Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 27, Hamburg, 21. September 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch] Vom Kriegs-Wesen am Rhein.

Die Feinde stehen
mit einem Corpo von 18. Battaillons und 10. Es-
quadrons 13. Meilen von hier zu St. Wendel: Man
debitiret/ daß bey selbigen der gewesene Chur-Fürst
von Bayern erwartet werde/ um diesen Platz zu be-
lagern. P. S. So gleich erhalten wir Nachricht/
daß die Feinde nach der Seite von Kayserslautern
und Kern defiliren/ sich von selbigen Oertern Mei-
ster zu machen.

Vom Nieder-Ländischen Krieg/ u. dergl.

Die Garnison von
Dovay ist verwichenen Sonnabend nach Camerick
geführet. Am Sonntag Abend kam der Gen. Hom-
pesch/ mit unterschiedenen vornehmen Officirern/
welche auf ihr Wort Permißion dazu bekommen
hatten/ aus besagtem Camerick anhero; und vor-
gestern langeten viele Wagen mit Bagage vor die-
sen General und andere Officirer allhier an.

Durch einen Ex-
pressen aus unserer Armee/ welche anjetzo bey Ber-
gen in Hennegau campiret/ hat man/ daß die Fein-
de ihre Trouppen so geschwind hätten marchiren
lassen/ daß sie uns in dem Besetzen aller Posten rings
um Quesnoy vorgekommen wären.

Das Geschütz/ so die
Feinde aus ihrem Campement in Dovay gebracht
hatten/ wurde vorgestern von dannen gegen Quesnoy
geführet/ und der General-Jngenieur gieng selbigen
Tages dahinwerts/ um die Belagerung solcher Stadt
zu dirigiren.

Den
9. kam unser Lager an dieser Seite von Mons;
den 10. mit anbrechenden Tage detachirte man 40
Esqvadrons gegen Qvesnoy zu recognosciren;
Gegen 9. Uhr brach die Armee auf/ und machte man
alle Anstalt dem Feinde zu begegnen/ auf Bericht/
daß er nach Malplaquet avanciret wäre; Da er
aber nicht über eine halbe Stunde disseits Quenoy
sich befand/ hielt unsere Armee beym Busch von
Dour stille/ ligende mit dem rechten Flügel auf
St. Ghilain/ und den lincken bis an Pierre Fon-
taine und dem Busch Lagniere erstreckende: Mal-
plaquet haben wir vor uns/ und dürfften so lange die
Armee subsistiren kan/ hier bleiben. Wir meinten
dem Feind in Beziehung ihres gegenwärtigen Cam-
pements bey Bavay vorzukommen; itzund ist aber kein
Mittel/ die Artillerie aus Qvenoy zu bekommen/
ohne uns in eine Action einzulassen/ die so dan wol
general werden könte/ weil die Feinde mit ihrem
Lager hinter Honneau liegen/ um die Belagerung
von Quesnoy/ welches sie würcklich berennet haben/
[Spaltenumbruch] zu decken. Die Fourage/ welche schon vorhin durch
die Unsrigen meist consumiret worden/ muß weit
geholet werden/ und haben über dem die Land-Leu-
te alles Korn schon ausgedröschet.

Die Frantzosen ar-
beiten starck an der Circumvallations-Linie von
Quesnoy/ und gedencken den 16ten a 17ten die
Trencheen zu eröffnen. Den 12ten fouragirten die
Alliirten mit 12000 Pferden zu Casteau/ und den
14ten that man solches zu Nivelle. Der General-
Lieutenant du Vieuxpont ist Commendant zu Do-
vay worden/

Der Raht vom Staat
hat ohnlängst eine Bitt-Schrifft an Jhro Hochmög.
präsentiret/ worinnen viele Persuasoria/ dieselben
zu bewegen/ zur Einwilligung einer gewissen Sum-
ma Geldes/ so erfodert wird/ die Esquadre in dem
Mittelländischen Meer und dem Ocean zu unterhal-
ten/ als die erste von primo Nov. 1712. bis ultimo
Octobr. 1713. seyende 12 Monathe/ und die ande-
re von primo Martii 1713. bis zu derselben Zeit/ so
8 Monaht ausmachet. Aus allen diesen Disposi-
tionen erhellet es gnugsahm/ daß man nicht erman-
gelt die nöhtige Messures zu nehmen/ zu Fortsetzung
des Krieges/ daferne selbiger vor nöhtig geurthei-
let wird.

