Staats-Miniſter von Woͤllner,
machten zugleich insbeſondere Namens Sr. Majeſtaͤt,
des Koͤnigs, bekannt, daß Hoͤchſtgedachte Se. Koͤnigl.
Majeſtaͤt die Adminiſtration der Herrſchaft Schwedt,
unter Allerhoͤchſtderoſelben unmittelbaren Befehlen, dem
gedachten Ober-Finanzrath Schuͤtz, aus beſonderm Ver-
trauen aufzutragen geruhet haben, und letzterer leiſtete
hierauf in ſeiner neuen Qualitaͤt den Eid in die Haͤnde
Sr. Excellenz. Hierauf erfolgte die feyerliche Huldi-
gung des Magiſtrats und der Buͤrgerſchaft, welche ſich
mit einem wiederholten: “Es lebe der Koͤnig!” be-
ſchloß. Auch iſt der ganze uͤbrige Tag mit allen den
Kennzeichen der Fre[u]de gefeyert worden, welche ſich
von den Unterthanen eines ſo allgemein geliebten Koͤ-
nigs erwarten laͤßt, und die von Sr. Majeſtaͤt, dem
Koͤnige, geſchehene Annahme der Markgraͤflichen
Kammer- und Juſtiz-Bedienten in den Koͤniglichen
Dienſt, hat die allgemeine Zufriedenheit noch mehr
erhoͤhet.


Den 14ten dieſes Monats ſtarb allhier der Hofrath,
ehemaliger Kammercomponiſt, Johann Wilhelm Her-
tel,
an einem Schlagfluſſe im 63ſten Jahre ſeines Alters.
Er war ein vortrefflicher Componiſt, der ſich nach C.
P. E. Bach, Haße und Graun gebildet hatte, und ein
braver Clavier- und Violinſpieler. Einige ſeiner Werke
find gedruckt, die mehrſten aber nur im Manuſcript
bekannt. Dieſe letzten Jahre ſeines Lebens beſchaͤfftigte
er ſich mit der Blumiſtik, und iſt auch von dieſer
Seite ſeinen Herren Mit-Collegen ruͤhmlichſt bekannt.


Vorgeſtern gieng der Rußiſch Kayſerl. Courier, Cor-
[r]onosky, von Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt
nach Petersburg, und geſtern gieng der Preußiſche
Feldjaͤger, Guͤnther, als Courier, von Berlin kom-
mend, hier durch nach Copenhagen.




Von gelehrten Sachen.
Epigrammenleſe oder Sammlung von Sinnge-
dichten aus den vorzuͤglichſten aͤltern und neuern
Epigrammatiſten der Deutſchen, nebſt einem Anhang
uͤber das Epigramm,
herausgegeben von R. H. Joͤrdens.


Unter allen den verſchiedenen Dichtungsarten iſt
wohl keine, die ein ſo allgemeines Jntereſſe fuͤr jeder-
[Spaltenumbruch] mann haben koͤnnte, als die des Sinngedichts. Die
Kuͤrze deſſelben, verbunden mit Anmuth, Feinheit,
Witz und Scharfſinn, macht, daß es bey jedem Leſer
Eingang findet, und daß ſowohl der Geſchaͤfftsmann,
der zu Leſung laͤngerer Gedichte keine Muße uͤbrig be-
haͤlt, ſich an dieſen kleinen Naivitaͤten gleichſam zur
Erholung ergoͤtzt, als auch ſelbſt die Dame an der Toi-
lette gern einige Augenblicke denſelben ſchenkt. Der
Herr Herausgeber hat ſich alſo durch eine gut gerathene
Auswahl aus den vorzuͤglichſten Deutſchen Epigramma-
tiſten, die er periodenweiſe geordnet hat, kein geringes
Verdienſt erworben, und ſein Werkchen auch fuͤr Ge-
lehrte dadurch brauchbar gemacht, daß er in einem
kurzen Anhange uͤber das Epigramm zu gleicher Zeit
Nachrichten von den in dieſer Sammlung vorkommen-
den Dichtern gegeben hat. (Koſtet in der Bohnſchen
Buchhandlung 2 Mk.)

