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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 63, Hamburg, 20. April 1790.

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[Spaltenumbruch] wie andere wollen, in einer andern Gegend zu stehen
kommen werden.

Der Oesterreichische Gesandte hat noch immer Con-
ferenzen mit dem Ministerio zu Berlin.

Unsere Armee wird, wenn es zu Thätlichkeiten wirk-
lich kommen sollte, in 3 Corps agiren; an der Böhmi-
schen Grenze unter dem Befehl des Königs, in Ober-
schlesien unter dem Befehl des Herzogs Friedrich von
Braunschweig, und in Pohlen unter dem Befehl des
regierenden Herzogs von Braunschweig.


Es sind hier noch verschiedene Officiers von der
Armee in Arrest. Noch [b]is jetzt ist ihre Sache nicht
ausgemacht. Man muß sehen, wie sich General van
der Meersch vertheidigen wird.


Man wünscht hier, daß der General van der Meersch
sich nach einem andern Ort begeben möge, weil man
Unruhen besorgt, und auch glaubt, der General selbst
sey hier nicht sicher. Der Congreß hat ihm dieses in
einem Schreiben bekannt gemacht, und ihm die Cita-
delle von Antwerpen,
oder die Abtey St. Gertrude
zu Löwen vorgeschlagen, wo er seine Vertheidigung
machen könnte, ohne daß verdächtige Personen ihn be-
suchen, als welches letztere ihm der Congreß hier vor-
wirft. Der General von der Meersch hat dem Con-
greß geantwortet, daß er die ihn besuchenden Personen
anzeigen möchte, die er für verdächtig hielte; daß er
wegen seiner eigenen Sicherheit unbekümmert sey,
weil selbst Mordanschläge einen Soldaten, der dem
Tode täglich Trotz bieten müsse, nicht bange machen
könnten; daß er aber, wenn die öffentliche Sicherheit
in Gefahr seyn sollte, Brüssel (wohin man ihn ent-
boten habe) verlassen, aber nicht nach Antwerpen und
Löwen, sondern nach Gent, seinem Geburtsort, gehen
wolle. -- -- Dieses letztere dürfte ihm der Congreß
schwerlich bewilligen, weil man in Gent und in ganz
Flandern von der Unschuld des Generals van der
Meersch überzengt zu seyn scheint. Wenigstens melden
Briefe von Gent, daß man in allen Caffeehäusern und
an andern öffentlichen Orten auf die Gesundheit dieses
Generals trinkt, und die Aristokratische Parthey ver-
wünscht, die ihm zu Leibe will. Selbst die Staaten
von Flandern haben bereits unterm 8ten dieses das Be-
tragen ihres Landesmanns, des Generals van der Meersch,
völlig gerechtfertigt, ja man hat in Gent sein Portrait
in das litterarische Cabinet gesetzt, wozu jeder Verse
zu dessen Lobe hinzufügt.


Da unser Fürst Bischof alle Vergleichsvorschläge
verworfen hat: so nehmen wir nun alle Maaßregeln,
welche die Umstände erfordern. Der Patriotismus
wird täglich lebhafter, und die patriotischen Geschenke
vermehrten sich ansehnlich. Man sieht, daß die ganze
Nation sich vereinigt, ihr Werk auszuführen. Die
Abteyen, die Gesellschaften, Weiber, Kinder, Zünfte, etc.
alles wetteifert, dem Vaterlande Proben der Vater-
landsliebe zu geben. Die Bürger-Compagnien haben
den Bürgereid freywillig geschworen, welcher also
lautet: "Jch schwöre, dem Lütticher Volke, dem Ge-
setze, dem Stadtmagistrat getreu zu seyn, und die
Revolution vom
18ten August 1789 zu behaupten."--
[Spaltenumbruch] Unser Bürgermeister von Chestret ist von Berlin zurück-
gekommen, und mit allgemeinem Jauchzen empfangen
worden. -- Die Herren von der sogenannten Societät
haben vorgestern dem Staate 1000 Thaler geschenkt. --
Jn der Nacht vom 11ten auf den 12ten waren einige
Unruhen. Man warf Fenster ein, und begieng sonst
noch mancherley Ausschweifungen. Seitdem sind die
Patrouillen verdoppelt.