Von den Friedens-Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Man versichert/ daß der Graf
von Rechtern mainteniret werden solle/ und daß der
Staat denen Brittannischen Ministern geantwortet/
daß da der Herr Menager von einen particulieren
Streit/ eine Staats-Sache gemachet/ und Repara-
tion de Honneur verlangte/ vor den Affront/ so in sei-
ner Person dem Könige angethan; Es demnach auch
der Billigkeit gemäß wäre/ daß Jhro Hochmög. sich
auch beleidigt hielten/ in dem/ was ihrem Plenipo-
tentiario/ dem Hrn. Grafen von Rechtern/ wieder-
fahren/ und also deshalben erstlich Satisfaction
prätendirten/ hernach dann auch/ was billig wäre/
dem Hrn. Menager nicht solte verwegert werden.

Der Kayserl. Hoff continui-
ret die geheimen Conferentzien mehr als jemahls/ und
wird darinnen zuforderst die Fortsetzung des Krie-
ges/ Conservirung derer Erb-Länder/ und die Verse-
hung aller Vestungen in Consideration gezogen;
Man ist aber durchgehends der Meynung/ daß wegen
Fortsetzung des Krieges der Endzweck nicht errei-
chet/ sondern mit ehestem das Armistitium resolviret
werden dörffte.

Vom Jtaliänischen Krieg/ u. dergleichen.

Beyde Armeen ste-

hen
[Spaltenumbruch] Vom Kriegs-Weſen am Rhein.

Die Feinde ſtehen
mit einem Corpo von 18. Battaillons und 10. Es-
quadrons 13. Meilen von hier zu St. Wendel: Man
debitiret/ daß bey ſelbigen der geweſene Chur-Fuͤrſt
von Bayern erwartet werde/ um dieſen Platz zu be-
lagern. P. S. So gleich erhalten wir Nachricht/
daß die Feinde nach der Seite von Kayſerslautern
und Kern defiliren/ ſich von ſelbigen Oertern Mei-
ſter zu machen.

Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg/ u. dergl.

Die Garniſon von
Dovay iſt verwichenen Sonnabend nach Camerick
gefuͤhret. Am Sonntag Abend kam der Gen. Hom-
peſch/ mit unterſchiedenen vornehmen Officirern/
welche auf ihr Wort Permißion dazu bekommen
hatten/ aus beſagtem Camerick anhero; und vor-
geſtern langeten viele Wagen mit Bagage vor die-
ſen General und andere Officirer allhier an.

Durch einen Ex-
preſſen aus unſerer Armee/ welche anjetzo bey Ber-
gen in Hennegau campiret/ hat man/ daß die Fein-
de ihre Trouppen ſo geſchwind haͤtten marchiren
laſſen/ daß ſie uns in dem Beſetzen aller Poſten rings
um Quesnoy vorgekommen waͤren.

Das Geſchuͤtz/ ſo die
Feinde aus ihrem Campement in Dovay gebracht
hatten/ wurde vorgeſtern von dannen gegen Quesnoy
gefuͤhret/ und der General-Jngenieur gieng ſelbigen
Tages dahinwerts/ um die Belagerung ſolcher Stadt
zu dirigiren.