K.



Tabellariſches Verzeichniß der in der Churmark
Brandenburg einheimiſchen Schmetterlinge. Erſtes
Heft. mit einer ausgemahlten Kupfertafel.
Berlin,
1789. Bey Wilhelm Vieweg, dem juͤngern.

Es erſcheint hiermit das erſte Heft dieſes angekuͤn-
digten Werks, das keinesweges uͤberfluͤßig iſt, ſondern
vielmehr allen Liebhabern der Entomologie aͤußerſt will-
kommen ſeyn muß. Die Herren Verfaſſer verdienen
den herzlichſten Dank, daß ſie es ſich haben ſo ſehr an-
gelegen ſeyn laſſen, einem Mangel abzuhelfen, der
noch ſo manche Verwirrungen veranlaßte, und daß ſie
dies mit vielem Gluͤck gethan haben, davon werden
ſich Kenner und Liebhaber leicht uͤberzeugen. Die aus-
gemahlte Kupfertafel iſt ſehr ſauber und richtig.

M.



Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop, in Braun-
ſchweig in der Heinenſtraße, ſind zur 35ſten Braun-
ſchweiger Lotterie, 2te Claſſe, die den 20ſten Julii a. c.
gezogen wird, einige Kauf-Looſe zu 3 Rthlr. 4 gGr. und
Plane gratis zu bekommen.




AVERTISSEMENT.

Nachdem unter dem 5ten September vorigen Jahrs die Frau
Gertrude, Wittwe Twisck, (nicht Troisck) gebohrne Meyer, in
St. Petersburg, mit Tode abgegangen, und mich Endes[g]enann-
ten zum teſtamentariſchen Curator erwählet und angeordnet:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaſſe erwähnter
verftorbenen Twisck, gebohrne Meyer, creditorio hæreditario
vel alio quocunque nomine
etwas zu fordern, oder ſonſt eine
rechtliche Anſprache an derſelben zu haben oder formiren zu
können vermeynen, hiemittelſt erſuchet, ſich innerhalb 3 Mo-
naten a Dato dieſes Proclamatis, entweder in Perſon oder
durch hinlänglich inſtruirte Gevollmächtigte bey Endesunter-
zeichnetem in St. Petersburg zu melden, und falls ſich jemand
nicht im Laufe dieſer Zeit melden würde, ſo wird der Nachlaß
nur unter die ſich gemeldeten nach Jnhalt des Teſtaments ver-
theilet.


Pieter Martensz, vereidigter Mackler.



Hamburg.

Da die Ziehung der 1ſten Claſſe der 35ſten
Braunſchweigſchen [L]otterie den 8ten Junii bereits beendiget
iſt; ſo kann mit Nachſchlagung ſämmtlicher 6000 Nummern
gedienet werden auf St. Petri-Kirchhof Norder-Seite, im
Hauſe Nr. 76. und können die allda in der 1ſten Claſſe ge-
fallenen Gewinne gegen Einlieferung der Original-Looſe ſofort
in Empfang genommen werden. Auch ſind daſelbſt ganze,
halbe und Viertel-Kauflooſe zur 2ten Claſſe planmäßig, wie
auch Plane gratis zu bekommen. Die Appellirung zur 2ten
Claſſe muß unfehlbar vor dem 13ten Julii geſchehen.