Nun ist auch der adeliche Stand dem dritten Stande
beygetreten, und alles kündigt große Ereignisse an.
Diejenigen, welche davon keine Zeugen seyn wollen,
verlassen die Stadt. Am Freytag werden die Preußi-
schen und P[f]älzischen Truppen unser Land verlassen.


Zu Cassel wird n[ä]chstens der Oesterreichische Ge-
sandte, Graf von Schlick, erwartet; auch wird sich
der Preußische Gesandte, Graf von Kalkreuth, da-
selbst noch einige Zeit aufhalten.

Jm Canton Solothurn haben sich 700 Bauern
gegen die Regierung aufgelehnt. Auch im Canton
Zürch wird es unruhig. Jn Bern sollen in der Con-
stitution zum Besten der Bürger und des Volks einige
Aenderungen gemacht worden.


Heute werden sich Herr und Madame le Brün im
Concertsaal hören lassen. Der Name dieser Virtuosen
ist hinlänglich, die Freunde der Tonkunst auf diese
Erscheinung aufmerksam zu machen. Madame le Brün
ward schon als Mademoiselle Danzi als eine der vor-
trefflichsten Sängerinnen allenthalben bewundert, wo
sie sich hören ließ. Herr le Brün ist auf seinem Jn-
strumente, dem Hautbois, der größte Künstler in seiner
Art. Beyde haben in England, Jtalien und Frank-
reich allgemeinen Beyfall erhalten, und in Berlin er-
innert man sich dieser Virtuosen noch mit dem lebhaf-
testen Vergnügen. Die Freunde der Musik in Ham-
burg werden sich gewiß nicht des Vergnügens berauben,
zwey [s]olche Personen zu hören; sie, deren Geschmack
für wirklich treffliche Musik so entschieden ist, und die
den wahren Künstlertalenten so gerne Gerechtigkeit
wiederfahren lassen. (Der Anfang ist um 6 Uhr.
Billets sind bey dem Herrn le Brün, in der Stadt
Petersburg, und beym Eingange für 3 Mk. zu haben.)




Nachricht.

Da die Anzahl der Pränumeranten auf die neulich
angekündigten 24 Engl. Tänzen, etc. hinlänglich sind,
um die Druckkosten bestreiten zu können, so wird hie-
mit angezeigt, daß selbige um 14 Tage geliefert werden.
Auswärtige können noch während dieser Zeit gegen
postfreyer Einsendung von 10 Ggr. mit eintreten; je-
doch wird kein Exemplar ohne geleiftete Pränumeration
verschickt, und haben die, die zwar bereits Bestellung
gemacht, aber nicht das Geld dafür eingesandt, keine
zu erwarten.




Bey dem Herrn Commißionsrath Lastrop in der
Heinenstraße sind zur 36sten Braunschweiger Lotterie
1sten Classe, die den 7ten Junii a. c. gezogen wird,
und worinn sich die ansehnlichsten Gewinne befinden,
Loose a 1 Rthlr. und Plane gratis zu bekommen.




(Hierbey folgt eine Beylage.)

[Spaltenumbruch] wie andere wollen, in einer andern Gegend zu ſtehen
kommen werden.

Der Oeſterreichiſche Geſandte hat noch immer Con-
ferenzen mit dem Miniſterio zu Berlin.

Unſere Armee wird, wenn es zu Thaͤtlichkeiten wirk-
lich kommen ſollte, in 3 Corps agiren; an der Boͤhmi-
ſchen Grenze unter dem Befehl des Koͤnigs, in Ober-
ſchleſien unter dem Befehl des Herzogs Friedrich von
Braunſchweig, und in Pohlen unter dem Befehl des
regierenden Herzogs von Braunſchweig.


Es ſind hier noch verſchiedene Officiers von der
Armee in Arreſt. Noch [b]is jetzt iſt ihre Sache nicht
ausgemacht. Man muß ſehen, wie ſich General van
der Meerſch vertheidigen wird.


