Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 61, Hamburg, 17. April 1725.Anno 1725.
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Num. 61. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollsteinischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXI. Stück / am Dienstage/ den 17. April. [Beginn Spaltensatz]
Copenhagen, den 10. April. Da unser sämmtliche allerhöchste und hohe Kö- Warschau, den 5. April. Heute 8 Tage ward allhier des Cron-Feld-Herrn Dantzig, den 29. Mart. Weil verschiedene Schriften, davon die Jesuiten ver- Anno 1725.
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Num. 61. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXI. Stuͤck / am Dienſtage/ den 17. April. [Beginn Spaltensatz]
Copenhagen, den 10. April. Da unſer ſaͤmmtliche allerhoͤchſte und hohe Koͤ- Warſchau, den 5. April. Heute 8 Tage ward allhier des Cron-Feld-Herrn Dantzig, den 29. Mart. Weil verſchiedene Schriften, davon die Jeſuiten ver- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq #b">Anno 1725.</hi> </docDate> <figure/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq #b #right">Num. 61.</hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>tats- u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-<figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>ollſteiniſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#b #i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#aq">LXI.</hi> Stuͤck / am Dienſtage/ den 17. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <dateline> <hi rendition="#c">Copenhagen, den 10. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Da unſer ſaͤmmtliche allerhoͤchſte und hohe Koͤ-<lb/> nigl. Herrſchafft ſich bey voͤlligem Wohlſeyn befin-<lb/> den, und das Wetter vorigen Sonnabend extraordi-<lb/> nair ſchoͤn geweſen, hat die Leib-Garde zu Pferde<lb/> in ihren neuen Collets wieder erſcheinen muͤſſen.<lb/> Zugleich wurden die beyden Regimenter von Schol-<lb/> ten und Zeplin, nebſt dem Corps der Artillerie, vom<lb/> Land-Etat General-Commiſſariat gemuſtert. Die<lb/> Garde machte unter Commando ihres Obriſten als<lb/> Jhro Koͤnigl. Hoheit des Cron-Printzen alle Exer-<lb/> citia; Nachgehends haben die Artilleriſten mit ih-<lb/> ren geſchwind-ſchuͤßigen Canons des Koͤnigs vollkom-<lb/> mene Approbation erworben. Die Abwechſelung<lb/> Jhro Koͤnigl. Hoheit des Cron-Printzens 6 Jahr<lb/> in der Citadelle Fridrichshafn gelegenen Regiments,<lb/> iſt dieſe Woche feſtgeſtellet. Der Herr Etats-Raht<lb/> von Heſpen iſt von Gottorff hier arriviret, und hat<lb/> bereits beym Koͤnig Audience gehabt. Der Herr<lb/> Obriſt Steenbock hat ebenfals die Gnade erhalten,<lb/> beede Majeſt. Majeſt. nebſt Jhro Koͤnigl. Hoheit<lb/> dem Cron-Printzen die Reverence zu machen, und iſt<lb/> aller Orten ſehr gnaͤdig empfangen worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Warſchau, den 5. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Heute 8 Tage ward allhier des Cron-Feld-Herrn<lb/> ausgegangene Ordre publiciret, daß die Towarzy-<lb/><cb/> ſchen ſich ungeſaͤumt bey ihren Fahnen finden ſollen,<lb/> bey Kriegs-Straffe die Gemeinen, und die Officiers<lb/> bey Verluſt ihrer Chargen. Aus Lithauen wird avi-<lb/> ſiret, daß nach Abſterben des Litthauiſchen Taffel-<lb/> Deckers die Koͤnigl. Trabanten den zur Grodniſchen<lb/> Oeconomie gehoͤrigen Schluͤſſel occupiret haͤtten. Aus<lb/> Dreßden hat man, daß der Koͤnigl. Preußiſche Ab-<lb/> geſandte ein abermahliges Memorial wegen der<lb/> Thorniſchen Sache dem Koͤnig uͤbergeben, verlan-<lb/> gende, daß ſelbige vor dem Reichs-Tage durch<lb/> Commiſſarien von beyden Theilen moͤchte abgethan<lb/> werden; So haͤlt auch der Engliſche gleichfals we-<lb/> gen derer Dißidenten um eine finale Reſolution an,<lb/> damit das in Pohlen zu beſorgende Blut-Bad ver-<lb/> mieden wuͤrde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Dantzig, den 29. Mart.</hi> </dateline><lb/> <p>Weil verſchiedene Schriften, davon die Jeſuiten ver-<lb/> muhtlich Urheber ſind, zuweilen ans Licht kom̃en, dar-<lb/> innen ihre Proceduren wider die Proteſtanten gerecht-<lb/> fertiget werden, ſo iſt der Poͤbel alhie dergeſtalt dadurch<lb/> verbittert worden, daß er vor einigen Tagen 2 vorneh-<lb/> me Pohlen angefallen, und ſie ſonder Zweiffel ums<lb/> Leben gebracht haͤtte, wann ſie ſich nicht bey Zeiten<lb/> mit der Flucht ſalviret, dabey auch einige von ihren<lb/> Bedienten beſchaͤdiget worden. Weshalb der Ma-<lb/> giſtrat Tag und Nacht ein Detachement Cavallerie<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1725.