[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div type="jPoliticalNews">
              <div type="jArticle">
                <p><pb facs="#f0006" n="6"/><cb/>
Abkommen getroffen; &#x017F;o
                                     haben Allerho&#x0364;ch&#x017F;tdie&#x017F;elben<lb/>
mit
                                     Genehmigung der
                                     Markgra&#x0364;flich-Schwedt&#x017F;chen<lb/>
hohen
                                     Allodial-Erben, Ko&#x0364;nigl. Hoheiten, die
                                     Herr&#x017F;chaft<lb/>
Schwedt heute in wirklichen Be&#x017F;itz
                                     nehmen zu la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
geruhet. Es trafen zu dem
                                     Ende Se. Excellenz, der<lb/>
wirkliche geheime
                                     Staats-Mini&#x017F;ter, Herr von Wo&#x0364;llner,<lb/>
bereits
                                     ge&#x017F;tern hier ein, und in Gegenwart gedachter<lb/>
Sr.
                                     Excellenz i&#x017F;t heute die Uebergabe an den
                                     dazu<lb/>
allerho&#x0364;ch&#x017F;t deputirten geheimen
                                     Finanzrath, Herrn<lb/>
Schu&#x0364;tz, feyerlich vollzogen. Sie
                                     ge&#x017F;chah von dem Hof-<lb/>
und Kammer-Gerichts Director,
                                     Herrn Kirchei&#x017F;en,<lb/>
und dem Hof- und Kammer
                                     Gerichtsrath, Herrn<lb/>
Mayer, als Commi&#x017F;&#x017F;arien in
                                     der Markgra&#x0364;flich-Schwedt-<lb/>
&#x017F;chen
                                     Erb&#x017F;chafts-Sache, und zwar in einer großen
                                     Ver-<lb/>
&#x017F;ammlung, welche aus der Gei&#x017F;tlichkeit,
                                     den Mark-<lb/>
gra&#x0364;flichen Kammer und
                                     Ju&#x017F;tiz-Bedienten, dem hie&#x017F;i-<lb/>
gen
                                     Magi&#x017F;trat und den Stadt-Verordneten
                                     be&#x017F;tand.<lb/>
Se. Excellenz, der Herr
                                     Staats-Mini&#x017F;ter von Wo&#x0364;llner,<lb/>
machten zugleich
                                     insbe&#x017F;ondere Namens Sr. Maje&#x017F;ta&#x0364;t,<lb/>
des
                                     Ko&#x0364;nigs, bekannt, daß Ho&#x0364;ch&#x017F;tgedachte Se.
                                     Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t die
                                     Admini&#x017F;tration der Herr&#x017F;chaft Schwedt,<lb/>
unter
                                     Allerho&#x0364;ch&#x017F;tdero&#x017F;elben unmittelbaren
                                     Befehlen, dem<lb/>
gedachten Ober-Finanzrath Schu&#x0364;tz, aus
                                     be&#x017F;onderm Ver-<lb/>
trauen aufzutragen geruhet haben, und
                                     letzterer lei&#x017F;tete<lb/>
hierauf in &#x017F;einer neuen
                                     Qualita&#x0364;t den Eid in die Ha&#x0364;nde<lb/>
Sr. Excellenz.
                                     Hierauf erfolgte die feyerliche Huldi-<lb/>
gung des
                                     Magi&#x017F;trats und der Bu&#x0364;rger&#x017F;chaft, welche
                                     &#x017F;ich<lb/>
mit einem wiederholten: &#x201C;Es lebe der
                                     Ko&#x0364;nig!&#x201D; be-<lb/>
&#x017F;chloß. Auch i&#x017F;t
                                     der ganze u&#x0364;brige Tag mit allen den<lb/>
Kennzeichen der
                                         Fre<supplied cert="high">u</supplied>de gefeyert worden,
                                     welche &#x017F;ich<lb/>
von den Unterthanen eines &#x017F;o
                                     allgemein geliebten Ko&#x0364;-<lb/>