Man wuͤnſcht hier, daß der General van der Meerſch
ſich nach einem andern Ort begeben moͤge, weil man
Unruhen beſorgt, und auch glaubt, der General ſelbſt
ſey hier nicht ſicher. Der Congreß hat ihm dieſes in
einem Schreiben bekannt gemacht, und ihm die Cita-
delle von Antwerpen,
oder die Abtey St. Gertrude
zu Loͤwen vorgeſchlagen, wo er ſeine Vertheidigung
machen koͤnnte, ohne daß verdaͤchtige Perſonen ihn be-
ſuchen, als welches letztere ihm der Congreß hier vor-
wirft. Der General von der Meerſch hat dem Con-
greß geantwortet, daß er die ihn beſuchenden Perſonen
anzeigen moͤchte, die er fuͤr verdaͤchtig hielte; daß er
wegen ſeiner eigenen Sicherheit unbekuͤmmert ſey,
weil ſelbſt Mordanſchlaͤge einen Soldaten, der dem
Tode taͤglich Trotz bieten muͤſſe, nicht bange machen
koͤnnten; daß er aber, wenn die oͤffentliche Sicherheit
in Gefahr ſeyn ſollte, Bruͤſſel (wohin man ihn ent-
boten habe) verlaſſen, aber nicht nach Antwerpen und
Loͤwen, ſondern nach Gent, ſeinem Geburtsort, gehen
wolle. — — Dieſes letztere duͤrfte ihm der Congreß
ſchwerlich bewilligen, weil man in Gent und in ganz
Flandern von der Unſchuld des Generals van der
Meerſch uͤberzengt zu ſeyn ſcheint. Wenigſtens melden
Briefe von Gent, daß man in allen Caffeehaͤuſern und
an andern oͤffentlichen Orten auf die Geſundheit dieſes
Generals trinkt, und die Ariſtokratiſche Parthey ver-
wuͤnſcht, die ihm zu Leibe will. Selbſt die Staaten
von Flandern haben bereits unterm 8ten dieſes das Be-
tragen ihres Landesmanns, des Generals van der Meerſch,
voͤllig gerechtfertigt, ja man hat in Gent ſein Portrait
in das litterariſche Cabinet geſetzt, wozu jeder Verſe
zu deſſen Lobe hinzufuͤgt.


Da unſer Fuͤrſt Biſchof alle Vergleichsvorſchlaͤge
verworfen hat: ſo nehmen wir nun alle Maaßregeln,
welche die Umſtaͤnde erfordern. Der Patriotismus
wird taͤglich lebhafter, und die patriotiſchen Geſchenke
vermehrten ſich anſehnlich. Man ſieht, daß die ganze
Nation ſich vereinigt, ihr Werk auszufuͤhren. Die
Abteyen, die Geſellſchaften, Weiber, Kinder, Zuͤnfte, ꝛc.
alles wetteifert, dem Vaterlande Proben der Vater-
landsliebe zu geben. Die Buͤrger-Compagnien haben
den Buͤrgereid freywillig geſchworen, welcher alſo
lautet: “Jch ſchwoͤre, dem Luͤtticher Volke, dem Ge-
ſetze, dem Stadtmagiſtrat getreu zu ſeyn, und die
Revolution vom
18ten Auguſt 1789 zu behaupten.”—
[Spaltenumbruch] Unſer Buͤrgermeiſter von Cheſtret iſt von Berlin zuruͤck-
gekommen, und mit allgemeinem Jauchzen empfangen
worden. — Die Herren von der ſogenannten Societaͤt
haben vorgeſtern dem Staate 1000 Thaler geſchenkt. —
Jn der Nacht vom 11ten auf den 12ten waren einige
Unruhen. Man warf Fenſter ein, und begieng ſonſt
noch mancherley Ausſchweifungen. Seitdem ſind die
Patrouillen verdoppelt.

Nun iſt auch der adeliche Stand dem dritten Stande
beygetreten, und alles kuͤndigt große Ereigniſſe an.
Diejenigen, welche davon keine Zeugen ſeyn wollen,
verlaſſen die Stadt. Am Freytag werden die Preußi-
ſchen und P[f]aͤlziſchen Truppen unſer Land verlaſſen.


Zu Caſſel wird n[aͤ]chſtens der Oeſterreichiſche Ge-
ſandte, Graf von Schlick, erwartet; auch wird ſich
der Preußiſche Geſandte, Graf von Kalkreuth, da-
ſelbſt noch einige Zeit aufhalten.

Jm Canton Solothurn haben ſich 700 Bauern
gegen die Regierung aufgelehnt. Auch im Canton
Zuͤrch wird es unruhig. Jn Bern ſollen in der Con-
ſtitution zum Beſten der Buͤrger und des Volks einige
Aenderungen gemacht worden.