Den
9. kam unſer Lager an dieſer Seite von Mons;
den 10. mit anbrechenden Tage detachirte man 40
Esqvadrons gegen Qvesnoy zu recognoſciren;
Gegen 9. Uhr brach die Armee auf/ und machte man
alle Anſtalt dem Feinde zu begegnen/ auf Bericht/
daß er nach Malplaquet avanciret waͤre; Da er
aber nicht uͤber eine halbe Stunde diſſeits Quenoy
ſich befand/ hielt unſere Armee beym Buſch von
Dour ſtille/ ligende mit dem rechten Fluͤgel auf
St. Ghilain/ und den lincken bis an Pierre Fon-
taine und dem Buſch Lagniere erſtreckende: Mal-
plaquet haben wir vor uns/ und duͤrfften ſo lange die
Armee ſubſiſtiren kan/ hier bleiben. Wir meinten
dem Feind in Beziehung ihres gegenwaͤrtigen Cam-
pements bey Bavay vorzukom̃en; itzund iſt aber kein
Mittel/ die Artillerie aus Qvenoy zu bekommen/
ohne uns in eine Action einzulaſſen/ die ſo dan wol
general werden koͤnte/ weil die Feinde mit ihrem
Lager hinter Honneau liegen/ um die Belagerung
von Quesnoy/ welches ſie wuͤrcklich berennet haben/
[Spaltenumbruch] zu decken. Die Fourage/ welche ſchon vorhin durch
die Unſrigen meiſt conſumiret worden/ muß weit
geholet werden/ und haben uͤber dem die Land-Leu-
te alles Korn ſchon ausgedroͤſchet.

Die Frantzoſen ar-
beiten ſtarck an der Circumvallations-Linie von
Quesnoy/ und gedencken den 16ten a 17ten die
Trencheen zu eroͤffnen. Den 12ten fouragirten die
Alliirten mit 12000 Pferden zu Caſteau/ und den
14ten that man ſolches zu Nivelle. Der General-
Lieutenant du Vieuxpont iſt Commendant zu Do-
vay worden/

Der Raht vom Staat
hat ohnlaͤngſt eine Bitt-Schrifft an Jhro Hochmoͤg.
praͤſentiret/ worinnen viele Perſuaſoria/ dieſelben
zu bewegen/ zur Einwilligung einer gewiſſen Sum-
ma Geldes/ ſo erfodert wird/ die Esquadre in dem
Mittellaͤndiſchen Meer und dem Ocean zu unterhal-
ten/ als die erſte von primo Nov. 1712. bis ultimo
Octobr. 1713. ſeyende 12 Monathe/ und die ande-
re von primo Martii 1713. bis zu derſelben Zeit/ ſo
8 Monaht ausmachet. Aus allen dieſen Diſpoſi-
tionen erhellet es gnugſahm/ daß man nicht erman-
gelt die noͤhtige Meſſures zu nehmen/ zu Fortſetzung
des Krieges/ daferne ſelbiger vor noͤhtig geurthei-
let wird.

Von den Friedens-Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Man verſichert/ daß der Graf
von Rechtern mainteniret werden ſolle/ und daß der
Staat denẽ Brittanniſchen Miniſtern geantwortet/
daß da der Herr Menager von einen particulieren
Streit/ eine Staats-Sache gemachet/ und Repara-
tion de Honneur verlangte/ vor den Affront/ ſo in ſei-
ner Perſon dem Koͤnige angethan; Es demnach auch
der Billigkeit gemaͤß waͤre/ daß Jhro Hochmoͤg. ſich
auch beleidigt hielten/ in dem/ was ihrem Plenipo-
tentiario/ dem Hrn. Grafen von Rechtern/ wieder-
fahren/ und alſo deshalben erſtlich Satisfaction
praͤtendirten/ hernach dann auch/ was billig waͤre/
dem Hrn. Menager nicht ſolte verwegert werden.

Der Kayſerl. Hoff continui-
ret die geheimen Conferentzien mehr als jemahls/ und
wird darinnen zuforderſt die Fortſetzung des Krie-
ges/ Conſervirung derer Erb-Laͤnder/ und die Verſe-
hung aller Veſtungen in Conſideration gezogen;
Man iſt aber durchgehends der Meynung/ daß wegen
Fortſetzung des Krieges der Endzweck nicht errei-
chet/ ſondern mit eheſtem das Armiſtitium reſolviret
werden doͤrffte.

Vom Jtaliaͤniſchen Krieg/ u. dergleichen.