nigs erwarten la&#x0364;ßt,
                                     und die von Sr. Maje&#x017F;ta&#x0364;t, dem<lb/>
Ko&#x0364;nige,
                                     ge&#x017F;chehene Annahme der Markgra&#x0364;flichen<lb/>
Kammer-
                                     und Ju&#x017F;tiz-Bedienten in den
                                     Ko&#x0364;niglichen<lb/>
Dien&#x017F;t, hat die allgemeine
                                     Zufriedenheit noch mehr<lb/>
erho&#x0364;het.</p>
              </div><lb/>
              <div type="jArticle">
                <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schwerin,</hi> den 18
                                         Junii.</hi> </dateline><lb/>
                <p>Den 14ten die&#x017F;es Monats &#x017F;tarb allhier der
                                     Hofrath,<lb/>
ehemaliger Kammercomponi&#x017F;t, <hi rendition="#fr">Johann Wilhelm Her-<lb/>
tel,</hi> an einem
                                     Schlagflu&#x017F;&#x017F;e im 63&#x017F;ten Jahre &#x017F;eines
                                     Alters.<lb/>
Er war ein vortrefflicher Componi&#x017F;t, der
                                     &#x017F;ich nach C.<lb/>
P. E. Bach, Haße und Graun gebildet
                                     hatte, und ein<lb/>
braver Clavier- und Violin&#x017F;pieler.
                                     Einige &#x017F;einer Werke<lb/>
find gedruckt, die
                                     mehr&#x017F;ten aber nur im Manu&#x017F;cript<lb/>
bekannt.
                                     Die&#x017F;e letzten Jahre &#x017F;eines Lebens
                                     be&#x017F;cha&#x0364;fftigte<lb/>
er &#x017F;ich mit der
                                     Blumi&#x017F;tik, und i&#x017F;t auch von
                                     die&#x017F;er<lb/>
Seite &#x017F;einen Herren Mit-Collegen
                                     ru&#x0364;hmlich&#x017F;t bekannt.</p>
              </div><lb/>
              <div type="jArticle">
                <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Hamburg,</hi> den 22
                                         Junii.</hi> </dateline><lb/>
                <p>Vorge&#x017F;tern gieng der Rußi&#x017F;ch Kay&#x017F;erl.
                                     Courier, Cor-<lb/><supplied cert="low">r</supplied>onosky, von
                                     Copenhagen kommend, durch die&#x017F;e Stadt<lb/>
nach
                                     Petersburg, und ge&#x017F;tern gieng der
                                     Preußi&#x017F;che<lb/>
Feldja&#x0364;ger, Gu&#x0364;nther, als
                                     Courier, von Berlin kom-<lb/>
mend, hier durch nach
                                     Copenhagen.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div type="jFeuilleton">
              <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Von gelehrten
                                     Sachen.</hi> </hi> </head><lb/>
              <div type="jArticle">
                <head><hi rendition="#fr">Epigrammenle&#x017F;e oder Sammlung von
                                         Sinnge-<lb/>
dichten aus den vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten
                                         a&#x0364;ltern und neuern<lb/>
Epigrammati&#x017F;ten der
                                         Deut&#x017F;chen, neb&#x017F;t einem Anhang<lb/>
u&#x0364;ber
                                         das Epigramm,</hi> herausgegeben von <hi rendition="#fr">R.
                                         H. Jo&#x0364;rdens.</hi></head><lb/>
                <dateline>Berlin, 1789. Bey Wilhelm Vieweg, dem
                                     ju&#x0364;ngern.</dateline><lb/>
                <p>Unter allen den ver&#x017F;chiedenen Dichtungsarten
                                     i&#x017F;t<lb/>
wohl keine, die ein &#x017F;o allgemeines