Heute werden ſich Herr und Madame le Bruͤn im
Concertſaal hoͤren laſſen. Der Name dieſer Virtuoſen
iſt hinlaͤnglich, die Freunde der Tonkunſt auf dieſe
Erſcheinung aufmerkſam zu machen. Madame le Bruͤn
ward ſchon als Mademoiſelle Danzi als eine der vor-
trefflichſten Saͤngerinnen allenthalben bewundert, wo
ſie ſich hoͤren ließ. Herr le Bruͤn iſt auf ſeinem Jn-
ſtrumente, dem Hautbois, der groͤßte Kuͤnſtler in ſeiner
Art. Beyde haben in England, Jtalien und Frank-
reich allgemeinen Beyfall erhalten, und in Berlin er-
innert man ſich dieſer Virtuoſen noch mit dem lebhaf-
teſten Vergnuͤgen. Die Freunde der Muſik in Ham-
burg werden ſich gewiß nicht des Vergnuͤgens berauben,
zwey [ſ]olche Perſonen zu hoͤren; ſie, deren Geſchmack
fuͤr wirklich treffliche Muſik ſo entſchieden iſt, und die
den wahren Kuͤnſtlertalenten ſo gerne Gerechtigkeit
wiederfahren laſſen. (Der Anfang iſt um 6 Uhr.
Billets ſind bey dem Herrn le Bruͤn, in der Stadt
Petersburg, und beym Eingange fuͤr 3 Mk. zu haben.)




Nachricht.

Da die Anzahl der Praͤnumeranten auf die neulich
angekuͤndigten 24 Engl. Taͤnzen, ꝛc. hinlaͤnglich ſind,
um die Druckkoſten beſtreiten zu koͤnnen, ſo wird hie-
mit angezeigt, daß ſelbige um 14 Tage geliefert werden.
Auswaͤrtige koͤnnen noch waͤhrend dieſer Zeit gegen
poſtfreyer Einſendung von 10 Ggr. mit eintreten; je-
doch wird kein Exemplar ohne geleiftete Praͤnumeration
verſchickt, und haben die, die zwar bereits Beſtellung
gemacht, aber nicht das Geld dafuͤr eingeſandt, keine
zu erwarten.




Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop in der
Heinenſtraße ſind zur 36ſten Braunſchweiger Lotterie
1ſten Claſſe, die den 7ten Junii a. c. gezogen wird,
und worinn ſich die anſehnlichſten Gewinne befinden,
Looſe à 1 Rthlr. und Plane gratis zu bekommen.




