Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.[Spaltenumbruch]
mit sich nehmen dürfen, ausgenommen diejenigen Be- Schreiben aus Regensburg, vom 9 Febr. Hier circulirt Folgendes, dessen Aechtheit aber nicht "Wesentlicher Jnhalt des am 7ten Jan. zu Paris zwischen dem Minister der auswärtigen Angele- genheiten, Bürger Talleyrand, und dem Baron von Cetto abgeschlossenen Churpfalzbayerschen Friedens." A. Der Churfürst verliert: 1) die ganze Rheinpfalz auf beyden Ufern. 2) das Herzogthum Zweybrücken. 3) Die Herzog- thümer Jülich und Berg. 4) Das Marquisat Bergen op Zoom. 5) Die Herrschaft Ravenstein. 6) Die ganze obere Pfalz. 7) Das Herzogthum Sulzbach. 8) Das Herzogthum Neuburg am lin- ken Donau Ufer. B. Dagegen bekommt er zur Entschädigung mehrere Länder nach einer bestimmten Linie. Jnnerhalb dieser Linie liegt: das Erzbisthum Salz- Ein andres Schreiben aus dem Haag, vom 10 Februar. Die vielen Belgischen Waaren, die auf Schwedische Während der jetzigen kritischen Umstände im Nor- Haag, den 10 Februar. (Auf Verlangen eingerückt.) Auf den Vortrag des Agenten der National-Oeco- Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar. Jm vorigen Jahre sind in dem Posener Kammer- Nach der St. Petersburger Hoßeitung ist der Auf- [Spaltenumbruch] Der Herr von Kotzebue hat von Sr. Ruß. Kayserl. Vorgestern gab der am hiesigen Hofe accreditirte Auch die Prinzeßin von Holstein-Beck hat zu Ehren Der Herzog von Weymar ist von Weymar hier an- Der Erbprinz und die Erbprinzeßin von Mecklenburg- Am 18ten dieses wird die Königl. Capelle, zum Be- [Spaltenumbruch]
mit ſich nehmen duͤrfen, ausgenommen diejenigen Be- Schreiben aus Regensburg, vom 9 Febr. Hier circulirt Folgendes, deſſen Aechtheit aber nicht “Weſentlicher Jnhalt des am 7ten Jan. zu Paris zwiſchen dem Miniſter der auswaͤrtigen Angele- genheiten, Buͤrger Talleyrand, und dem Baron von Cetto abgeſchloſſenen Churpfalzbayerſchen Friedens.” A. Der Churfuͤrſt verliert: 1) die ganze Rheinpfalz auf beyden Ufern. 2) das Herzogthum Zweybruͤcken. 3) Die Herzog- thuͤmer Juͤlich und Berg. 4) Das Marquiſat Bergen op Zoom. 5) Die Herrſchaft Ravenſtein. 6) Die ganze obere Pfalz. 7) Das Herzogthum Sulzbach. 8) Das Herzogthum Neuburg am lin- ken Donau Ufer. B. Dagegen bekommt er zur Entſchaͤdigung mehrere Laͤnder nach einer beſtimmten Linie. Jnnerhalb dieſer Linie liegt: das Erzbisthum Salz- Ein andres Schreiben aus dem Haag, vom 10 Februar. Die vielen Belgiſchen Waaren, die auf Schwediſche Waͤhrend der jetzigen kritiſchen Umſtaͤnde im Nor- Haag, den 10 Februar. (Auf Verlangen eingeruͤckt.) Auf den Vortrag des Agenten der National-Oeco- Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar. Jm vorigen Jahre ſind in dem Poſener Kammer- Nach der St. Petersburger Hoſzeitung iſt der Auf- [Spaltenumbruch] Der Herr von Kotzebue hat von Sr. Ruß. Kayſerl. Vorgeſtern gab der am hieſigen Hofe accreditirte Auch die Prinzeßin von Holſtein-Beck hat zu Ehren Der Herzog von Weymar iſt von Weymar hier an- Der Erbprinz und die Erbprinzeßin von Mecklenburg- Am 18ten dieſes wird die Koͤnigl. 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mit ſich nehmen duͤrfen, ausgenommen diejenigen Be-
duͤrfniſſe, welche ſie auf ihrem Marſch bis uͤber die
Demarcations-Linie noͤthig haben werden.