                                     Jntere&#x017F;&#x017F;e fu&#x0364;r jeder-<lb/><cb/>
mann haben
                                     ko&#x0364;nnte, als die des Sinngedichts. Die<lb/>
Ku&#x0364;rze
                                     de&#x017F;&#x017F;elben, verbunden mit Anmuth,
                                     Feinheit,<lb/>
Witz und Scharf&#x017F;inn, macht, daß es bey
                                     jedem Le&#x017F;er<lb/>
Eingang findet, und daß &#x017F;owohl der
                                     Ge&#x017F;cha&#x0364;fftsmann,<lb/>
der zu Le&#x017F;ung
                                     la&#x0364;ngerer Gedichte keine Muße u&#x0364;brig
                                     be-<lb/>
ha&#x0364;lt, &#x017F;ich an die&#x017F;en kleinen
                                     Naivita&#x0364;ten gleich&#x017F;am zur<lb/>
Erholung
                                     ergo&#x0364;tzt, als auch &#x017F;elb&#x017F;t die Dame an der
                                     Toi-<lb/>
lette gern einige Augenblicke den&#x017F;elben
                                     &#x017F;chenkt. Der<lb/>
Herr Herausgeber hat &#x017F;ich
                                     al&#x017F;o durch eine gut gerathene<lb/>
Auswahl aus den
                                     vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Deut&#x017F;chen
                                     Epigramma-<lb/>
ti&#x017F;ten, die er periodenwei&#x017F;e
                                     geordnet hat, kein geringes<lb/>
Verdien&#x017F;t erworben, und
                                     &#x017F;ein Werkchen auch fu&#x0364;r Ge-<lb/>
lehrte dadurch
                                     brauchbar gemacht, daß er in einem<lb/>
kurzen Anhange
                                     u&#x0364;ber das Epigramm zu gleicher Zeit<lb/>
Nachrichten von
                                     den in die&#x017F;er Sammlung vorkommen-<lb/>
den Dichtern
                                     gegeben hat. (Ko&#x017F;tet in der
                                     Bohn&#x017F;chen<lb/>
Buchhandlung 2 Mk.)</p><lb/>
                <closer>
                  <signed> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#fr">K.</hi> </hi> </signed>
                </closer>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jArticle">
                <head><hi rendition="#fr">Tabellari&#x017F;ches Verzeichniß der in
                                         der Churmark<lb/>
Brandenburg einheimi&#x017F;chen
                                         Schmetterlinge. Er&#x017F;tes<lb/>
Heft. mit einer
                                         ausgemahlten Kupfertafel.</hi> Berlin,<lb/>
1789. Bey Wilhelm
                                     Vieweg, dem ju&#x0364;ngern.</head><lb/>
                <p>Es er&#x017F;cheint hiermit das er&#x017F;te Heft die&#x017F;es
                                     angeku&#x0364;n-<lb/>
digten Werks, das keinesweges
                                     u&#x0364;berflu&#x0364;ßig i&#x017F;t,
                                     &#x017F;ondern<lb/>
vielmehr allen Liebhabern der Entomologie
                                     a&#x0364;ußer&#x017F;t will-<lb/>
kommen &#x017F;eyn muß. Die
                                     Herren Verfa&#x017F;&#x017F;er verdienen<lb/>
den
                                     herzlich&#x017F;ten Dank, daß &#x017F;ie es &#x017F;ich haben
                                     &#x017F;o &#x017F;ehr an-<lb/>
gelegen &#x017F;eyn
                                     la&#x017F;&#x017F;en, einem Mangel abzuhelfen, der<lb/>
noch
                                     &#x017F;o manche Verwirrungen veranlaßte, und daß
                                     &#x017F;ie<lb/>
dies mit vielem Glu&#x0364;ck gethan haben, davon
                                     werden<lb/>
&#x017F;ich Kenner und Liebhaber leicht
                                     u&#x0364;berzeugen. Die aus-<lb/>
gemahlte Kupfertafel i&#x017F;t