Beyde Armeen ſte-

hen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jPoliticalNews">
            <head>
              <pb facs="#f0003" n="[3]"/>
              <cb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Vom Kriegs-We&#x017F;en am Rhein.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Trarbach/ vom 5. Septemb.</dateline>
              <p>Die Feinde &#x017F;tehen<lb/>
mit einem Corpo von 18. Battaillons und 10.                         Es-<lb/>
quadrons 13. Meilen von hier zu St. Wendel: Man<lb/>
debitiret/ daß                         bey &#x017F;elbigen der gewe&#x017F;ene Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
von                         Bayern erwartet werde/ um die&#x017F;en Platz zu be-<lb/>
lagern. P. S. So                         gleich erhalten wir Nachricht/<lb/>
daß die Feinde nach der Seite von                         Kay&#x017F;erslautern<lb/>
und Kern defiliren/ &#x017F;ich von                         &#x017F;elbigen Oertern Mei-<lb/>
&#x017F;ter zu machen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div type="jPoliticalNews">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Vom Nieder-La&#x0364;ndi&#x017F;chen Krieg/ u.                             dergl.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Dornick/ den 14. Sept.</dateline>
              <p>Die Garni&#x017F;on von<lb/>
Dovay i&#x017F;t verwichenen Sonnabend nach                         Camerick<lb/>
gefu&#x0364;hret. Am Sonntag Abend kam der Gen.                         Hom-<lb/>
pe&#x017F;ch/ mit unter&#x017F;chiedenen vornehmen                         Officirern/<lb/>
welche auf ihr Wort Permißion dazu bekommen<lb/>
hatten/ aus                         be&#x017F;agtem Camerick anhero; und vor-<lb/>
ge&#x017F;tern langeten viele                         Wagen mit Bagage vor die-<lb/>
&#x017F;en General und andere Officirer                         allhier an.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Haag/ vom 13. Septembr.</dateline>
              <p>Durch einen Ex-<lb/>
pre&#x017F;&#x017F;en aus un&#x017F;erer Armee/ welche                         anjetzo bey Ber-<lb/>
gen in Hennegau campiret/ hat man/ daß die Fein-<lb/>
de                         ihre Trouppen &#x017F;o ge&#x017F;chwind ha&#x0364;tten                         marchiren<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en/ daß &#x017F;ie uns in dem                         Be&#x017F;etzen aller Po&#x017F;ten rings<lb/>
um Quesnoy vorgekommen                         wa&#x0364;ren.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Ry&#x017F;&#x017F;el/ vom 14. Septemb.</dateline>
              <p>Das Ge&#x017F;chu&#x0364;tz/ &#x017F;o die<lb/>
Feinde aus ihrem Campement in                         Dovay gebracht<lb/>
hatten/ wurde vorge&#x017F;tern von dannen gegen                         Quesnoy<lb/>
gefu&#x0364;hret/ und der General-Jngenieur gieng                         &#x017F;elbigen<lb/>
Tages dahinwerts/ um die Belagerung &#x017F;olcher                         Stadt<lb/>
zu dirigiren.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Aus dem Lager zu Belian/ vom 14. Sept.</dateline>
              <p>Den<lb/>
9. kam un&#x017F;er Lager an die&#x017F;er Seite von Mons;<lb/>
den                                 10. mit anbrechenden Tage detachirte man 40<lb/>
Esqvadrons gegen                                 Qvesnoy zu recogno&#x017F;ciren;<lb/>
Gegen 9. Uhr brach die Armee                                 auf/ und machte man<lb/>
alle An&#x017F;talt dem Feinde zu begegnen/                                 auf Bericht/<lb/>
daß er nach Malplaquet avanciret wa&#x0364;re; Da                                 er<lb/>
aber nicht u&#x0364;ber eine halbe Stunde                                 di&#x017F;&#x017F;eits Quenoy<lb/>