Schreiben aus Regensburg, vom 9 Febr.
Hier circulirt Folgendes, deſſen Aechtheit aber nicht
zu verbuͤrgen:
“Weſentlicher Jnhalt des am 7ten Jan. zu Paris
zwiſchen dem Miniſter der auswaͤrtigen Angele-
genheiten, Buͤrger Talleyrand, und dem Baron
von Cetto abgeſchloſſenen Churpfalzbayerſchen
Friedens.”
A. Der Churfuͤrſt verliert:
1) die ganze Rheinpfalz auf beyden Ufern. 2)
das Herzogthum Zweybruͤcken. 3) Die Herzog-
thuͤmer Juͤlich und Berg. 4) Das Marquiſat
Bergen op Zoom. 5) Die Herrſchaft Ravenſtein.
6) Die ganze obere Pfalz. 7) Das Herzogthum
Sulzbach. 8) Das Herzogthum Neuburg am lin-
ken Donau Ufer.
B. Dagegen bekommt er zur Entſchaͤdigung mehrere
Laͤnder nach einer beſtimmten Linie.
Jnnerhalb dieſer Linie liegt: das Erzbisthum Salz-
burg, die Bisthuͤmer Paſſau, Regensburg, Augsburg,
Freiſing und Berchtesgaden; ein großer Theil der Fuͤr-
ſtenbergiſchen Laͤnder, die Reichsſtaͤdte Regensburg, Augs-
burg, Memmingen, Biberach, Lindau ꝛc. Man ſetzt hinzu,
Bayern bezahle 6 Millionen Livres an Frankreich.
Ein andres Schreiben aus dem Haag,
vom 10 Februar.
Die vielen Belgiſchen Waaren, die auf Schwediſche
und Daͤniſche Schiffe auf der Schelde gelandet wa-
ren, werden jetzt, nach dem in England erfolgten Em-
bargo, ausgeladen und auf Hamburgiſche und Papen-
burger Schiffe gebracht.
Waͤhrend der jetzigen kritiſchen Umſtaͤnde im Nor-
den, nimmt der Engliſche Handel nach Frankreich und
nach unſrer Republik beſonders zu.
Haag, den 10 Februar.
(Auf Verlangen eingeruͤckt.)
Auf den Vortrag des Agenten der National-Oeco-
nomie hat das Directorium beſchloſſen, daß bis auſ
weitere Verfuͤgung kein Rindvieh aus der Fremde in
die Republik eingefuͤhrt werden ſolle, es ſey denn mit
Geſundheits-Paͤſſen von der Obrigkeit des Orts, wo-
her es koͤmmt, verſehen. Aus dieſen Paͤſſen muß er-
hellen, daß das einzufuͤhrende Vieh geſund iſt, und
aus einem Stalle kommt, wo in einem Zeitraum von
vier Wochen, vor dem Datum der Paͤſſe, die Seuche
nicht geherrſcht hat. Ohne dieſe Paͤſſe ſoll kein Vieh
eingefuͤhrt werden duͤrfen.
Schreiben aus Berlin, vom 14 Februar.
Jm vorigen Jahre ſind in dem Poſener Kammer-
Departement 30764 Menſchen gebohren und 25881 ge-
ſiorben. Unter den Geſtorbenen erreichten 28 Menſchen
das ſeltene Alter von 100 und mehrern Jahren. Die
Zahl der Getraueten belief ſich auf 6363 Paar. Die
ganze Menſchenzahl des Departements betraͤgt 598309
Menſchen. — Jn Poſen ſelbſt leben 20283 Menſchen,
naͤmlich 17628 vom Civil- und 2655 vom Militair-
ſtande. Gebohren wurden daſelbſt im Jahre 1800, mit
Jnbegriff des Militairs, 794, und es ſtarben 682
Menſchen.
Nach der St. Petersburger Hoſzeitung iſt der Auf-
zoͤgling des wuͤrklichen Etatsraths Raßtoptſchin in den
Rußiſchen Adelſtand erhoben worden.
Der Herr von Kotzebue hat von Sr. Ruß. Kayſerl.
Majeſtaͤt eine Tabatiere, reich mit Brillanten beſetzt,
erhalten.