                                     &#x017F;ehr &#x017F;auber und richtig.</p><lb/>
                <closer>
                  <signed> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#fr">M.</hi> </hi> </signed>
                </closer>
              </div>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div type="jAnnouncements">
              <div type="jAn">
                <p>Bey dem Herrn Commißionsrath <hi rendition="#fr">La&#x017F;trop,</hi> in Braun-<lb/>
&#x017F;chweig in der
                                     Heinen&#x017F;traße, &#x017F;ind zur 35&#x017F;ten
                                     Braun-<lb/>
&#x017F;chweiger Lotterie, 2te Cla&#x017F;&#x017F;e,
                                     die den 20&#x017F;ten Julii <hi rendition="#aq">a.
                                     c.</hi><lb/>
gezogen wird, einige Kauf-Loo&#x017F;e zu 3 Rthlr. 4
                                     gGr. und<lb/>
Plane gratis zu bekommen.</p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jAn">
                <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">AVERTISSEMENT.</hi> </hi> </hi> </head><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">Nachdem unter dem 5ten September vorigen
                                         Jahrs die Frau<lb/>
Gertrude, Wittwe Twisck, (nicht Troisck)
                                         gebohrne Meyer, in<lb/>
St. Petersburg, mit Tode abgegangen,
                                         und mich Endes<supplied cert="high">g</supplied>enann-<lb/>
ten zum
                                         te&#x017F;tamentari&#x017F;chen Curator erwählet und
                                         angeordnet:<lb/>
Als werden alle und jede, welche an dem
                                         Nachla&#x017F;&#x017F;e erwähnter<lb/>
verftorbenen
                                         Twisck, gebohrne Meyer, <hi rendition="#aq">creditorio
                                             hæreditario<lb/>
vel alio quocunque nomine</hi> etwas zu fordern, oder &#x017F;on&#x017F;t
                                         eine<lb/>
rechtliche An&#x017F;prache an der&#x017F;elben zu
                                         haben oder formiren zu<lb/>
können vermeynen,
                                         hiemittel&#x017F;t er&#x017F;uchet, &#x017F;ich innerhalb 3
                                         Mo-<lb/>
naten <hi rendition="#aq">a Dato</hi> die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Proclamatis,</hi> entweder in
                                         Per&#x017F;on oder<lb/>
durch hinlänglich
                                         in&#x017F;truirte Gevollmächtigte bey
                                         Endesunter-<lb/>
zeichnetem in St. Petersburg zu melden, und
                                         falls &#x017F;ich jemand<lb/>
nicht im Laufe die&#x017F;er
                                         Zeit melden würde, &#x017F;o wird der
                                         Nachlaß<lb/>
nur unter die &#x017F;ich gemeldeten nach Jnhalt
                                         des Te&#x017F;taments ver-<lb/>
theilet.</hi> </p>
                <closer>
                  <dateline> <hi rendition="#fr">St. Petersburg, den 8ten May
                                             1789.</hi> </dateline><lb/>
                  <signed> <hi rendition="#right">Pieter Martensz, vereidigter
                                             Mackler.</hi> </signed>
                </closer>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jAn">
                <head> <hi rendition="#fr">Hamburg.</hi> </head>
                <p> <hi rendition="#fr"> Da die Ziehung der 1&#x017F;ten
                                         Cla&#x017F;&#x017F;e der
                                         35&#x017F;ten<lb/>
Braun&#x017F;chweig&#x017F;chen <supplied cert="high">L</supplied>otterie den 8ten Junii bereits
                                         beendiget<lb/>