&#x017F;ich befand/ hielt                                 un&#x017F;ere Armee beym Bu&#x017F;ch von<lb/>
Dour &#x017F;tille/                                 ligende mit dem rechten Flu&#x0364;gel auf<lb/>
St. Ghilain/ und den                                 lincken bis an Pierre Fon-<lb/>
taine und dem Bu&#x017F;ch Lagniere                                 er&#x017F;treckende: Mal-<lb/>
plaquet haben wir vor uns/ und                                 du&#x0364;rfften &#x017F;o lange die<lb/>
Armee                                 &#x017F;ub&#x017F;i&#x017F;tiren kan/ hier bleiben. Wir                                 meinten<lb/>
dem Feind in Beziehung ihres gegenwa&#x0364;rtigen                                 Cam-<lb/>
pements bey Bavay vorzukom&#x0303;en; itzund i&#x017F;t                                 aber kein<lb/>
Mittel/ die Artillerie aus Qvenoy zu                                 bekommen/<lb/>
ohne uns in eine Action einzula&#x017F;&#x017F;en/ die                                 &#x017F;o dan wol<lb/>
general werden ko&#x0364;nte/ weil die Feinde                                 mit ihrem<lb/>
Lager hinter Honneau liegen/ um die Belagerung<lb/>
von                                 Quesnoy/ welches &#x017F;ie wu&#x0364;rcklich berennet                                 haben/<lb/><cb/>
zu decken. Die Fourage/ welche &#x017F;chon vorhin                                 durch<lb/>
die Un&#x017F;rigen mei&#x017F;t con&#x017F;umiret worden/                                 muß weit<lb/>
geholet werden/ und haben u&#x0364;ber dem die                                 Land-Leu-<lb/>
te alles Korn &#x017F;chon                                 ausgedro&#x0364;&#x017F;chet.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Bru&#x0364;&#x017F;&#x017F;el/ vom 12ten Sept.</dateline>
              <p>Die Frantzo&#x017F;en ar-<lb/>
beiten &#x017F;tarck an der                         Circumvallations-Linie von<lb/>
Quesnoy/ und gedencken den 16ten a 17ten                         die<lb/>
Trencheen zu ero&#x0364;ffnen. Den 12ten fouragirten                         die<lb/>
Alliirten mit 12000 Pferden zu Ca&#x017F;teau/ und den<lb/>
14ten                         that man &#x017F;olches zu Nivelle. Der General-<lb/>
Lieutenant du Vieuxpont                         i&#x017F;t Commendant zu Do-<lb/>
vay worden/</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Haag/ vom 16. Sept.</dateline>
              <p>Der Raht vom Staat<lb/>
hat ohnla&#x0364;ng&#x017F;t eine Bitt-Schrifft an                         Jhro Hochmo&#x0364;g.<lb/>
pra&#x0364;&#x017F;entiret/ worinnen viele                         Per&#x017F;ua&#x017F;oria/ die&#x017F;elben<lb/>
zu bewegen/ zur Einwilligung                         einer gewi&#x017F;&#x017F;en Sum-<lb/>
ma Geldes/ &#x017F;o erfodert wird/                         die Esquadre in dem<lb/>
Mittella&#x0364;ndi&#x017F;chen Meer und dem Ocean                         zu unterhal-<lb/>
ten/ als die er&#x017F;te von primo Nov. 1712. bis                         ultimo<lb/>
Octobr. 1713. &#x017F;eyende 12 Monathe/ und die ande-<lb/>
re von                         primo Martii 1713. bis zu der&#x017F;elben Zeit/ &#x017F;o<lb/>
8 Monaht                         ausmachet. Aus allen die&#x017F;en Di&#x017F;po&#x017F;i-<lb/>
tionen                         erhellet es gnug&#x017F;ahm/ daß man nicht erman-<lb/>
gelt die                         no&#x0364;htige Me&#x017F;&#x017F;ures zu nehmen/ zu                         Fort&#x017F;etzung<lb/>
des Krieges/ daferne &#x017F;elbiger vor                         no&#x0364;htig geurthei-<lb/>
let wird.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div type="jPoliticalNews">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von den Friedens-Tractaten in Engel-<lb/>
land/ und                             dergleichen.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Haag vom 16. Sept.</dateline>