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Num. 61.
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Gelehrte
Zei-
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tung
Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXI. Stuͤck / am Dienſtage/ den 17. April.
Copenhagen, den 10. April.
Da unſer ſaͤmmtliche allerhoͤchſte und hohe Koͤ-
nigl. Herrſchafft ſich bey voͤlligem Wohlſeyn befin-
den, und das Wetter vorigen Sonnabend extraordi-
nair ſchoͤn geweſen, hat die Leib-Garde zu Pferde
in ihren neuen Collets wieder erſcheinen muͤſſen.
Zugleich wurden die beyden Regimenter von Schol-
ten und Zeplin, nebſt dem Corps der Artillerie, vom
Land-Etat General-Commiſſariat gemuſtert. Die
Garde machte unter Commando ihres Obriſten als
Jhro Koͤnigl. Hoheit des Cron-Printzen alle Exer-
citia; Nachgehends haben die Artilleriſten mit ih-
ren geſchwind-ſchuͤßigen Canons des Koͤnigs vollkom-
mene Approbation erworben. Die Abwechſelung
Jhro Koͤnigl. Hoheit des Cron-Printzens 6 Jahr
in der Citadelle Fridrichshafn gelegenen Regiments,
iſt dieſe Woche feſtgeſtellet. Der Herr Etats-Raht
von Heſpen iſt von Gottorff hier arriviret, und hat
bereits beym Koͤnig Audience gehabt. Der Herr
Obriſt Steenbock hat ebenfals die Gnade erhalten,
beede Majeſt. Majeſt. nebſt Jhro Koͤnigl. Hoheit
dem Cron-Printzen die Reverence zu machen, und iſt
aller Orten ſehr gnaͤdig empfangen worden.
Warſchau, den 5. April.
Heute 8 Tage ward allhier des Cron-Feld-Herrn
ausgegangene Ordre publiciret, daß die Towarzy-
ſchen ſich ungeſaͤumt bey ihren Fahnen finden ſollen,
bey Kriegs-Straffe die Gemeinen, und die Officiers
bey Verluſt ihrer Chargen. Aus Lithauen wird avi-
ſiret, daß nach Abſterben des Litthauiſchen Taffel-
Deckers die Koͤnigl. Trabanten den zur Grodniſchen
Oeconomie gehoͤrigen Schluͤſſel occupiret haͤtten. Aus
Dreßden hat man, daß der Koͤnigl. Preußiſche Ab-
geſandte ein abermahliges Memorial wegen der
Thorniſchen Sache dem Koͤnig uͤbergeben, verlan-
gende, daß ſelbige vor dem Reichs-Tage durch
Commiſſarien von beyden Theilen moͤchte abgethan
werden; So haͤlt auch der Engliſche gleichfals we-
gen derer Dißidenten um eine finale Reſolution an,
damit das in Pohlen zu beſorgende Blut-Bad ver-
mieden wuͤrde.
Dantzig, den 29. Mart.
Weil verſchiedene Schriften, davon die Jeſuiten ver-
muhtlich Urheber ſind, zuweilen ans Licht kom̃en, dar-
innen ihre Proceduren wider die Proteſtanten gerecht-
fertiget werden, ſo iſt der Poͤbel alhie dergeſtalt dadurch
verbittert worden, daß er vor einigen Tagen 2 vorneh-
me Pohlen angefallen, und ſie ſonder Zweiffel ums
Leben gebracht haͤtte, wann ſie ſich nicht bey Zeiten
mit der Flucht ſalviret, dabey auch einige von ihren
Bedienten beſchaͤdiget worden. Weshalb der Ma-
giſtrat Tag und Nacht ein Detachement Cavallerie
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