i&#x017F;t; &#x017F;o kann mit
                                         Nach&#x017F;chlagung &#x017F;ämmtlicher 6000
                                         Nummern<lb/>
gedienet werden auf St. Petri-Kirchhof
                                         Norder-Seite, im<lb/>
Hau&#x017F;e Nr. 76. und können
                                         die allda in der 1&#x017F;ten Cla&#x017F;&#x017F;e
                                         ge-<lb/>
fallenen Gewinne gegen Einlieferung der
                                         Original-Loo&#x017F;e &#x017F;ofort<lb/>
in Empfang genommen
                                         werden. Auch &#x017F;ind da&#x017F;elb&#x017F;t
                                         ganze,<lb/>
halbe und Viertel-Kaufloo&#x017F;e zur 2ten
                                         Cla&#x017F;&#x017F;e planmäßig, wie<lb/>
auch Plane
                                         gratis zu bekommen. Die Appellirung zur
                                         2ten<lb/>
Cla&#x017F;&#x017F;e muß unfehlbar vor dem 13ten
                                         Julii ge&#x017F;chehen.</hi> </p>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
      <cb type="end"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[6/0006] Abkommen getroffen; ſo haben Allerhoͤchſtdieſelben mit Genehmigung der Markgraͤflich-Schwedtſchen hohen Allodial-Erben, Koͤnigl. Hoheiten, die Herrſchaft Schwedt heute in wirklichen Beſitz nehmen zu laſſen geruhet. Es trafen zu dem Ende Se. Excellenz, der wirkliche geheime Staats-Miniſter, Herr von Woͤllner, bereits geſtern hier ein, und in Gegenwart gedachter Sr. Excellenz iſt heute die Uebergabe an den dazu allerhoͤchſt deputirten geheimen Finanzrath, Herrn Schuͤtz, feyerlich vollzogen. Sie geſchah von dem Hof- und Kammer-Gerichts Director, Herrn Kircheiſen, und dem Hof- und Kammer Gerichtsrath, Herrn Mayer, als Commiſſarien in der Markgraͤflich-Schwedt- ſchen Erbſchafts-Sache, und zwar in einer großen Ver- ſammlung, welche aus der Geiſtlichkeit, den Mark- graͤflichen Kammer und Juſtiz-Bedienten, dem hieſi- gen Magiſtrat und den Stadt-Verordneten beſtand. Se. Excellenz, der Herr Staats-Miniſter von Woͤllner, machten zugleich insbeſondere Namens Sr. Majeſtaͤt, des Koͤnigs, bekannt, daß Hoͤchſtgedachte Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt die Adminiſtration der Herrſchaft Schwedt, unter Allerhoͤchſtderoſelben unmittelbaren Befehlen, dem gedachten Ober-Finanzrath Schuͤtz, aus beſonderm Ver- trauen aufzutragen geruhet haben, und letzterer leiſtete hierauf in ſeiner neuen Qualitaͤt den Eid in die Haͤnde Sr. Excellenz. Hierauf erfolgte die feyerliche Huldi- gung des Magiſtrats und der Buͤrgerſchaft, welche ſich mit einem wiederholten: “Es lebe der Koͤnig!” be- ſchloß. Auch iſt der ganze uͤbrige Tag mit allen den Kennzeichen der Freude gefeyert worden, welche ſich von den Unterthanen eines ſo allgemein geliebten Koͤ- nigs erwarten laͤßt, und die von Sr. Majeſtaͤt, dem Koͤnige, geſchehene Annahme der Markgraͤflichen Kammer- und Juſtiz-Bedienten in den Koͤniglichen Dienſt, hat die allgemeine Zufriedenheit noch mehr erhoͤhet. Schwerin, den 18 Junii. Den 14ten dieſes Monats ſtarb allhier der Hofrath, ehemaliger Kammercomponiſt, Johann Wilhelm Her- tel, an einem Schlagfluſſe im 63ſten Jahre ſeines Alters. Er war ein vortrefflicher Componiſt, der ſich nach C. P. E. Bach, Haße und Graun gebildet hatte, und ein braver Clavier- und Violinſpieler. Einige ſeiner Werke find gedruckt, die mehrſten aber nur im Manuſcript bekannt. Dieſe letzten Jahre ſeines Lebens beſchaͤfftigte er ſich mit der Blumiſtik, und iſt auch von dieſer Seite ſeinen Herren Mit-Collegen ruͤhmlichſt bekannt. Hamburg, den 22 Junii. Vorgeſtern gieng der Rußiſch Kayſerl. Courier, Cor- ronosky, von Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt nach Petersburg, und geſtern gieng der Preußiſche Feldjaͤger, Guͤnther, als Courier, von Berlin kom- mend, hier durch