              <p>Man ver&#x017F;ichert/ daß der Graf<lb/>
von Rechtern mainteniret werden                         &#x017F;olle/ und daß der<lb/>
Staat dene&#x0303; Brittanni&#x017F;chen                         Mini&#x017F;tern geantwortet/<lb/>
daß da der Herr Menager von einen                         particulieren<lb/>
Streit/ eine Staats-Sache gemachet/ und Repara-<lb/>
tion                         de Honneur verlangte/ vor den Affront/ &#x017F;o in &#x017F;ei-<lb/>
ner                         Per&#x017F;on dem Ko&#x0364;nige angethan; Es demnach auch<lb/>
der                         Billigkeit gema&#x0364;ß wa&#x0364;re/ daß Jhro Hochmo&#x0364;g.                         &#x017F;ich<lb/>
auch beleidigt hielten/ in dem/ was ihrem                         Plenipo-<lb/>
tentiario/ dem Hrn. Grafen von Rechtern/ wieder-<lb/>
fahren/                         und al&#x017F;o deshalben er&#x017F;tlich                         Satisfaction<lb/>
pra&#x0364;tendirten/ hernach dann auch/ was billig                         wa&#x0364;re/<lb/>
dem Hrn. Menager nicht &#x017F;olte verwegert werden.</p>
            </div><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Wien/ vom 7 Sept.</dateline>
              <p>Der Kay&#x017F;erl. Hoff continui-<lb/>
ret die geheimen Conferentzien mehr                         als jemahls/ und<lb/>
wird darinnen zuforder&#x017F;t die Fort&#x017F;etzung                         des Krie-<lb/>
ges/ Con&#x017F;ervirung derer Erb-La&#x0364;nder/ und die                         Ver&#x017F;e-<lb/>
hung aller Ve&#x017F;tungen in Con&#x017F;ideration                         gezogen;<lb/>
Man i&#x017F;t aber durchgehends der Meynung/ daß                         wegen<lb/>
Fort&#x017F;etzung des Krieges der Endzweck nicht errei-<lb/>
chet/                         &#x017F;ondern mit ehe&#x017F;tem das Armi&#x017F;titium                         re&#x017F;olviret<lb/>
werden do&#x0364;rffte.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div type="jPoliticalNews">
            <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Vom Jtalia&#x0364;ni&#x017F;chen                                     Krieg/ u. dergleichen.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div type="jArticle">
              <dateline> Mayland/ vom 3ten Sept.</dateline>
              <p>Beyde Armeen &#x017F;te-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] Vom Kriegs-Weſen am Rhein. Trarbach/ vom 5. Septemb. Die Feinde ſtehen mit einem Corpo von 18. Battaillons und 10. Es- quadrons 13. Meilen von hier zu St. Wendel: Man debitiret/ daß bey ſelbigen der geweſene Chur-Fuͤrſt von Bayern erwartet werde/ um dieſen Platz zu be- lagern. P. S. So gleich erhalten wir Nachricht/ daß die Feinde nach der Seite von Kayſerslautern und Kern defiliren/ ſich von ſelbigen Oertern Mei- ſter zu machen. Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg/ u. dergl. Dornick/ den 14. Sept. Die Garniſon von Dovay iſt verwichenen Sonnabend nach Camerick gefuͤhret. Am Sonntag Abend kam der Gen. Hom- peſch/ mit unterſchiedenen vornehmen Officirern/ welche auf ihr Wort Permißion dazu bekommen hatten/ aus beſagtem Camerick anhero; und vor- geſtern langeten viele Wagen mit Bagage vor die- ſen General und andere Officirer allhier an. Haag/ vom 13. Septembr. Durch einen Ex- preſſen aus unſerer Armee/ welche anjetzo bey Ber- gen in Hennegau campiret/ hat man/ daß die Fein- de ihre Trouppen ſo geſchwind haͤtten marchiren laſſen/ daß ſie uns in dem Beſetzen aller Poſten rings um Quesnoy vorgekommen waͤren. Ryſſel/ vom 14. Septemb. Das Geſchuͤtz/ ſo die Feinde aus ihrem Campement in Dovay gebracht hatten/ wurde vorgeſtern von dannen gegen Quesnoy gefuͤhret/ und der General-Jngenieur gieng ſelbigen Tages dahinwerts/ um die