Vorgeſtern gab der am hieſigen Hofe accreditirte
Ruß. Kayſerl. Geſandte, Herr Baron von Kruͤdener,
auf Veranlaſſung der Anweſenheit Jhro Kayſerl. Ho-
heit, der Großfuͤrſtin Helena Paulowna und Jhres Ge-
mahls, des Herrn Erbprinzen von Mecklenburg-Schwe-
rin, ein Feſt, welches in der Geſellſchaft dieſer hohen
Fremden, des Koͤnigs und der Koͤnigin Majeſtaͤten,
desgleichen das geſammte Koͤnigl. Haus mit ihrer Ge-
genwart beehrten. Als der Hof in den Tanzſaal ein-
getreten war, zog in derſelben von der entgegengeſetz-
ten Seite, unter dem Klange eines feyerlichen Mar-
ſches, eine Quadrille ein, die aus zwoͤlf in Griechi-
ſchem Coſtum gekleideten Tanzpaaren beſtand. Dieſe
vier und zwanzig Perſonen fuͤhrten einen von Herrn
Duquesnoy entworfenen Charactertanz auf, der von
Choͤren unterbrochen ward, die auf die Veranlaſſung
Bezug hatten. Die geſammte Muſik war von dem
Capellmeiſter, Herrn Righini. Nach Endigung dieſes
figurirten Tanzes begann ein allgemeiner Ball. Waͤh-
rend mit dem Tanzen eine Pauſe gemacht ward, ver-
fuͤgten ſich die Herrſchaften in einen als Bosquet ver-
zierten Saal, wo ſich in einem transparenten Gemaͤhlde
eine Ausſicht von dem Rußiſch-Kayſerl. Luſtſchloß
Gatſchina zeigte. Eine Gruppe von Kindern uͤber-
reichte hier den Herrſchaften Koͤrbchen mit Blumen
und Fruͤchten. Hierauf ward der Ball wieder ſortge-
ſetzt und nach 11 Uhr gieng die ganze uͤberaus zahl-
reiche Geſellſchaft zur Tafel. Als nach Aufhebung
derſelben der Hof wieder in dem Tanzſaal war, zeigte
ſich in demſelben, in einem Zauberſpiegel, die Wiege
des neugebohrnen Prinzen Paul von Mecklenburg-
Schwerin, den die aͤlteſte Tochter des Geſandten, Hrn.
Barons von Kruͤdener, als Waͤrterin wiegte, und eine
von Herrn Mußini componirte Romanze dazu ſang.
Auf geaͤußertes Verlangen Jhrer Majeſtaͤten ward ſo-
dann die Eingangs gedachte vom Herrn Capellmeiſter
Righini componirte Muſik mit Geſang und Tanz, die
ſo allgemein gefallen hatte, wiederholt, und hiernaͤchſt
der Ball von neuem eroͤffnet, der bis nach 2 Uhr Mor-
gens dauerte.
Auch die Prinzeßin von Holſtein-Beck hat zu Ehren
der Erbprinzeßin von Mecklenburg-Schwerin eine glaͤn-
zende Fete gegeben.
Der Herzog von Weymar iſt von Weymar hier an-
gekommen.
Der Erbprinz und die Erbprinzeßin von Mecklenburg-
Schwerin werden, dem Vernehmen nach, den 18ten d.
M. von hier nach Potsdam gehen, daſelbſt alles Se-
henswuͤrdige in Augenſchein nehmen und von dort ihre
Ruͤckreiſe nach Schwerin antreten.
Am 18ten dieſes wird die Koͤnigl. Capelle, zum Be-
ſten des zur Unterſtuͤtzung der Wittwen und Wayſen
verſtorbener Orcheſter-Mitglieder zu ſtiftenden Fonds,
die Schoͤpfung von Haydn zum zweytenmal auffuͤhren.
(Den 28ſten dieſes wird dieſes Oratorium hier in Ham-
burg im Deutſchen Schauſpielhauſe aufgefuͤhrt. Die-
jenigen Liebhaber der Muſik, welche ſchon Logen be-
ſtellt haben, werden erſucht, ſich ihrer Plaͤtze bis zum
21ſten dieſes bey dem Caßirer, Herrn Bartels, zu ver-
ſichern, weil nachher die noch nicht abgeforderten Logen
anders vergeben werden.)
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