nach Copenhagen. Von gelehrten Sachen. Epigrammenleſe oder Sammlung von Sinnge- dichten aus den vorzuͤglichſten aͤltern und neuern Epigrammatiſten der Deutſchen, nebſt einem Anhang uͤber das Epigramm, herausgegeben von R. H. Joͤrdens. Berlin, 1789. Bey Wilhelm Vieweg, dem juͤngern. Unter allen den verſchiedenen Dichtungsarten iſt wohl keine, die ein ſo allgemeines Jntereſſe fuͤr jeder- mann haben koͤnnte, als die des Sinngedichts. Die Kuͤrze deſſelben, verbunden mit Anmuth, Feinheit, Witz und Scharfſinn, macht, daß es bey jedem Leſer Eingang findet, und daß ſowohl der Geſchaͤfftsmann, der zu Leſung laͤngerer Gedichte keine Muße uͤbrig be- haͤlt, ſich an dieſen kleinen Naivitaͤten gleichſam zur Erholung ergoͤtzt, als auch ſelbſt die Dame an der Toi- lette gern einige Augenblicke denſelben ſchenkt. Der Herr Herausgeber hat ſich alſo durch eine gut gerathene Auswahl aus den vorzuͤglichſten Deutſchen Epigramma- tiſten, die er periodenweiſe geordnet hat, kein geringes Verdienſt erworben, und ſein Werkchen auch fuͤr Ge- lehrte dadurch brauchbar gemacht, daß er in einem kurzen Anhange uͤber das Epigramm zu gleicher Zeit Nachrichten von den in dieſer Sammlung vorkommen- den Dichtern gegeben hat. (Koſtet in der Bohnſchen Buchhandlung 2 Mk.) K. Tabellariſches Verzeichniß der in der Churmark Brandenburg einheimiſchen Schmetterlinge. Erſtes Heft. mit einer ausgemahlten Kupfertafel. Berlin, 1789. Bey Wilhelm Vieweg, dem juͤngern. Es erſcheint hiermit das erſte Heft dieſes angekuͤn- digten Werks, das keinesweges uͤberfluͤßig iſt, ſondern vielmehr allen Liebhabern der Entomologie aͤußerſt will- kommen ſeyn muß. Die Herren Verfaſſer verdienen den herzlichſten Dank, daß ſie es ſich haben ſo ſehr an- gelegen ſeyn laſſen, einem Mangel abzuhelfen, der noch ſo manche Verwirrungen veranlaßte, und daß ſie dies mit vielem Gluͤck gethan haben, davon werden ſich Kenner und Liebhaber leicht uͤberzeugen. Die aus- gemahlte Kupfertafel iſt ſehr ſauber und richtig. M. Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop, in Braun- ſchweig in der Heinenſtraße, ſind zur 35ſten Braun- ſchweiger Lotterie, 2te Claſſe, die den 20ſten Julii a. c. gezogen wird, einige Kauf-Looſe zu 3 Rthlr. 4 gGr. und Plane gratis zu bekommen. AVERTISSEMENT. Nachdem unter dem 5ten September vorigen Jahrs die Frau Gertrude, Wittwe Twisck, (nicht Troisck) gebohrne Meyer, in St. Petersburg, mit Tode abgegangen, und mich Endesgenann- ten zum teſtamentariſchen Curator erwählet und angeordnet: Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaſſe erwähnter verftorbenen Twisck, gebohrne Meyer, creditorio hæreditario vel alio quocunque nomine etwas zu fordern, oder ſonſt eine rechtliche Anſprache an derſelben zu haben oder formiren zu können vermeynen, hiemittelſt erſuchet, ſich innerhalb 3 Mo- naten a Dato dieſes Proclamatis, entweder in Perſon oder durch hinlänglich inſtruirte Gevollmächtigte bey Endesunter- zeichnetem in St. Petersburg zu melden, und falls ſich jemand nicht im Laufe dieſer Zeit melden würde, ſo wird der Nachlaß nur unter die ſich gemeldeten nach Jnhalt des Teſtaments ver- theilet. St. Petersburg, den 8ten May 1789. Pieter Martensz, vereidigter Mackler. Hamburg. Da die Ziehung der 1ſten Claſſe der 35ſten Braunſchweigſchen Lotterie den 8ten Junii bereits beendiget iſt; ſo kann mit Nachſchlagung ſämmtlicher 6000 Nummern gedienet werden auf St. Petri-Kirchhof Norder-Seite, im Hauſe Nr. 76. und können die allda in der 1ſten Claſſe ge- fallenen Gewinne gegen Einlieferung der Original-Looſe ſofort in Empfang genommen werden. Auch ſind daſelbſt ganze, halbe und Viertel-Kauflooſe zur 2ten Claſſe planmäßig, wie auch Plane gratis zu bekommen. Die Appellirung zur 2ten Claſſe muß unfehlbar vor dem 13ten Julii geſchehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_992306_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_992306_1789/6
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_992306_1789/6>, abgerufen am 21.12.2024.