Belagerung ſolcher Stadt zu dirigiren. Aus dem Lager zu Belian/ vom 14. Sept. Den 9. kam unſer Lager an dieſer Seite von Mons; den 10. mit anbrechenden Tage detachirte man 40 Esqvadrons gegen Qvesnoy zu recognoſciren; Gegen 9. Uhr brach die Armee auf/ und machte man alle Anſtalt dem Feinde zu begegnen/ auf Bericht/ daß er nach Malplaquet avanciret waͤre; Da er aber nicht uͤber eine halbe Stunde diſſeits Quenoy ſich befand/ hielt unſere Armee beym Buſch von Dour ſtille/ ligende mit dem rechten Fluͤgel auf St. Ghilain/ und den lincken bis an Pierre Fon- taine und dem Buſch Lagniere erſtreckende: Mal- plaquet haben wir vor uns/ und duͤrfften ſo lange die Armee ſubſiſtiren kan/ hier bleiben. Wir meinten dem Feind in Beziehung ihres gegenwaͤrtigen Cam- pements bey Bavay vorzukom̃en; itzund iſt aber kein Mittel/ die Artillerie aus Qvenoy zu bekommen/ ohne uns in eine Action einzulaſſen/ die ſo dan wol general werden koͤnte/ weil die Feinde mit ihrem Lager hinter Honneau liegen/ um die Belagerung von Quesnoy/ welches ſie wuͤrcklich berennet haben/ zu decken. Die Fourage/ welche ſchon vorhin durch die Unſrigen meiſt conſumiret worden/ muß weit geholet werden/ und haben uͤber dem die Land-Leu- te alles Korn ſchon ausgedroͤſchet. Bruͤſſel/ vom 12ten Sept. Die Frantzoſen ar- beiten ſtarck an der Circumvallations-Linie von Quesnoy/ und gedencken den 16ten a 17ten die Trencheen zu eroͤffnen. Den 12ten fouragirten die Alliirten mit 12000 Pferden zu Caſteau/ und den 14ten that man ſolches zu Nivelle. Der General- Lieutenant du Vieuxpont iſt Commendant zu Do- vay worden/ Haag/ vom 16. Sept. Der Raht vom Staat hat ohnlaͤngſt eine Bitt-Schrifft an Jhro Hochmoͤg. praͤſentiret/ worinnen viele Perſuaſoria/ dieſelben zu bewegen/ zur Einwilligung einer gewiſſen Sum- ma Geldes/ ſo erfodert wird/ die Esquadre in dem Mittellaͤndiſchen Meer und dem Ocean zu unterhal- ten/ als die erſte von primo Nov. 1712. bis ultimo Octobr. 1713. ſeyende 12 Monathe/ und die ande- re von primo Martii 1713. bis zu derſelben Zeit/ ſo 8 Monaht ausmachet. Aus allen dieſen Diſpoſi- tionen erhellet es gnugſahm/ daß man nicht erman- gelt die noͤhtige Meſſures zu nehmen/ zu Fortſetzung des Krieges/ daferne ſelbiger vor noͤhtig geurthei- let wird. Von den Friedens-Tractaten in Engel- land/ und dergleichen. Haag vom 16. Sept. Man verſichert/ daß der Graf von Rechtern mainteniret werden ſolle/ und daß der Staat denẽ Brittanniſchen Miniſtern geantwortet/ daß da der Herr Menager von einen particulieren Streit/ eine Staats-Sache gemachet/ und Repara- tion de Honneur verlangte/ vor den Affront/ ſo in ſei- ner Perſon dem Koͤnige angethan; Es demnach auch der Billigkeit gemaͤß waͤre/ daß Jhro Hochmoͤg. ſich auch beleidigt hielten/ in dem/ was ihrem Plenipo- tentiario/ dem Hrn. Grafen von Rechtern/ wieder- fahren/ und alſo deshalben erſtlich Satisfaction praͤtendirten/ hernach dann auch/ was billig waͤre/ dem Hrn. Menager nicht ſolte verwegert werden. Wien/ vom 7 Sept. Der Kayſerl. Hoff continui- ret die geheimen Conferentzien mehr als jemahls/ und wird darinnen zuforderſt die Fortſetzung des Krie- ges/ Conſervirung derer Erb-Laͤnder/ und die Verſe- hung aller Veſtungen in Conſideration gezogen; Man iſt aber durchgehends der Meynung/ daß wegen Fortſetzung des Krieges der Endzweck nicht errei- chet/ ſondern mit eheſtem das Armiſtitium reſolviret werden doͤrffte. Vom Jtaliaͤniſchen Krieg/ u. dergleichen. Mayland/ vom 3ten Sept. Beyde Armeen ſte- hen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Manuel Wille: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_272109_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_272109_1712/3
Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 27, Hamburg, 21. September 1712, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_272109_1712/3>, abgerufen am 21.11.2024.