(Hierbey folgt eine Beylage.)
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[[4]/0004] wie andere wollen, in einer andern Gegend zu ſtehen kommen werden. Der Oeſterreichiſche Geſandte hat noch immer Con- ferenzen mit dem Miniſterio zu Berlin. Unſere Armee wird, wenn es zu Thaͤtlichkeiten wirk- lich kommen ſollte, in 3 Corps agiren; an der Boͤhmi- ſchen Grenze unter dem Befehl des Koͤnigs, in Ober- ſchleſien unter dem Befehl des Herzogs Friedrich von Braunſchweig, und in Pohlen unter dem Befehl des regierenden Herzogs von Braunſchweig. Namur, den 14 April. Es ſind hier noch verſchiedene Officiers von der Armee in Arreſt. Noch bis jetzt iſt ihre Sache nicht ausgemacht. Man muß ſehen, wie ſich General van der Meerſch vertheidigen wird. Bruͤſſel, den 14 April. Man wuͤnſcht hier, daß der General van der Meerſch ſich nach einem andern Ort begeben moͤge, weil man Unruhen beſorgt, und auch glaubt, der General ſelbſt ſey hier nicht ſicher. Der Congreß hat ihm dieſes in einem Schreiben bekannt gemacht, und ihm die Cita- delle von Antwerpen, oder die Abtey St. Gertrude zu Loͤwen vorgeſchlagen, wo er ſeine Vertheidigung machen koͤnnte, ohne daß verdaͤchtige Perſonen ihn be- ſuchen, als welches letztere ihm der Congreß hier vor- wirft. Der General von der Meerſch hat dem Con- greß geantwortet, daß er die ihn beſuchenden Perſonen anzeigen moͤchte, die er fuͤr verdaͤchtig hielte; daß er wegen ſeiner eigenen Sicherheit unbekuͤmmert ſey, weil ſelbſt Mordanſchlaͤge einen Soldaten, der dem Tode taͤglich Trotz bieten muͤſſe, nicht bange machen koͤnnten; daß er aber, wenn die oͤffentliche Sicherheit in Gefahr ſeyn ſollte, Bruͤſſel (wohin man ihn ent- boten habe) verlaſſen, aber nicht nach Antwerpen und Loͤwen, ſondern nach Gent, ſeinem Geburtsort, gehen wolle. — — Dieſes letztere duͤrfte ihm der Congreß ſchwerlich bewilligen, weil man in Gent und in ganz Flandern von der Unſchuld des Generals van der Meerſch uͤberzengt zu ſeyn ſcheint. Wenigſtens melden Briefe von Gent, daß man in allen Caffeehaͤuſern und an andern oͤffentlichen Orten auf die Geſundheit dieſes Generals trinkt, und die Ariſtokratiſche Parthey ver- wuͤnſcht, die ihm zu Leibe will. 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Die Buͤrger-Compagnien haben den Buͤrgereid freywillig geſchworen, welcher alſo lautet: “Jch ſchwoͤre, dem Luͤtticher Volke, dem Ge- ſetze, dem Stadtmagiſtrat getreu zu ſeyn, und die Revolution vom 18ten Auguſt 1789 zu behaupten.”— Unſer Buͤrgermeiſter von Cheſtret iſt von Berlin zuruͤck- gekommen, und mit allgemeinem Jauchzen empfangen worden. — Die Herren von der ſogenannten Societaͤt haben vorgeſtern dem Staate 1000 Thaler geſchenkt. — Jn der Nacht vom 11ten auf den 12ten waren einige Unruhen. Man warf Fenſter ein, und begieng ſonſt noch mancherley Ausſchweifungen. Seitdem ſind die Patrouillen verdoppelt. Nun iſt auch der adeliche Stand dem dritten Stande beygetreten, und alles kuͤndigt große Ereigniſſe an. Diejenigen, welche davon keine Zeugen ſeyn wollen, verlaſſen die Stadt. Am Freytag werden die Preußi- ſchen und Pfaͤlziſchen Truppen unſer Land verlaſſen. Frankfurt, den 15 April. Zu Caſſel wird naͤchſtens der Oeſterreichiſche Ge- ſandte, Graf von Schlick, erwartet; auch wird ſich der Preußiſche Geſandte, Graf von Kalkreuth, da- ſelbſt noch einige Zeit aufhalten. Jm Canton Solothurn haben ſich 700 Bauern gegen die Regierung aufgelehnt. Auch im Canton Zuͤrch wird es unruhig. Jn Bern ſollen in der Con- ſtitution zum Beſten der Buͤrger und des Volks einige Aenderungen gemacht worden. Hamburg, den 20 April. Heute werden ſich Herr und Madame le Bruͤn im Concertſaal hoͤren laſſen. Der Name dieſer Virtuoſen iſt hinlaͤnglich, die Freunde der Tonkunſt auf dieſe Erſcheinung aufmerkſam zu machen. Madame le Bruͤn ward ſchon als Mademoiſelle Danzi als eine der vor- trefflichſten Saͤngerinnen allenthalben bewundert, wo ſie ſich hoͤren ließ. Herr le Bruͤn iſt auf ſeinem Jn- ſtrumente, dem Hautbois, der groͤßte Kuͤnſtler in ſeiner Art. 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Auswaͤrtige koͤnnen noch waͤhrend dieſer Zeit gegen poſtfreyer Einſendung von 10 Ggr. mit eintreten; je- doch wird kein Exemplar ohne geleiftete Praͤnumeration verſchickt, und haben die, die zwar bereits Beſtellung gemacht, aber nicht das Geld dafuͤr eingeſandt, keine zu erwarten. Hamburg, den 19ten April 1790. Bey dem Herrn Commißionsrath Laſtrop in der Heinenſtraße ſind zur 36ſten Braunſchweiger Lotterie 1ſten Claſſe, die den 7ten Junii a. c. gezogen wird, und worinn ſich die anſehnlichſten Gewinne befinden, Looſe à 1 Rthlr. und Plane gratis zu bekommen. (Hierbey folgt eine Beylage.)

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 63, Hamburg, 20. April 1790, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_632004_1790/4>, abgerufen am 21.12.2024.